Freizeitmonitor 2023 Deutsche verbringen Freizeit am liebsten auf der Couch
05.09.2023, 14:22 Uhr Artikel anhören
Mit dem Handy oder Laptop auf dem Sofa herumliegen und im Internet surfen: So sieht die Lieblings-Freizeitbeschäftigung der meisten Deutschen laut einer Umfrage aus. Und wenn man sich mal doch aus dem Haus bewegt, dann geht es eher ins Museum als in den Club.
Im Internet surfen, fernsehen, Musik hören: Die Deutschen verbringen den Hauptteil ihrer Freizeit zu Hause. So beschäftigen sich die Menschen zur Entspannung vor allem mit dem Internet und sozialen Netzwerken, mit Fernsehen oder dem Telefon, schreibt die Stiftung Zukunftsfragen des Tabakkonzerns British American Tobacco (BAT-Stiftung) in ihrem Freizeit-Monitor 2023. Diesen Aktivitäten gehen demnach fast alle Bundesbürger mindestens einmal die Woche nach.
Mit 97 Prozent der Befragten steht die Internetnutzung weit vorn. Über wichtige Dinge reden, backen oder kochen beziehungsweise gemeinsame Zeit mit dem Partner oder der Partnerin werden von etwa zwei Dritteln der Befragten als Aktivitäten in der Freizeit angegeben.

Hier verbringen die meisten Deutschen am liebsten ihre Freizeit: auf dem Sofa.
(Foto: picture alliance / dpa-tmn)
Der Erhebung zufolge hat im Durchschnitt jeder Bundesbürger pro Tag drei Stunden und 55 Minuten an freier Zeit zur Verfügung. Bei Eltern gibt es mit drei Stunden am wenigsten Freizeit, bei Ruheständlern mit vier Stunden und 54 Minuten sowie bei jungen Erwachsenen mit vier Stunden und 27 Minuten am meisten.
Viele verbringen ihre Freizeit der Umfrage nach lieber in Museen und Ausstellungen als in Diskotheken und Clubs: Mindestens einmal im Jahr ins Museum gehen 45 Prozent der Deutschen, das Tanzbein schwingen dagegen nur 26 Prozent. Vor zehn Jahren war es noch umgekehrt gewesen - damals waren 37 Prozent der Befragten Disko- und nur 28 Prozent Museumsbesucher.
Gegenpol zum stressigen Alltag
Wie die Studienmacher herausfanden, gewinnen regenerative Auszeiten wie das schlichte Chillen oder Tagträumen an Gewicht und werden als bewusster Gegenpol zum hektischen Alltag wahrgenommen. Für die Erhebung wurden im Juli und August 2000 repräsentativ ausgewählte Bürgerinnen und Bürger ab 18 Jahren befragt.
Ulrich Reinhardt, der wissenschaftliche Leiter der BAT-Stiftung, erklärte: "In einer Zeit und Welt, die oftmals von äußeren Einflüssen und Schnelllebigkeit geprägt ist, gewinnt die Gestaltung der Freizeit daheim immer mehr an Bedeutung - sei es als Quelle der Erholung, der persönlichen Interessen und der zwischenmenschlichen Verbundenheit."
Binnen zehn Jahren sei aber mit Ausnahme der zurückgegangenen Diskobesuche auch das kulturelle Leben intensiviert worden. Auch in Rock- und Popkonzerte oder in die Oper gehen mehr Menschen, das Kino habe ebenfalls wachsende Bedeutung.
Zudem habe sich die körperliche Aktivität erhöht. 56 Prozent der Befragten gehen mindestens einmal die Woche spazieren - nach 39 Prozent vor zehn Jahren. Die Zahl der Jogger stieg von 11 auf 21 Prozent, die der Besucher von Fitnessstudios von 10 auf 19 Prozent.
Quelle: ntv.de, hny/AFP