Ex-Freund erschießt 18-Jährige Frau bringt Sohn zur Welt und stirbt
20.07.2017, 07:58 Uhr
Protest in Buenos Aires gegen Gewalt gegen Frauen.
(Foto: REUTERS)
Gewalt gegen Frauen ist in Argentinien weit verbreitet. Auch die 18-jährige Camila Castells wird Opfer ihres Ex-Freundes. Mit einer tödlichen Schusswunde im Körper schenkt sie kurz vor ihrem Tod dennoch ihrem Sohn das Leben.
In Argentinien hat eine schwangere 18-Jährige kurz vor ihrem Tod noch ihr Kind zur Welt gebracht. Der Ex-Freund der im achten Monat schwangeren Camila Castells sei in ihre Wohnung in einem Vorort der Hauptstadt Buenos Aires, eingedrungen, teilten die Behörden mit. Dort habe der Mann auf die Jugendliche und ihren ebenfalls 18 Jahre alten Freund geschossen.
Die 18-Jährige wurde durch den Schuss lebensgefährlich am Rücken verletzt. Dennoch brachte sie noch ihren Sohn zur Welt. Das Kind wiege 2600 Kilogramm und sei vorzeitig in der 34. oder 35. Schwangerschaftswoche zur Welt gekommen, sagte der Leiter des behandelnden Krankenhauses dem Sender TN. Der Junge sei "Gott sei Dank in einem sehr guten Gesundheitszustand".
Castells überlebte den Angriff nicht. Ihr Freund wurde mit zwei Kopfschüssen ins Krankenhaus eingeliefert, wo er weiter gegen den Tod kämpft. Der Angreifer entkam, die Polizei fahndete nach dem aus Paraguay stammenden Mann.
Die Gewalttat wirft ein Schlaglicht auf die in Argentinien weit verbreitete Gewalt gegen Frauen. Vergangenes Jahr wurden in dem südamerikanischen Land nach offiziellen Angaben 254 Frauen getötet. Nach Angaben der Frauenrechtsorganisation Mujeres de la Matria Latinoamericana wurde dieses Jahr zwischen Januar und April sogar alle 25 Stunden eine Frau getötet.
Quelle: ntv.de, chr/AFP