Panorama

Nach umfassenden Lockerungen In Niederlanden steigen Corona-Zahlen stark

Ende September wurden die Corona-Einschränkungen gelockert, auch der Mindestabstand gilt seitdem nicht mehr.

Ende September wurden die Corona-Einschränkungen gelockert, auch der Mindestabstand gilt seitdem nicht mehr.

(Foto: picture alliance / Goldmann)

Kein Mindestabstand und weniger Maske: Drei Wochen nach den niederländischen Lockerungen schießen die Fallzahlen in die Höhe. Das Gesundheitsinstitut sieht einen direkten Zusammenhang. Derweil melden die Briten die meisten Corona-Toten seit März.

Der starke Anstieg von Corona-Infektionen und Patientenzahlen in Krankenhäusern in den Niederlanden hält an. In den vergangenen sieben Tagen nahm die Zahl der Neuinfektionen um 44 Prozent im Vergleich zur Vorwoche zu, wie das zuständige Reichsinstitut für Gesundheit und Umwelt (RIVM) mitteilte. Gut 25.700 Fälle wurden gemeldet. Die Inzidenz beträgt nach Angaben des RIVM 151.

Die Behörde sieht einen direkten Zusammenhang mit der Lockerung der Maßnahmen vor etwa drei Wochen. So war die Abstandsregel von 1,5 Meter aufgehoben worden. Masken müssen nur im öffentlichen Nahverkehr getragen werden. Nur vor dem Besuch von Gaststätten wird ein Nachweis verlangt, dass man getestet, geimpft oder genesen ist.

Auch die Zahl der Todesfälle stieg. In den vergangen sieben Tagen wurden 48 Todesfälle im Zusammenhang mit Covid-19 gemeldet, fast doppelt so viele wie in der Vorwoche. Die Zahl der Covid-Patienten in Krankenhäusern und auf Intensivstationen stieg so stark an, dass Krankenhäuser erneut Operationen absagen müssen. Etwa 80 Prozent der Covid-Patienten sind nicht geimpft.

Briten melden höchste Anzahl Corona-Toter seit März

Auch in Großbritannien verschärft sich die Lage mit Blick auf die Todesopfer. Dort stieg die Zahl der Corona-Toten auf den höchsten Stand seit März. Die britische Statistikbehörde meldete an diesem Dienstag 223 Todesfälle, die in den vier Wochen vor ihrem Tod positiv auf Covid-19 getestet wurden. Noch höher lag die Zahl zuletzt am 9. März, als 231 Menschen in Großbritannien an oder mit dem Virus starben. Der 7-Tage-Schnitt bei den Todesfällen liegt bei 130.

Am Montag wurden knapp 50.000 neue Corona-Fälle im Land gemeldet. Die Sieben-Tage-Inzidenz lag zuletzt bei 435. Von einer erneuten Einführung von Corona-Beschränkungen ist in der britischen Regierung bislang kaum die Rede. In England sind eine Maskenpflicht in Innenräumen oder Nachweisregeln über Impfungen oder Tests seit dem "Freedom Day" im Juli eher die Ausnahme. Knapp 79 Prozent der impfberechtigten Bürgerinnen und Bürger ab zwölf Jahren sind vollständig geimpft.

Quelle: ntv.de, hul/dpa

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