52-Jährige hat keine Chance Frau wird Opfer eines Straßenrennens
19.07.2015, 10:14 Uhr
In Bremen liefern sich zwei Fahrer ein illegales nächtliches Rennen. Während sie rücksichtslos durch die Stadt rasen, kommt ihnen ein anderes Auto entgegen, und die Dinge nehmen einen furchtbaren Lauf. Augenzeugen geben nun Hinweise.
In Bremen ist eine Autofahrerin bei einem Unfall ums Leben gekommen, der nach Zeugenaussagen durch ein illegales Autorennen ausgelöst wurde. Zwei andere Fahrzeuge hätten sich in der Nacht ein Straßenrennen geliefert, sagte ein Polizeisprecher. Die beiden Wagen fuhren laut einem Zeugen in einer Kurve mit deutlich überhöhter Geschwindigkeit auf beiden Fahrspuren und versuchten sich gegenseitig zu überholen.
Als die 52-Jährige ihnen entgegen kam, betätigte sie noch die Lichthupe und versuchte auszuweichen. Dabei stieß ihr Wagen gegen einen Findling, riss einen Baum um und wurde mit der Fahrerseite gegen einen Laternenmast geschleudert, bevor das vollkommen verformte Fahrzeug auf der Straße liegen blieb.
Die getötete Fahrerin wurde eingeklemmt. Ihr Lebensgefährte kam mit leichten Verletzungen ins Krankenhaus. Die beiden von einem Zeugen als blau und grün beschriebenen Fahrzeuge setzten ihr Rennen in Richtung Bremer Innenstadt fort. Die Polizei fahndet nach den flüchtigen Fahrern. Gegen sie wird wegen fahrlässiger Tötung, Straßenverkehrsgefährdung und Verkehrsunfallflucht ermittelt.
"Ein Anwohner hat das vom Balkon aus beobachtet", sagte eine Polizeisprecherin. An der Stelle seien 50 Kilometer pro Stunde erlaubt, die beiden Autos seien mit mindestens 90 Kilometer pro Stunde unterwegs gewesen. "Beide Autofahrer sind nach dem Unfall unbeirrt weitergefahren", sagte die Sprecherin. Nach dem tödlichen Unfall in Bremen gingen bei der Polizei mehrere Dutzend Hinweise ein. Darunter seien auch sehr konkrete Tipps zu bestimmten Autos gewesen, die nun nach und nach überprüft würden, sagte ein Polizeisprecher.
Vorbild "Fast & Furious"
Illegale Autorennen sind zunehmend ein Problem in deutschen Städten. Allein in Köln kamen dabei in diesem Jahr schon drei unbeteiligte Menschen ums Leben. Manchmal werden dabei hohe Geldpreise ausgesetzt, eine andere Variante sind Rennen gegen die Uhr. Die Beteiligten sind meist junge Männer zwischen 18 und 25 Jahren.
Die Raser wählen öfter abgelegene Gewerbegebiete oder nächtliche Straßen für ihre Rennen, doch in letzter Zeit kommt es manchen gerade darauf an, viel Publikum zu haben. Sie verabreden sich auf Facebook und stellen anschließend Videos ins Internet. Roman Suthold vom ADAC ist davon überzeugt, dass hier Hollywoodfilme wie "Fast & Furious" fatale Vorbilder liefern. Dazu kämen Computerspiele. "Die spielen diese Autorennen virtuell, und denken dann, weil sie's am Computer beherrschen, könnten sie's auch in der Realität. Und diese Spiele geben auch städtische Rennen wieder." beklagt Suthold.
Quelle: ntv.de, sba/dpa