Ölspur im Ozean gesichtet QZ8501 auf Meeresgrund vermutet
29.12.2014, 09:42 Uhr
Der Flug QZ8501 ist spurlos verschwunden. Bislang fehlt jede Spur auf den Airbus der Billigairline Air Asia mit über 160 Menschen an Bord. Suchtrupps finden eine Ölspur, die nun untersucht wird. Zuvor gesichtete "Gegenstände" sind keine Wrackteile des Flugzeuges.
Von dem vermissten AirAsia-Flugzeug mit 162 Insassen fehlt weiter jede Spur. Im Meer entdeckte Objekte gehörten nicht zu der verschollenen Maschine, teilte der indonesische Vizepräsident Jusuf Kalla am Flughafen von Surabaya mit, von dem aus Flug QZ8501 am Sonntagmorgen in Richtung Singapur gestartet war.
Zuvor wurde auch berichtet, dass Suchtrupps eine Ölspur gesichtet hätten. "Wir prüfen, ob es sich um Flugbenzin handelt", sagte ein Sprecher der Luftwaffe. Die Ölspur befindet sich in dem Suchgebiet. Zudem habe ein australisches Flugzeug in der Region ein Signal aufgefangen, doch sei an der Stelle nichts gefunden worden.
Dutzende Suchmannschaften mit Flugzeugen, Hubschraubern und Schiffen waren bis zum Einbruch der Dunkelheit im Einsatz, um den Airbus A320 zu finden. An Bord der Maschine waren 162 Menschen. "Wir gehen davon aus, dass die Maschine auf dem Meeresboden liegt", sagte der Chef der Such- und Rettungsbehörde, Bambang Sulistyo. "Wenn das stimmt, wird es schwierig sein, sie zu lokalisieren, weil unsere Ausrüstung dafür nicht ausreicht."
Die Maschine mit der Flugnummer QZ8501 war am Sonntagmorgen (Ortszeit) verschwunden. Unmittelbar zuvor hatte der Pilot eine Gewitterfront gemeldet und um Erlaubnis für eine Kursänderung gebeten hatte, um das Gebiet zu umfliegen.
Suche auch an Land
Eine Gewitterfront als Ursache für den Absturz ist laut dem deutschen Luftfahrt-Experten Cord Schellenberg wenig wahrscheinlich. Schlechtwetterfronten seien in der zivilen Luftfahrt alltäglich und die Maschinen dafür ausgerüstet, sagte er. "Rund um den Äquator gibt es viele Gewitter; darauf sind die Piloten einer indonesischen Fluglinie eingestellt", sagte Schellenberg.
Flugzeuge sind mit Datenschreibern ausgestattet, die mindestens 30 Tage lang automatische Funksignale aussenden, auch aus Meerestiefen von mehr als 4000 Metern. Die Suche konzentrierte sich auf eine Region zwischen den Inseln Sumatra und Borneo, nahe den Inseln Bangka und Belitung. Singapur und Malaysia unterstützten die Indonesier. Auch Südkorea wollte sich beteiligen. An Bord waren überwiegend Indonesier, aber auch drei Südkoreaner.
"Wir suchen auch an Land", sagte der Chef der Zivilluftfahrt-Behörde, Djoko Murjatmojo. "Wir können nicht ausschließen, dass die Maschine in Westkalimantan (auf Borneo) oder auf Bangka oder Belitung abgestürzt ist." Das Suchgebiet umfasste fast 13.000 Quadratkilometer, eine Fläche etwas kleiner als Schleswig-Holstein.
Angehörige harren weiter am Flughafen aus
Flug QZ8501 war in Surabaya in Indonesien gestartet und sollte rund drei Stunden später in Singapur landen. Dutzende Angehörige harrten an den beiden Flughäfen am Montag den zweiten Tag aus und warteten auf Nachrichten. AirAsia-Gründer Tony Fernandes war nach Surabaya geflogen, um die Angehörigen dort persönlich zu unterrichten.
Die Billigfluggesellschaft hat seit dem kommerziellen Start 2001 keine nennenswerten technischen Probleme gehabt. Die Strecke von Surabaya nach Singapur führt fast ausschließlich über Meer, die Javasee.
Der Funkkontakt war nach etwa zwei Stunden abgebrochen, als die Maschine etwa auf Höhe von Belitung war. Nach bisherigen Angaben setzte der Pilot keinen Notruf ab. Die Maschine gehört Indonesia Air Asia, die zu 49 Prozent der Muttergesellschaft Air Asia aus Malaysia gehört. AirAsia ist eine der größten Billigfluglinien der Welt.
Quelle: ntv.de, fma/jwu/dpa