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Trauriger Rekord droht Es wird sonnig - und bleibt knochentrocken

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Der Sonntag bringt in ganz Deutschland viel Sonnenschein.

Der Sonntag bringt in ganz Deutschland viel Sonnenschein.

(Foto: dpa)

Noch haben die Eisheiligen Deutschland im Griff. Doch spätestens ab Samstag steigen die Temperaturen, stellenweise auf bis zu 25 Grad, wie ntv-Meteorologe Carlo Pfaff erklärt. Doch hat das auch seine Schattenseiten.

ntv.de: Nach dem sensationellen Maistart hatten es die Eisheiligen zuletzt besonders eilig und sind viel zu früh dran. Kommen Sonne und Wärme bald wieder zurück?

Carlo Pfaff: Der Kaltlufteinbruch zu Beginn der Woche war schon nachhaltig und sorgte in den Nächten in einigen Regionen für Frost oder Bodenfrost. Auch in den nächsten Nächten muss man bei längerem Aufklaren sowie in den Muldenlagen der Mittelgebirge damit rechnen. Die Eisheiligen würden ja eigentlich erst am Sonntag starten, doch bis dahin hat sich der Hochdruckeinfluss bei uns verstärkt und die Luft sich spürbar erwärmt.



Wie warm wird es denn am Wochenende?

Verbreitet steigen die Temperaturen auf 17 bis 23 Grad, am Oberrhein sowie im Rheinland und Ruhrgebiet sind am Sonntag sogar bis zu 25 Grad zu erwarten. Am kühlsten bleibt es direkt an der Ostsee mit 15 Grad.

Ist dann auch Sonne dabei?

Am Samstag ziehen nur noch im Osten Wolken durch, sonst wird es endlich auch südlich der Donau sonniger. In Garmisch-Partenkirchen gab es diese Woche noch keine einzige Stunde Sonnenschein. Der Sonntag bringt dann sogar landesweit viel Sonnenschein, es kommen zwischen 10 Stunden im Erzgebirge und bis zu 15 Stunden von der Nordsee bis zum Schwarzwald zusammen.

Hält das schöne Wetter dann länger an?

Bis Mitte der Woche auf jeden Fall, es können sich höchstens an den Alpen sowie im Südschwarzwald an den Nachmittagen vereinzelte Gewitter bilden. Ansonsten bleibt es oft strahlend sonnig und trocken.

Trockenheit war die letzten Wochen immer wieder ein Thema, gibt es erneut Probleme?

Die steigende Waldbrandgefahr und die zunehmende Belastung durch Gräserpollen sind da eher das kleinere Problem. Größere Sorgen machen die seit vielen Wochen viel zu geringen Regenmengen. Bislang haben wir seit dem Beginn des meteorologischen Frühlings am 1. März im Landesschnitt nur 58 Liter Regen pro Quadratmeter gesammelt.

Wird das etwa ein rekordverdächtig trockener Frühling?

Wir müssen sogar damit rechnen, dass es der trockenste Frühling seit Beginn der Wetteraufzeichnungen werden könnte. Denn für die nächsten 10 Tage sind keine großen Regenmengen in Sicht, also müssten die letzten Tage im Mai schon über 25 Liter pro Quadratmeter im Landesschnitt fallen. Bislang brachte der trockenste Frühling im Jahre 1893 81 Liter pro Quadratmeter zustande, der zweittrockenste im Jahr 2011 immerhin 89 Liter. Da muss sich die Wetterlage Ende Mai schon noch dramatisch ändern, um das Regendefizit auch nur annähernd aufzufüllen.

Bei uns ist es viel zu trocken, von Italien hört man dagegen immer wieder von extremen Regenmengen. Woran liegt das?

Die letzten Wochen und Monate haben sich immer wieder ähnliche Wetterlagen eingestellt: Bei uns waren häufig Hochdruckgebiete über Skandinavien wetterbestimmend. Am Mittelmeer zogen dagegen immer wieder Tiefdruckgebiete über Spanien und Norditalien Richtung Balkan. Dabei stauten sich die Regenwolken an den Südalpen, während die Regionen nördlich der Alpen oft leer ausgingen. So kamen etwa in Ascona im schweizerischen Südtessin seit dem 1. März gut 600 Liter Regen pro Quadratmeter zusammen. Das entspricht dem Gesamtniederschlag eines Jahres in Berlin. Im selben Zeitraum fielen in München nur 70 Liter.

Quelle: ntv.de

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