Schulgeld bis zu 5.000 Euro Anteil von Privatschulen steigt auf zwölf Prozent
21.01.2025, 12:13 Uhr Artikel anhören
Im Zeitraum von zehn Jahren ist die Anzahl öffentlicher Schulen um vier Prozent zurückgegangen.
(Foto: picture alliance/dpa/dpa-Zentralbild)
Mehr als jede zehnte allgemeinbildende Schule in Deutschland ist mittlerweile privat. Gleichzeitig bleibt die Zahl der Privatschüler über einen längeren Zeitraum hinweg konstant. Bei den Kosten für den Schulbesuch gibt es deutliche Unterschiede.
Die Zahl der Privatschulen steigt. Im vergangenen Schuljahr gab es in Deutschland rund 3.800 Privatschulen, das entspricht einem Anteil von zwölf Prozent an allen allgemeinbildenden Schulen. Zum Vergleich: Zehn Jahre zuvor, im Schuljahr 2013/2014, hatte es gut 3.500 Privatschulen gegeben. Im selben Zeitraum ging die Zahl der öffentlichen Schulen von 30.300 auf 29.000 um 4 Prozent zurück, wie das Statistische Bundesamt in Wiesbaden mitteilte.
Zugleich blieb der Anteil der Schülerinnen und Schüler, die eine Privatschule besuchen, im Zehn-Jahres-Vergleich weitgehend konstant bei knapp zehn Prozent. Den Angaben zufolge waren das im vergangenen Schuljahr rund 801.100 von insgesamt knapp 8,8 Millionen Schülerinnen und Schülern. Im Schuljahr 2013/14 hatten 730.400 der insgesamt 8,4 Millionen Schülerinnen und Schüler eine Privatschule besucht. "Diese Konstanz ist unter anderem darauf zurückzuführen, dass die Privatschulen durchschnittlich kleiner als die öffentlichen sind und die Schließungen von öffentlichen Schulen durch Vergrößerungen der verbliebenen öffentlichen Einrichtungen ausgeglichen wurden", hieß es.
Privatschulen in Hessen am teuersten
Den Daten zufolge zahlten Eltern im Durchschnitt 2.032 Euro im Jahr für einen kostenpflichtigen Privatschulplatz. Dabei gab es deutliche Unterschiede bei den Gebühren. Bei 22 Prozent beliefen sich die Kosten auf weniger als 500 Euro im Jahr, bei knapp der Hälfte (48 Prozent) kostete der Schulplatz zwischen 500 und 2.000 Euro, bei knapp einem Viertel (23 Prozent) waren es zwischen 2.000 und 5.000 Euro und für etwa knapp 7 Prozent kostete der Platz mindestens 5.000 Euro im Jahr.
Dabei zeigten sich auch deutliche Unterschiede zwischen den Bundesländern: "Am höchsten war das durchschnittlich steuerlich geltend gemachte Schulgeld in Hessen mit 3.230 Euro je Kind, am niedrigsten in Sachsen mit 1.239 Euro", erklärten die Statistiker. Das Bundesamt gab die Zahlen anlässlich des Internationalen Tages der Bildung am 24. Januar bekannt.
Quelle: ntv.de, gri/dpa