Panorama

Die Katastrophe von Kopenhagen Feuerwehr löscht noch immer Überreste der historischen Börse

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Feuerwehrleute arbeiten daran, das Feuer vollständig zu löschen und das Gebäude der ehemaligen Börse "Boersen" von Kopenhagen zu sichern.

Feuerwehrleute arbeiten daran, das Feuer vollständig zu löschen und das Gebäude der ehemaligen Börse "Boersen" von Kopenhagen zu sichern.

(Foto: picture alliance/dpa/Ritzau Scanpix Foto)

Ein Großbrand in Kopenhagen zerstört große Teile der historischen Börse. Und noch immer ist die Feuerwehr im Einsatz. Viele Fragen bleiben offen, die Brandursache ist noch immer unklar.

Der Großbrand in der historischen Börse in Kopenhagen hält die dänische Feuerwehr weiterhin in Atem. Die Einsatzkräfte setzten die Löscharbeiten die ganze Nacht fort und gingen am Morgen davon aus, den Einsatz noch 24 Stunden fortsetzen zu müssen. "Heute Morgen löschen wir immer noch das Feuer im ausgebrannten Teil, wo nur noch die Außenwände übrig sind", erklärte die Feuerwehr im Onlinedienst X.

Feuerwehrleute überwachten jedoch auch weiterhin den noch intakten Teil des Gebäudes. "In dem Teil, den wir vor den Flammen retten konnten, sind immer noch Mannschaften im Einsatz, die dafür sorgen, dass das Feuer nicht wieder aufflammt", erklärte die Feuerwehr. Außerdem wird daran gearbeitet, die Außenwände des Gebäudes so zu stabilisieren, dass sie nicht umstürzen können. Zahlreiche Container werden dazu an der Außenseite der Mauern aufgestellt.

Im näher zum Parlament liegenden Teil des wegen Restaurierungsarbeiten eingerüsteten Bauwerks wütete das Feuer besonders schlimm. Ein Übergreifen auf den anderen Gebäudeteil konnten die Einsatzkräfte aber verhindern.

Die Hälfte des Gebäudes ist zerstört

Das Feuer war am Dienstagmorgen unter dem Kupferdach des roten Backsteingebäudes ausgebrochen und hatte sich dann vom Dach nach unten ausgebreitet. Stundenlang schlugen riesige Flammen in den Himmel und dichter schwarzer Rauch stieg auf. Vor den Augen entsetzter Passanten stürzten die Reste der markanten Turmspitze des 54 Meter hohen Bauwerks auf die Straße.

Seit Dienstagnachmittag ist das Feuer nach Angaben der Feuerwehr unter Kontrolle. Doch zu diesem Zeitpunkt waren etwa die Hälfte des einzigartigen Gebäudes und wichtige, tragende Strukturen bereits zerstört. Die Ursache des Feuers ist noch immer unklar, die Polizei ermittelt.

Rettung der Kunstsammlung

Die alte Börse beherbergte eine große Kunstsammlung. In dem Gebäude - einem der ältesten und bekanntesten der Stadt - befand sich auch die dänische Handelskammer, die Eigentümerin des Bauwerks ist. "Wir haben mit unserem Vorstand beschlossen, dass wir die Boersen auf jeden Fall wieder aufbauen werden", sagte Handelskammer-Chef Brian Mikkelsen.

Die Höhe des Schadens ist bislang nicht zu beziffern. Das dänische Nationalmuseum müsse den Verlust von Kulturschätzen aus der historischen Börse erst kartieren, hieß es. Nach Angaben der Feuerwehr versuchten die Einsatzkräfte mit Unterstützung der royalen Armee die Kulturschätze in Sicherheit zu bringen. Auch Mitarbeiter halfen bei der Rettung der Kunstobjekte. Dabei konnten die meisten Kunstschätze gerettet werden.

Gebäude wurde gerade restauriert

Die historische Börse im Zentrum von Kopenhagen war von 1619 bis 1625 im Auftrag des dänischen Königs Christian IV. im Stil der niederländischen Renaissance gebaut worden, um Kopenhagen in ein Finanz- und Handelszentrum zu verwandeln. Sie zählt zu den bekanntesten Gebäuden der dänischen Hauptstadt. Als Börse im eigentlichen Sinne wird das Gebäude allerdings schon lange nicht mehr genutzt.

Das Gebäude mit seinem markanten Kirchturm liegt auf der östlichen Spitze der Insel Slotsholmen. Die laufende Restaurierung sollte eine unsachgemäße Renovierung des Gebäudes im 19. Jahrhundert korrigieren und der Fassade ihr ursprüngliches Aussehen wiedergeben.

Quelle: ntv.de, mes/dpa/AFP

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