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Anwohner retten ihre Nachbarn Oma und Enkelkind sterben bei Hausbrand

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Die Brandursache ist noch unklar.

Die Brandursache ist noch unklar.

(Foto: picture alliance/dpa)

Ein Mehrfamilienhaus steht in Flammen, eine Frau und ein vierjähriger Junge sterben. Noch immer sind sieben der Verletzten im Krankenhaus. Viele Fragen müssen noch geklärt werden.

Bei dem Brand des Mehrfamilienhauses in Flensburg ist anders als zuerst gemeldet kein Mann, sondern eine Frau gestorben. Nach Polizeiangaben handelt es sich bei ihr um die 70 Jahre alte Oma des vierjährigen Jungen, der bei dem Feuer ebenfalls ums Leben kam. Die Oma sei in dem Haus zu Besuch gewesen, sagte ein Polizeisprecher am Mittag.

Von den neun Verletzten befinden sich sieben noch im Krankenhaus. Lebensgefährlich ist von den weiteren Bewohnern niemand verletzt. Es handelt sich demnach überwiegend um Verletzungen, die sich die Bewohner des Hauses zugezogen hätten, als sie auf der Flucht vor dem Feuer aus den Fenstern sprangen.

Anwohnern hatten Sofas und Matratzen unter die Fenster gestellt, um ihren Nachbarn zu helfen.

Anwohnern hatten Sofas und Matratzen unter die Fenster gestellt, um ihren Nachbarn zu helfen.

(Foto: picture alliance/dpa)

Die Ursache des Brandes ist noch unklar. "Es liegen keine Hinweise auf Fremdverschulden oder ein fremdenfeindliches Motiv vor", teilt die Polizei mit. Anwohner der Harrisleer Straße halfen laut Polizei bis zum Eintreffen der Einsatzkräfte bei der Rettung der Hausbewohner, indem sie Matratzen und einen Container vor das Haus trugen. Die vom Feuer eingeschlossenen Menschen hätten darauf springen können. Während des Brandes waren nach Polizeiangaben viele Schaulustige vor Ort.

Videos von Betroffenen seien in sozialen Netzwerken geteilt worden. "Strafrechtliche Prüfungen wurden eingeleitet", teilte die Polizei weiter mit. "Eine aktive Behinderung von Rettungskräften ist bislang nicht bekannt, wird aber weiterhin geprüft."

Schleswig-Holsteins Innenministerin Sabine Sütterlin-Waack bezeichnete den Brand als furchtbare Tragödie. "Meine Gedanken sind bei den Angehörigen der Toten und bei den Verletzten, die sich noch aus dem Haus retten konnten", sagte die Politikerin. Ihr Dank gelte den Einsatzkräften von Feuerwehr, THW und Polizei, die sehr schnell vor Ort gewesen seien, sagte die Ministerin weiter. "Mein Dank gilt aber auch den Menschen, die den Bewohnerinnen und Bewohnern geholfen haben, um sich aus dem Gebäude in Sicherheit bringen zu können."

Quelle: ntv.de, chr/dpa

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