Seit 1989 verschwunden Hitlers Pferde tauchen wieder auf
20.05.2015, 15:21 Uhr
Die Aufnahme entstand 1939 in Berlin. Es zeigt eines der beiden "Schreitenden Pferde" an der Gartenfront der Neuen Reichskanzlei.
(Foto: Bundesarchiv)
Während des Zweiten Weltkrieges stehen zwei tonnenschwere Bronzepferde vor der Reichskanzlei in Berlin. Nach Kriegsende bringen sowjetische Soldaten die Skulpturen in "Sicherheit", seit 1989 gelten sie als verschwunden. Jetzt werden Kunst-Ermittler fündig.
Bei bundesweiten Razzien sind in Bad Dürkheim (Rheinland-Pfalz) tonnenschwere Skulpturen aus der Nazizeit gefunden worden: Die beiden "Schreitenden Pferde" des Bildhauers Josef Thorak (1889-1952) sowie ein monumentales Granit-Relief von Arno Breker (1900-1991) seien in einer Lagerhalle entdeckt worden, bestätigte ein Sprecher des Landeskriminalamtes Berlin.
Die Bronze-Pferde waren für Hitlers Reichskanzlei angefertigt worden. Nach dem Krieg waren sie auf einem Kasernengelände in Eberswalde (Brandenburg) aufgetaucht, wo sie 1989 jedoch verschwanden. Das fünf mal zehn Meter große Breker-Relief zeigt einen halbnackten muskulösen Kämpfer mit Schwert. Bei den Razzien wurden auch zwei Frauenskulpturen des Bildhauers Fritz Klimsch gefunden. Sie waren ursprünglich in einem Garten hinter Hitlers Reichskanzlei aufgestellt worden.
"An zehn Orten bundesweit wurden Razzien von Kunst-Ermittlern durchgeführt. Zum Teil laufen sie noch", sagte ein LKA-Sprecher der Abteilung "Kunstdelikte". Weitere Angaben wollte er deshalb zunächst nicht machen. Was mit den Kunstwerken passiert, ist derzeit noch unklar.
Der Wert der Thorak-Skulpturen geht in die Millionen: Die Pferde wurden nach Angaben der "Bild"-Zeitung auf dem Schwarzmarkt in den vergangenen Jahren für Preise zwischen 1,5 Millionen und vier Millionen Euro angeboten. Schon die Bronze einer einzigen dieser Plastiken solle mehrere 100.000 Euro wert sein.
Quelle: ntv.de, ppo/dpa