Panorama

Beschränkungen zu Silvester Diese Städte planen Böllerverbote

Böller? Nein, danke - das sagt eine Mehrheit der Menschen im Land.

Böller? Nein, danke - das sagt eine Mehrheit der Menschen im Land.

(Foto: picture alliance/dpa)

Deutschland fiebert Silvester entgegen - im Guten wie im Schlechten. Ein Großteil der Menschen im Lande könnte auf die Knallerei gut verzichten, wie eine neue Umfrage von RTL/n-tv zeigt. Manche Städte planen bereits Einschränkungen.

Nachdem Prag in diesem Jahr nicht nur private, sondern auch öffentliche Feuerwerke verboten hatte, stellte sich die Frage: Bleibt es ab jetzt auch in Deutschland still und dunkel an Silvester? Immerhin hatte die Deutsche Umwelthilfe sogar einen offiziellen Antrag auf ein Feuerwerksverbot in Innenstädten gestellt. Laut Trendbarometer von RTL/n-tv sind immerhin 59 Prozent der Deutschen für ein Verbot von privatem Silvestererfeuerwerk. Die Zahlen wurden an diesem Montag von Forsa veröffentlicht. Von flächendeckenden Verboten ist Deutschland aber weit entfernt. Zahlreiche Städte planen aber Einschränkungen.

Hier sind Feuerwerke komplett verboten

  • Amt Föhr-Amrum
  • Sylt

Seit circa 30 Jahren sind Feuerwerke auf Sylt verboten, zwischenzeitlich gab es "Böller-Zonen. Auf Amrum ist das Böllern seit 1981 untersagt.

Hier sind Feuerwerke teilweise verboten

  • Augsburg
  • Bamberg
  • Berlin
  • Braunschweig
  • Bremen
  • Dortmund
  • Düsseldorf
  • Freising
  • Fürth
  • Göttingen
  • Hamburg
  • Hannover
  • Ingolstadt
  • Karlsruhe
  • Köln
  • Landshut
  • Lüneburg
  • München
  • Nürnberg
  • Passau
  • Stuttgart
  • Timmendorfer Strand
  • Wiesbaden
  • Würzburg

Die Luftreinheit spielte für die meisten Städte bei der Planung von Verboten nur eine untergeordnete Rolle. Der häufigste Grund für Verbote und Verbotszonen sind Sicherheitsbedenken. Die Stadt München etwa beruft sich auf eine Gefahreneinschätzung der Polizei und verbietet Feuerwerk in der gesamten Altstadt sowie Böller in einem größeren Areal. Auch rund um den Stuttgarter Schlossplatz wurde privates Feuerwerk aus Sicherheitsgründen verboten.

Nach guten Erfahrungen beim vergangenen Jahreswechsel wurden Böller auch aus Teilen der Innenstadt Hannovers erneut verbannt. In Köln ist das Böllern in diesem Jahr wie in jedem Jahr seit 2016 rund um den Dom verboten. Berlin verbietet, nach Senatsangaben vor allem zum Schutz von Polizisten und Feuerwehrleuten, Böllern neben dem Brandenburger Tor, erstmals auch auf dem nördlichen Alexanderplatz sowie in der Pallasstraße in Schöneberg, einem Brennpunkt der Böllergewalt. In anderen Städten mit Verbotszonen geht es um Denkmalschutz: Nürnberg etwa verbietet bereits seit 2001 das Böllern im Bereich der Burg. Mehrere Städte, darunter Dresden, Regensburg und Mainz, entschieden sich wegen der rechtlichen Hürden gegen ein Verbot.

Gift für Umwelt, Tiere und Menschen

An Silvester gelange in vielen Städten etwa ein Sechstel der Feinstaubmenge in die Luft, die sonst das ganze Jahr über aus dem Straßenverkehr komme, mahnt die Deutsche Umwelthilfe. Jeder Atemzug gefährde die Gesundheit.

Auch für Tiere bringt die Böllerei Probleme mit sich. Sie ist mit Angst und Panik verbunden. Sie spüren es meistens schon am Nachmittag, wenn die ersten Ungeduldigen Raketen zünden und losböllern. Ab dann baut sich bei den meisten Tiere eine Spannung auf und der Leidensweg beginnt: Der ohrenbetäubende Lärm kann Tiere in Angst und Panik versetzen.

​Immer wieder sterben Menschen beim Hantieren mit - oftmals illegalen - Silvesterböllern, etwa wenn diese zu früh explodieren. Darüber hinaus landen jedes Jahr Tausende mit Verletzungen und Verbrennungen durch Feuerwerk und Böller in der Notaufnahme. Durch die laute Knallerei erleiden laut Umweltbundesamt etwa 8.000 Menschen jährlich Verletzungen am Innenohr.

Quelle: ntv.de, vpe/dpa

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