RTL/ntv-Trendbarometer Große Mehrheit findet "Gendern" unwichtig
02.06.2021, 16:41 Uhr
Das Thema "Gendern" wird viel diskutiert. Auch wenn die große Mehrheit der Bundesbürger nach eigenen Angaben weiß, was mit dem Begriff gemeint ist, ist er doch für die wenigsten relevant.
Die Mehrheit der Deutschen legt einer aktuellen Umfrage zufolge keinen großen Wert auf geschlechtergerechte Sprache. Im neuen Trendbarometer von RTL und ntv halten 82 Prozent der Befragten das Thema in ihrem Alltag für unwichtig.
Etwas mehr als die Hälfte (51 Prozent) empfinden das "Gendern" in geschriebenen Texten als störend oder halten es sogar für ein Modethema (53 Prozent), wie aus den Daten des Meinungsforschungsinstituts Forsa hervorgeht. Nur 17 Prozent finden es "gut". Besonders groß ist die Ablehnung mit 75 Prozent bei geschlechtsneutralen Formulierungen in Nachrichtensendungen in Fernsehen oder Radio. Bei 33 Prozent der Befragten führte das Thema "Gendern" auch schon mal zum Streit.
Vor allem bei Männern in der Altersklasse über 45 Jahre mit formal niedriger oder mittlerer Bildung überwiegt der Umfrage zufolge die Ablehnung. Ebenso Anhänger der Union und der FDP beziehungsweise nahezu alle Anhänger der AfD empfinden das "Gendern" als gar nicht wichtig.
"Zuhörende" statt "Zuhörer"
Formulierungen wie "Zuhörende" statt "Zuhörer", die Nutzung des großen Binnen-I ("WählerInnen") oder eine Kunstpause vor der zweiten Worthälfte ("Pendler_innen") sollen die unterschiedlichen Geschlechter in der Sprache stärker berücksichtigen. 42 Prozent sind der Ansicht, dass "Gendern" künftig noch mehr an Bedeutung gewinnen wird. Frauen (51 Prozent) vertreten diese Meinung deutlich häufiger als Männer (32 Prozent).
Sympathisanten der Gendersprache finden sich mit 18 Prozent vor allem bei den unter 30-Jährigen sowie Anhängern der Grünen. Sie halten das Thema für wichtig und sehr wichtig.
Forsa befragte vom 26. bis 31. Mai rund 2000 Bundesbürger und -bürgerinnen. Die statistische Fehlertoleranz liegt bei plus/minus 3 Prozentpunkten.
Quelle: ntv.de, blo