Mobbing belastet Gesundheit Brigitte Macron wehrt sich gegen Trans-Lüge vor Gericht
28.10.2025, 21:23 Uhr
Seit den ersten Präsidentschaftswahlen 2017 muss sich Brigitte Macron anhören, als Mann geboren worden zu sein.
(Foto: picture alliance / abaca)
Ob als US-Präsidentschaftskandidatin, Neuseelands Regierungschefin oder Frankreichs First Lady: Immer wieder werden gegen einflussreiche Frauen Gerüchte in die Welt gesetzt, sie seien Männer. Brigitte Macron wehrt sich nicht zum ersten Mal vor Gericht dagegen. Angeklagt sind rechte Hetzer.
Wegen Cybermobbings von Frankreichs First Lady Brigitte Macron stehen in Paris acht Männer und zwei Frauen vor Gericht. Den Angeklagten werden zahlreiche böswillige Äußerungen über das Geschlecht der Präsidentengattin sowie über den Altersunterschied zu Emmanuel Macron vorgeworfen, wie die Staatsanwaltschaft mitteilte. Dabei sei teils selbst von Pädophilie gesprochen worden.
Hintergrund ist die schon seit der Wahl von Macron ins Präsidentenamt 2017 in den sozialen Medien kursierende Verschwörungserzählung, wonach Brigitte Macron eine Transfrau sei und als Mann geboren worden sein soll. Sie wird seither in erster Linie von rechtsextremen und regierungsfeindlichen Kreisen gestreut. Das Präsidenten-Ehepaar ging dagegen schon früher, auch international, gerichtlich vor.
Ähnliche Behauptungen waren auch über die ehemalige First Lady der USA, Michelle Obama, die ehemalige US-Präsidentschaftskandidatin Kamala Harris und die neuseeländische Regierungschefin Jacinda Ardern verbreitet worden. Über den französischen Präsidenten Macron war mehrfach das Gerücht verbreitet worden, er sei homosexuell.
Tochter: Gesundheit durch Mobbing verschlechtert
Brigitte Macron hatte bereits im August 2024 Anzeige wegen Cybermobbings erstattet, woraufhin die Ermittler die Verdächtigen vorläufig festnahmen. Insgesamt zwei Verhandlungstage umfasst das Verfahren. Weder die Ehefrau noch der französische Präsident werden im Gerichtssaal erwartet.
Den Angeklagten drohen bis zu zwei Jahre Haft. Zu ihnen gehören ein in Frankreich bekannter Verschwörungstheoretiker sowie eine Frau, die sich als Medium und Werbefachfrau ausgibt und deren X-Konto inzwischen gesperrt wurde. Sie wird als maßgeblich beteiligt an der Verbreitung des Gerüchts angesehen.
Vor Gericht schilderte ihre Tochter, Tiphaine Auzière, wie die ständigen Belästigungen ihrer Mutter gesundheitlich zu schaffen mache. Macron müsse in der Öffentlichkeit "ständig auf ihre Kleidung und ihre Haltung achten", schilderte Auzière. Sie wisse, dass Foto- und Filmaufnahmen von ihr jederzeit verändert und ausgeschlachtet werden könnten.
Quelle: ntv.de, gri/AFP/dpa