Panorama

Frau schrie laut Augenzeugen beobachteten Tat in Hameln

Die Polizei befragt die Anwohner der Straßen, durch die der Mann fuhr.

Die Polizei befragt die Anwohner der Straßen, durch die der Mann fuhr.

(Foto: dpa)

Eine Frau wird an einem Auto durch das niedersächsische Hameln geschleift. Sie schreit um ihr Leben, vor Schmerz und Angst. Das blieb nicht unbemerkt und hilft der Polizei nun bei den Ermittlungen.

Für das brutale Verbrechen an einer Frau in Hameln, die hinter einem Auto hergeschleift wurde, gibt es Augenzeugen. Das Opfer habe auf der Straße so laut geschrien, dass mehrere Menschen ans Fenster geeilt seien und "das Tatgeschehen beobachtet haben", sagte Oberstaatsanwalt Thomas Klinge.

Nach dem derzeitigen Ermittlungsstand habe der 38-jährige Beschuldigte am Sonntagabend möglicherweise im Streit um das Sorgerecht für den gemeinsamen Sohn zunächst zweimal auf seine frühere Freundin eingestochen. Dann habe er die Frau mit einem Seil ans Auto gebunden und sie über die Straße geschleift. Der gemeinsame Sohn wohnte bei der Mutter in Hameln, der Mann in Bad Münder.

Der zweijährige Junge saß nach Angaben der Polizei während der Fahrt im Auto. Das Kind befindet sich inzwischen in der Obhut des Jugendamtes. Die Frau schwebt weiterhin in Lebensgefahr. Der "Bild-Zeitung" zufolge wollen die Ärzte sie bis zum Wochenende im künstlichen Koma halten. Der Mann sitzt wegen des Verdachts auf versuchten Mord in Untersuchungshaft. Er hatte sich direkt nach der Tat gestellt und widerstandslos festnehmen lassen.

Rettende Passanten

Ihr früherer Lebensgefährte hatte der Frau am Sonntagabend ein fingerdickes Seil um den Hals gebunden und den Strick um die Anhängerkupplung eines Autos geknotet. Anschließend hatte er sie etwa 250 Meter hinter dem Fahrzeug hergezogen, bis sich das Seil in einer Kurve löste und die Frau lebensgefährlich verletzt liegen blieb.

Passanten hatten die schwer verletzte Frau auf der Straße gefunden. Die 28-Jährige war in Hameln notoperiert und anschließend in eine Spezialklinik nach Hannover geflogen worden. Der Name der Klinik, in der die Frau behandelt wird, wurde nicht genannt.

Polizeisprecher Petersen verwies im NDR auf Erfahrungen, die man bereits im Umfeld von Großfamilien gemacht habe. Opfer und mutmaßlicher Täter sind laut Polizei deutsche Staatsangehörige kurdischer Abstammung und gehören zu verschiedenen Großfamilien. Berichten der örtlichen Presse zufolge werden Racheakte befürchtet. Es habe bisher aber keine kritischen Vorfälle gegeben, sagte Petersen.

Quelle: ntv.de, sba/dpa

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