Berliner Polizei muss sich erklären Auf Hund gezielt, Herrchen getroffen
02.09.2016, 18:37 Uhr
Aggressive Hunde müssen angeleint werden, sonst droht den Haltern eine Ordnungsstrafe.
(Foto: picture alliance / dpa)
Ein Polizist außer Dienst bekommt an einer Berliner Tankstelle Ärger mit einem Mann, dessen aggressiver Hund nicht angeleint ist. Der Polizist ruft seine Kollegen zu Hilfe. Was sich dann an der Tankstelle abspielt, kann als dramatisch bezeichnet werden.
Ein Polizist hat in Berlin nachts anscheinend versehentlich einen 37-Jährigen angeschossen und schwer verletzt. Eigentlich sollte dessen nicht angeleinter aggressiver Hund getroffen werden, wie die Polizei mitteilte. Der Mann habe zuvor einen Polizeibeamten außer Dienst an einer Tankstelle bedroht, teilte ein Sprecher der Staatsanwaltschaft mit. Als der Beamte dann gegen 1 Uhr am Freitagmorgen seine Kollegen alarmierte, flüchtete der Verdächtige den Angaben zufolge mit seinem Hund in ein Gebüsch. Als die anderen Beamten anrückten, soll der Hund "bedrohlich" auf sie zugelaufen sein.
Daraufhin schoss ein Polizist auf das Tier, traf jedoch den Verdächtigen, der sich hinter dem Hund in dem Gebüsch aufhielt, wie es weiter hieß. Gegen den Schützen werde wegen fahrlässiger Körperverletzung ermittelt. Der Verletzte musste notoperiert werden. Ein später eingetroffenes Spezialeinsatzkommando (SEK) machte den Hund mit einem Taser angriffsunfähig.
Christopher Lauer, innenpolitischer Sprecher der Piratenfraktion im Berliner Abgeordnetenhaus, bemängelte die Informationspolitik der Polizei als unklar und einseitig: "Der ganze Ablauf wird mir überhaupt nicht klar: Wie viel Zeit verging zum Beispiel zwischen dem Schuss und dem Eintreffen des SEK? War der Hund in der Zwischenzeit nicht aggressiv?" Außerdem habe die Polizei gewusst, dass der Mann in dem Gebüsch war, bevor der Schuss fiel. "Ich verstehe nicht, wieso es keinen Warnschuss gab", so Lauer.
Quelle: ntv.de, ppo/dpa