Tod von Afroamerikaner in Baltimore Freddie Gray starb durch heftigen Aufprall
24.06.2015, 10:38 Uhr
In der Nachbarschaft, wo Freddie Gray wohnte, sorgte sein Tod für heftige Wut.
(Foto: REUTERS)
Der Tod von Freddie Gray löst im April in Baltimore Unruhen aus. Die Menschen vermuten Totschlag durch Polizisten. Der Autopsiebericht zeigt: Offenbar ließen die Beamten ihren Gefangenen schutzlos am Boden des Polizeitransporters liegen.
Der Mitte April nach seiner Festnahme in Baltimore in Polizeigewahrsam ums Leben gekommene Afroamerikaner Freddie Gray ist einem Medienbericht zufolge an den Folgen eines plötzlichen heftigen Aufpralls gestorben. Das habe die Autopsie der Leiche des 25-Jährigen ergeben, berichtete die Zeitung "Baltimore Sun".
Möglicherweise habe Gray die Verletzungen erlitten, als der Polizeitransporter, in dem der er nach seiner Festnahme abtransportiert wurde, "abrupt" seine Fahrt "verlangsamte". Gray hatte bei seiner Festnahme am 12. April so schwere Rückenmarksverletzungen erlitten, dass er ins Koma fiel und eine Woche später starb. Die Beamten sollen den an Händen und Füßen gefesselten Afroamerikaner im Polizeitransporter bäuchlings mit dem Kopf nach vorne auf den Boden des Fahrzeugs gelegt und nicht angeschnallt haben.
Ende Mai wurden sechs Polizeibeamte offiziell angeklagt, drei von ihnen wegen fahrlässiger Tötung und einer wegen Totschlags. Ihnen drohen Haftstrafen zwischen zehn und 30 Jahren. Grays Tod wurde von vielen als neuer Fall von tödlicher Polizeigewalt gegen unbewaffnete Schwarze in den USA verurteilt.
Der Fall löste in Baltimore gewalttätige Proteste aus. Autos und Gebäude gingen in Flammen auf, Geschäfte wurden geplündert. Hunderte Menschen wurden festgenommen. Zwischenzeitlich galt in Baltimore eine nächtliche Ausgangssperre und die Nationalgarde wurde in die Stadt geschickt.
Quelle: ntv.de, nsc/AFP