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Turbulenzen über Atlantik Mehrere Menschen auf Lufthansa-Flug nach Frankfurt verletzt

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Turbulenzen sind unangenehm für Passagiere, noch stärker aber für die Crew.

Turbulenzen sind unangenehm für Passagiere, noch stärker aber für die Crew.

(Foto: picture alliance/dpa)

Bei heftigen Turbulenzen über dem Atlantik verletzen sich mehrere Menschen eines Lufthansa-Fluges und müssen nach der Landung in Frankfurt am Main medizinisch versorgt werden. Turbulenzen in Flughöhe nehmen zu. Forscher stellen einen Zusammenhang mit dem Klimawandel her.

Wegen Turbulenzen auf einem Lufthansa-Flug nach Frankfurt sind elf Menschen an Bord verletzt worden. Die Maschine vom Typ Boeing 747-8 war von Buenos Aires (Argentinien) aus gestartet, als sie später über dem Atlantik aufgrund von Luftströmungen in kurzzeitig heftige Turbulenzen geriet.

"Nach derzeitigem Stand erlitten bedauerlicherweise fünf Fluggäste und sechs Crewmitglieder größtenteils leichte Verletzungen", erklärte eine Sprecherin der Airline. Zum genauen Grad der Verletzungen könnten derzeit keine Angaben gemacht werden, "da sich die Personen in Behandlung befinden". Sie seien umgehend nach der sicheren Landung in Frankfurt am Vormittag versorgt worden. Der Pilot habe bereits während des Anflugs um medizinische Unterstützung gebeten.

Laut den Angaben war das Flugzeug in einer innertropischen Konvergenzzone unterwegs gewesen. Dabei handle es sich um die äquatoriale Tiefdruckrinne, durch die man in diesem Gebiet fliegen müsse, so die Sprecherin. "Das bedeutet, es sind Luftströmungen in dieser Tiefdruckrinne, die zu Turbulenzen führen können."

"Die Sicherheit des Fluges war zu keinem Zeitpunkt gefährdet", betonte sie. Den Angaben zufolge hatten sich 329 Passagiere und 19 Besatzungsmitglieder an Bord befunden.

Mehr Turbulenzen bei Flügen

Turbulenzen - im Volksmund nicht ganz korrekt auch "Luftlöcher" genannt - entstehen durch Böen, die sich von oben nach unten oder von unten nach oben bewegen. Sie verändern die Anströmung der Tragflächen und damit den Auftrieb: Der Flieger sackt ab oder zieht ruckartig hoch. Einen Zusammenhang der Zunahme von Turbulenzen mit dem Klimawandel stellen Forscher in Studien her. Demnach erwärmt der Klimawandel das Gebiet südlich des Jetstreams in Reiseflughöhe stärker als das Gebiet nördlich davon. Der größere Temperaturunterschied führt zu stärkeren Windscherungen - also scharfen Änderungen der Windrichtung - und somit zu mehr Turbulenzen. Und die sollen laut den Prognosen bei einem fortschreitenden Klimawandel auch in der Zukunft weiter zunehmen.

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Turbulenzen sind unangenehm für Passagiere, noch stärker aber für die Crew, die in der Zeit durch die Kabine gehen müsse, betont Patrick Vrancken vom Deutschen Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR) in Köln. Außerdem bedeuteten sie Stress für die Piloten. Bei schweren Turbulenzen besteht Verletzungsgefahr. So wurden Anfang März insgesamt 27 Menschen an Bord zweier Maschinen von Lufthansa und Condor verletzt. Immerhin: "Strukturell sind Flugzeuge seit Jahrzehnten hinreichend stark gebaut", sagt Vrancken. "Auch eine Zunahme um einige Prozent der Turbulenzintensität würde hieran nichts ändern."

In der Luftfahrtindustrie wird laut Vrancken bereits seit vielen Jahren auf die zunehmenden Turbulenzen reagiert. Vor allem werde an der Verbesserung der Vorhersage gearbeitet. So arbeiten Forscher des DLR an einer Methode, die Turbulenzen einige hundert Meter im Voraus erkennt und dem Bordcomputer erlaubt, automatisch gegenzusteuern.

Quelle: ntv.de, gut/dpa

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