Panorama

Sprengstoffsuche im Hintergrund Flughäfen verschärfen Kontrollen

"Intensiv auf die veränderten Kontrollprozesse vorbereitet": Der Flughafenverband rechnet nicht mit längeren Wartezeiten.

"Intensiv auf die veränderten Kontrollprozesse vorbereitet": Der Flughafenverband rechnet nicht mit längeren Wartezeiten.

(Foto: REUTERS)

Neue Regeln beim Check-In: Unbemerkt von der Masse der Reisenden sollen ab September Passagiere und ihr Handgepäck vor dem Einstieg in die Maschine genauer durchleuchtet werden. Das Ziel: Mehr Sicherheit, keine längeren Wartezeiten.

Ab September gelten neue EU-Vorschriften für die Sicherheitskontrolle von Flugreisenden und ihrem Handgepäck. Wie die Arbeitsgemeinschaft Deutscher Verkehrsflughäfen (ADV) mitteilte, zielen die Regeln auf eine bessere Sprengstofferkennung ab.

Die neuen Vorschriften betreffen vor allem Abläufe hinter den Kulissen. Es könne zu vermehrten Nachkontrollen kommen, hieß es. Ansonsten ändere sich für Passagiere nichts. Der Großteil der Flugreisenden dürfte von der neuen Regelung nicht viel mitbekommen. Mit längeren Wartezeiten rechnet der Flughafenverband nicht. Auch die Verhaltens- und Gepäckregeln für Flugreisende bleiben demnach gleich.

Sprengstoffsuche im Hintergrund

"Die zuständigen Luftsicherheitsbehörden haben sich zusammen mit den privaten Dienstleistungsunternehmen intensiv auf die veränderten Kontrollprozesse vorbereitet", erklärte ADV-Geschäftsführer Ralph Beisel. Ziel sei, den Reisekomfort trotz erhöhter Sicherheit nicht zu beeinträchtigen.

Die Verbesserung der Sicherheitskontrollen ist ein stetiger Prozess, von dem die Öffentlichkeit in der Regel nur am Rande erfährt - oder wenn sich Änderungen für die Vorgaben am Check-In-Schalter ergeben. Erst Ende Juni lief zum Beispiel am Frankfurter Flughafen - dem mit Abstand wichtigsten Drehkreuz im deutschen Luftverkehr - ein Pilotprojekt zur schnelleren Abwicklung von Sicherheitskontrollen an.

"Schlaue Grenzen" für die EU

Im Mittelpunkt stehen Reisende aus Ländern außerhalb der Europäischen Union, teilte die EU-Kommission mit. Wie die Kontrollen an den EU-Außengrenzen bei gleichbleibender Sicherheit ablaufen könnten, testet die Bundespolizei nun auf Geheiß der Brüsseler Behörden mit freiwilligen Teilnehmern. Dabei werden etwa Fingerabdruck- und Irisscanner eingesetzt, wie ein Polizeisprecher erklärt.

Die Testphase ist Teil der "Smart Borders"-Initiative der EU-Kommission. Damit soll ein EU-weit einheitliches Ein- und Ausreisesystem für Nicht-EU-Bürger auf den Weg gebracht werden. Ab 2020 sollen dafür in einer Datenbank Ein- und Ausreisetermine sowie biometrischen Informationen von Reisenden gespeichert werden. Datenschützer, darunter die Bundesdatenschutzbeauftragte Andrea Voßhoff, sehen den Umfang und die Kosten des Projekts kritisch.

Quelle: ntv.de, mmo/AFP/dpa

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