Suche nach Wrackteilen wird ausgesetzt Jetzt spricht der Sohn des MH370-Piloten
27.03.2014, 07:26 Uhr
Alle Einsatzkräfte wurden nach Perth zurückbeordert.
(Foto: REUTERS)
Im Indischen Ozean türmen sich die Wellen haushoch und Regen behindert die Sicht. Alle Flugzeuge und Schiffe, die nach der verschollenen Boeing 777 suchen, müssen die Region umgehend verlassen. Bislang ist kein einziges Trümmerteil gefunden worden. Indes meldet sich der Sohn des Piloten zu Wort
Knapp drei Wochen nach dem mysteriösen Verschwinden eines Flugzeugs über dem Indischen Ozean hat der Sohn des in Verdacht geratenen Piloten seinen Vater verteidigt. "Ich habe alles online gelesen. Aber ich ignoriere alle diese Spekulationen. Ich kenne meinen Vater besser", sagte Seth Zaharie der Tageszeitung "New Straits Times". "Wir mögen einander nicht so nah gewesen sein, weil er so viel unterwegs war", fügte der 26-jährige Sprachenstudent in seiner ersten öffentlichen Äußerung hinzu. "Aber ich kenne und verstehe ihn."
Flugkapitän Zaharie Ahmad Shah und sein Ko-Pilot Fariq Abdul Hamid stehen derzeit im Verdacht, womöglich in das mysteriöse Verschwinden der Maschine verwickelt gewesen zu sein. Das Flugzeug von Malaysia Airlines war am 8. März mit 239 Menschen an Bord von den Radarschirmen verschwunden. Die malaysische Regierung hat inzwischen erklärt, dass die Maschine ins Meer stürzte - allerdings weitab ihrer normalen Flugroute.
Anlass für den Verdacht gegen die Piloten ist unter anderem, dass die Kommunikationssysteme mit der Flugüberwachung den Ermittlungen zufolge von jemandem im Flugzeug bewusst abgeschaltet wurden. Die malaysischen Ermittler haben bereits die Wohnungen der beiden Männer durchsucht. In Zaharies Haus wurde ein selbstgebauter Flugsimulator gefunden.
Suche nach Wrackteilen muss unterbrochen werden
Die Suche nach Wrackteilen der verunglückten Maschine geriet indes ins Stocken. Alle beteiligten Flugzeuge und Schiffe mussten aufgrund des schlechten Wetters nach Perth zurückkehren, teilte die australische Seesicherheitsbehörde Amsa mit. "Alle Flugzeuge kehren nach Perth zurück und die Schiffe verlassen die Region", heißt es.
Am Vortag waren neue Satellitenbilder bekanntgeworden. Darauf waren in einem 400 Quadratkilometer-Gebiet mehr als 100 mögliche Trümmerteile zu sehen. Es gelang aber bisher nicht, auch nur eines dieser Teile näher in Augenschein zu nehmen oder zu bergen. Es könnte sich auch um gewöhnliches Treibgut handeln.
Australiens Regierungschef Tony Abbott hatte am Vortag angedeutet, dass die Suche nicht ewig fortgesetzt werden könne. "Wir suchen weiter, weil wir es den Menschen schuldig sind, alles zu tun, um dieses Rätsel zu lösen", sagte Abbott. "(Die Suche) ist nicht völlig unbefristet, aber dies ist nicht etwas, was wir leicht aufgeben würden." Der Einsatz eines einzigen Aufklärungsflugzeugs kostet nach Schätzungen mehr als 60.000 Euro am Tag. Die genaue Absturzstelle zu finden, hat weiter höchste Priorität. Dort müsste der Rumpf der Maschine auf dem Meeresboden liegen, mit den beiden Blackboxen.
Absturz kann nicht bewiesen werden
Bereits am Dienstag hatten starker Wind, hohe Wellen und Regen eine Unterbrechung der Operation erzwungen. Am Mittwoch waren sechs Militärflugzeuge aus Australien, China, Japan und den USA eingesetzt sowie fünf zivile Maschinen. Außerdem waren ein australisches Kriegsschiff und vier chinesische Schiffe im Einsatz.
Die malaysische Regierung hatte am Montag erklärt, die Boeing 777 sei in einem abgelegenen Gebiet auf der Höhe der westaustralischen Stadt Perth in den Indischen Ozean gestürzt - allerdings gibt es dafür noch immer keine stichhaltigen Beweise. Das Flugzeug war am Morgen des 8. März auf dem Weg von Kuala Lumpur nach Peking aus bislang ungeklärten Gründen von den Radarschirmen verschwunden. Zwei Drittel der Insassen waren Chinesen. Warum die Maschine im Indischen Ozean, weitab von ihrer normalen Flugstrecke, niederging, ist auch gut zwei Wochen nach dem Unglück völlig unklar.
Quelle: ntv.de, ame/dsi/ppo/dpa/AFP