Zwei unaufgeklärte Doppelmorde Hat die Polizei eine Spur zum Göhrde-Mörder?
15.06.2017, 11:24 Uhr
Die Verbrechen in dem Waldgebiet beschäftigen die Menschen dort seit Jahrzehnten.
(Foto: picture alliance / dpa)
Im Sommer 1989 werden in der Göhrde zwei Paare ermordet. Bis heute ist der Göhrde-Mörder, wie ihn die Medien nennen, nicht gefasst. Nun gibt es angeblich einen neuen Ermittlungsansatz.
Fast 30 Jahre sind vergangen, seit der Göhrde-Mörder in dem Waldgebiet bei Lüchow-Dannenberg zuschlug. Der bis heute unbekannte Täter brachte dort zwei Paare um. Nun verfolgt die Polizei möglicherweise eine neue Spur.
Der "Hannoverschen Allgemeinen Zeitung" zufolge wurde nach dem Mord an der Unternehmerin Andrea K. 2015 im Zooviertel der niedersächsischen Landeshauptstadt eine DNA-Probe sichergestellt. Das genetische Material passte jedoch nicht zu dem damals 27-jährigen Florian K., der später für die Tat zu lebenslanger Haft verurteilt wurde. Es gebe aber eine Übereinstimmung mit DNA-Spuren, die 1989 bei den Göhrde-Morden gesichert worden waren, schreibt das Blatt.
Eine Sprecherin der Staatsanwaltschaft Lüneburg wollte dies der Zeitung nicht bestätigen. Man gebe erst eine Erklärung ab, wenn konkrete Ermittlungsergebnisse vorlägen, hieß es lediglich. Von wem das fremde DNA-Material stammt, ist demnach völlig unklar. Offenbar sei die Person aber bisher nicht durch schwere Straftaten aufgefallen, sonst hätte die Polizei möglicherweise bereits Vergleichsmaterial.
Auch in welcher Beziehung der unbekannte Besucher zu der ermordeten Andrea K. stand, ist nicht klar. Die Ermittlungen in dem Fall hatten ergeben, dass die 49-jährige Unternehmerin auf verschiedenen Internetseiten nach Bekanntschaften suchte. Dabei könnte sie auf den Göhrde-Mörder getroffen sein.
Nach Angaben der Polizei sind derzeit vier Beamte mit den Göhrde-Morden befasst. Sie untersuchen unter anderem verschiedene Beweismittel, die nach den Taten sichergestellt worden waren, erneut mit moderner Kriminaltechnik. Im Juli 1989 waren in der Göhrde die bereits skelettierten Leichen eines Hamburger Ehepaares entdeckt worden, das sechs Wochen zuvor verschwunden war. Wenig später wurde in nur 800 Metern Entfernung vom ersten Leichenfundort ein weiteres getötetes Paar gefunden.
Quelle: ntv.de, sba