Panorama

Brittany Maynards letzter Post "Goodbye, World!"

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Jung, schön und todkrank: Das Schicksal von Brittany Maynard rührte Millionen Menschen - weit über die US-Grenzen hinaus. Nun hat die Frau ihre traurige Ankündigung wahr gemacht und sich mit bewegenden Worte vom Leben verabschiedet.

"Lebt wohl, meine lieben Freunde und Familie, die ich liebe. Heute ist der Tag, den ich ausgesucht habe, um in Würde mit meiner tödlichen Krankheit zu sterben. Dieser furchtbare Gehirntumor hat mir so viel abverlangt und hätte mir noch viel mehr genommen. Die Welt ist so ein schöner Platz, das Reisen war mein größter Lehrmeister, meine engen Freunde und Kumpels sind meine größten Wohltäter. Ich habe sogar Helfer rund um mein Bett, während ich das hier tippe ... Leb wohl, Welt. Verbreitet gute Energie. Schaut nach vorne!"

Sterbehilfe

Oregon war der erste US-Staat, der Sterbehilfe für unheilbar Kranke legal gemacht hat. Die Patienten müssen die Todesdroge ohne Hilfe einnehmen – helfen ihnen Ärzte dabei, machen sie sich strafbar.

Auch in Deutschland ist Beihilfe zur Selbsttötung grundsätzlich nicht strafbar. Allerdings verbieten die meisten Landesärztekammern ihren Mitgliedern, Patienten beim Suizid zu unterstützen. Tun die Mediziner es dennoch, riskieren sie im schlimmsten Falle ein Berufsverbot.

Bewegende Worte einer jungen Frau, die ihren Suizid öffentlich vor Reportern angekündigt und ihren Worten nun Taten hat folgen lassen. Brittany Maynard brachte es nicht nur in den USA zu nationaler Bekanntheit, ihr Fall wurde auch über die Grenzen hinweg verfolgt. Auch in anderen Ländern wird verstärkt über einen von Ärzten unterstützten Suizid debattiert.

Keine Hoffnung auf Heilung

Mit Ende 20 träumen die meisten jungen Menschen von einer Familie, von Kindern, einem Haus im Grünen, einem tollen Job, von einer glücklichen Zukunft. Nicht so Brittany Maynard. Die US-Amerikanerin war erst 29 Jahre alt, als sie sich mit dem Tod beschäftigen musste.

Brittany Maynard war eine strahlende, lachende junge Frau. Für ihren Schritt bekam sie Zuspruch aus der ganzen Welt.

Brittany Maynard war eine strahlende, lachende junge Frau. Für ihren Schritt bekam sie Zuspruch aus der ganzen Welt.

(Foto: AP)

Anfang 2014 erhielt sie die Schockdiagnose Gehirntumor. Überlebenschancen gab es keine, ihre Ärzte bereiteten sie auf einen baldigen Tod vor. Brittany zog nach der Diagnose mit ihrer Familie nach Oregon, in einen von 5 der 50 US-Bundesstaaten, der die Sterbehilfe erlaubt. Ein langer qualvoller Tod kam für die fröhliche junge Frau nicht infrage. Ihren letzten Atemzug wollte sie weitestgehend schmerzfrei im Kreise ihrer Liebsten verbringen.

Nachdem sich ihr Zustand in den vergangenen Tagen immer mehr verschlechterte, die Schmerzen immer unerträglicher wurden, griff die junge Lehrerin zu den Mitteln, die sie bereits vor Monaten von einem Arzt verschrieben bekam. Medikamente, die den Todesprozess verkürzten. Auch wenn ihr früher Tod nicht zu verhindern war, so hat ihr selbst gewählter Weg ihr und ihrer Familie die Möglichkeit gegeben, Abschied zu nehmen.

Die letzten Monate und Wochen ihres Lebens nutzte sie, um sich für aktive Sterbehilfe einzusetzen. Mit ihren bewegenden Botschaften erreichte sie Menschen auf der ganzen Welt, ihre Videos wurden im Internet millionenfach geklickt. Brittany betonte immer wieder, dass sie nicht von Selbstmordgedanken getrieben sei, sie wolle aber nach ihren eigenen Bedingungen sterben. Ihr Ehemann und ihre Familie hatten ihren Entschluss akzeptiert.

Der Abschiedsbrief von Brittany Maynard im vollen Wortlaut

Quelle: ntv.de

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