Panorama

Richtigstellung Frauen in Freiburg von drei Männern belästigt

In Freiburg bedrängen junge Migranten zwei Frauen. Schnell ist der Vergleich mit Köln bei der Hand: Denn die Bundespolizei spricht von 17 Tatverdächtigen. Die örtliche Polizei hat die Angaben mittlerweile korrigiert.

Der Vorfall ereignete sich auf dem Stühlinger Kirchplatz unweit des Freiburger Hauptbahnhofs.

Der Vorfall ereignete sich auf dem Stühlinger Kirchplatz unweit des Freiburger Hauptbahnhofs.

(Foto: imago/Ralph Peters)

Im Fall eines mutmaßlichen sexuellen Übergriffs auf zwei Frauen in Freiburg ist die dortige Polizei öffentlich einer Darstellung des Bundespolizeipräsidiums in Potsdam entgegengetreten. Für Angaben der Bundespolizei, wonach es rund 17 Tatverdächtige gebe, bestünden "keine tatsächlichen Anhaltspunkte" teilte die Freiburger Polizei mit.

Zwar habe sich möglicherweise vor der Tat eine Gruppe - nach Angaben der Bundespolizei "dem äußeren Erscheinungsbild nach afrikanischer Herkunft" - in der Nähe aufgehalten. Für deren Beteiligung gebe es aber keine Anhaltspunkte, hieß es in einer Mitteilung der Freiburger Polizei. Es gebe drei Verdächtige, diese seien festgenommen worden. Das Bundespolizeipräsidium in Potsdam hatte zuvor die Zahl von rund 17 Tatverdächtigen genannt, wollte Fragen dazu später aber nicht mehr beantworten.

Ein öffentliches Gegeneinander von Bundes- und Landespolizei ist sehr ungewöhnlich. Die Bundespolizei berief sich bei ihrer Darstellung auf die Aussage eines Opfers. Zunächst hatten die Zeitungen der Funke Mediengruppe über den Fall berichtet. Die Ermittlungen führt nicht die Bundes-, sondern die Freiburger Polizei. Diese hat nach eigener Darstellung keinerlei Hinweise auf mehr als drei Verdächtige.

Bei den Festgenommenen handelt es sich den Angaben aus Freiburg zufolge um Migranten aus Gambia im Alter von 18, 19 und 20 Jahren. Ihnen wird vorgeworfen, die beiden 21 und 29 Jahre alte Frauen in einem Park bedrängt und sexuell belästigt zu haben. Die Frauen konnten flüchten und baten um Hilfe in einer nahe gelegenen Dienststelle der Bundespolizei. Die Landespolizei kam hinzu.

Hinweis: In einer früheren Version dieses Artikels wurden die Angaben der Bundespolizei unwidersprochen wiedergegeben. Der Text wurde oben durch die korrekte Fassung ersetzt. Sie finden hier noch einmal den überholten Text:

Flüchtlinge unter den Tätern
Zwei Frauen von 17 Männern belästigt

Ein Fall von sexueller Belästigung in Freiburg erinnert an die Kölner Silvesternacht: Zwei Frauen werden von 17 Männern umzingelt und begrapscht. Kurz darauf kann die Polizei drei Verdächtige festnehmen. Die Männer sind Asylbewerber.

In Freiburg im Breisgau hat es laut Bundespolizei einen sexuellen Übergriff von 17 Männern auf zwei Frauen gegeben. Darüber berichten die Zeitungen der Funke Mediengruppe und beziehen sich dabei auf Informationen der Polizei. Demnach belästigten die Männer, die dem äußeren Erscheinungsbild nach afrikanischer Herkunft seien, am Montagabend eine 21-jährige und eine 29-jährige Frau. Die Männer hätten sie "umringt und unsittlich am Bauch, an der Brust sowie im Genitalbereich berührt", hieß es von Seiten der Behörde. Einige Männer aus der Gruppe hätten auch versucht, die Frauen zu küssen. Ein unbeteiligter Mann, der den Frauen helfen wollte, sei aus der Gruppe heraus körperlich angegriffen worden.

Die Frauen konnten fliehen. Die Polizei fahndete umgehend nach den Männern und konnte schließlich drei Hauptverdächtige vorläufig festnehmen. Die Männer sind inzwischen wieder auf freiem Fuß, die Ermittlungen laufen weiter. Die Verdächtigen sind 17, 19 und 20 Jahre alt und stammen aus Gambia. Laut Polizei seien sie "polizeilich bekannt" und von den Opfern "eindeutig als tatbeteiligte Personen identifiziert" worden. Es handele sich um Asylbewerber, die zwischen November 2015 und Februar 2016 nach Deutschland eingereist seien. Zwei wurden abgelehnt, beim dritten Mann läuft das Asylverfahren noch.

Der Vorfall ereignete sich auf dem Stühlinger Kirchplatz, nicht weit entfernt vom Freiburger Hauptbahnhof. Er weckt Erinnerungen an die gewaltsamen Ausschreitungen in der Kölner Silvesternacht, wo im selben Stil, aber in größerem Ausmaß Frauen belästigt worden waren. Der Kölner Vorfall beschäftigt die Politik bis heute. Am kommenden Montag will ein Untersuchungsausschuss im nordrhein-westfälischen Landtag Innenminister Thomas de Maizière, den parlamentarischen Innen-Staatssekretär und CDU-Politiker Ole Schröder und den Präsidenten der Bundespolizei, Dieter Romann, dazu anhören.

Quelle: ntv.de, jog/dpa

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