Schlagseite der "Höegh Osaka" Kapitän steuerte absichtlich auf Grund
05.01.2015, 08:27 Uhr
Die "Höegh Osaka" mit Schlagseite vor der Isle of Wight.
(Foto: AP)
Die "Höegh Osaka" liegt mit starker Schlagseite vor der britischen Südküste. Inzwischen ist klar: Der Kapitän setzte den riesigen Auto-Frachter mit Absicht auf Sand. Das Manöver sei der letzte Ausweg gewesen, um eine größere Katastrophe zu verhindern.
An der englischen Südküste liegt ein 180 Meter langer Auto-Frachter mit deutlicher Schlagseite im Wasser. Die "Höegh Osaka" war vor der Isle of Wight auf einer Sandbank aufgelaufen und wurde zur Attraktion für Hunderte Schaulustige und Touristen. Die Polizei warnte auf Facebook bereits vor überfüllten Parkplätzen an der Küste. Jetzt wurden Details zum Unglückshergang bekannt.
Der Kapitän setzte den Frachter offenbar absichtlich auf Grund, um ein komplettes Kentern zu verhindern. Der Chef der Firma Höegh Autoliners, Ingar Skiaker, sagte zu dem Unglück, das Aufsetzen auf der Sandbank sei der letzte Ausweg gewesen, um eine größere Katastrophe zu verhindern. Schon kurz nach dem Auslaufen aus dem Hafen habe die "Höegh Osaka" Schlagseite gehabt, daher habe sich die Führung zu der Notstrandung entschlossen.
Großes Lob für den Kapitän
Der Chef der Firma, der das Frachtschiff gehört, lobte vor diesem Hintergrund die Erfahrungen und das Geschick des Kapitäns, der auf diese Weise "das Schiff und die Crew gerettet" habe. Nun liege viel Arbeit vor ihnen, um die gestrandete "Höegh Osaka" zu bergen, ohne die Umwelt zu belasten.
Das Schiff war am Samstag vor der Isle of Wight auf Grund gelaufen. Die gesamte Besatzung konnte mit Helikoptern und Booten in Sicherheit gebracht werden. Das mit Autos beladene Schiff war auf dem Weg nach Deutschland.
Ein zweites Schiffsunglück ging am Wochenende deutlich weniger glimpflich aus. Die "Cemfjord" war am Freitag bei stürmischem Wetter vor der Küste Schottlands gekentert. Zwei Tage nach dem Unglück gaben die Rettungskräfte die Suche nach acht vermissten Seeleuten auf. Mit Hubschraubern und einem Flugzeug hatten sie am Sonntag bis zum Einbruch der Dämmerung nach sieben Männern aus Polen und einem Philippiner gesucht.
Quelle: ntv.de, dsi/AFP/dpa