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Keine Sorge wegen BA.5-Variante RKI warnt vor Infektionsdruck schon im Sommer

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BA.2 war kürzlich noch in annähernd jeder positiven Probe gefunden worden - BA.4 oder BA.5 treten mittlerweile häufiger auf.

(Foto: dpa)

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Wie schnell Corona-Varianten durch Mutanten abgelöst werden können, hat sich in der Pandemie schon mehrfach gezeigt. Es dürfte nur eine Frage von Wochen sein, bis sich nun neue Omikron-Sublinien durchsetzen.

Im Zuge der Ausbreitung weiterer Omikron-Sublinien ist laut Robert-Koch-Institut (RKI) eine erneute Zunahme der Corona-Ansteckungen in Deutschland möglich. Erwartet wird, dass sich die Subvarianten namens BA.4 und B.5 stärker verbreiten, "so dass es auch insgesamt zu einem Anstieg der Infektionszahlen und einem erneut verstärkten Infektionsdruck auf vulnerable Personengruppen schon im Sommer kommen kann", warnte das RKI in seinem Wochenbericht zu Covid-19.

Saisonale Effekte - die das Virus eigentlich ein Stück weit ausbremsen - könnten die Verbreitung dieser Varianten nicht kompensieren, wenn Verhaltensregeln nicht mehr beachtet werden. "Das aktuell stärkste Wachstum zeigt der Anteil der Sublinien BA.4 und BA.5", schrieb das RKI. Die Folge: Bereits in wenigen Wochen könnten diese Erreger die Mehrzahl der Nachweise ausmachen.

BA.5 ist laut Bericht bei Untersuchungen von vorletzter Woche in jeder zehnten Probe gefunden worden - damit setzte sich die Verdopplung von Woche zu Woche fort. Der Anteil von BA.4 wird mit 2,1 Prozent angegeben, auch dies ungefähr eine Verdopplung zu früheren Werten. Die Angaben basieren auf einer Stichprobe, es werden nicht alle positiven Fälle auf Varianten untersucht.

RKI: Keine Sorgen wegen Portugal-Variante

Fachleuten zufolge spielt bei dem Vorteil, den etwa BA.5 im Vergleich zu den bisherigen Omikron-Sublinien hat, sogenannte Immunflucht eine Rolle. Damit ist gemeint, dass sich das Viruserbgut verändert hat, so dass es Antikörpern von Geimpften und Genesenen besser entkommt. Die gute Nachricht: Auch wenn es nach Berichten aus Portugal Sorgen vor einer womöglich wieder wachsenden Krankheitsschwere gibt, sieht das RKI dafür bisher keine Belege. Die bisherigen Daten ließen nicht darauf schließen, dass Infektionen mit BA.4 oder BA.5 schwerere Krankheitsverläufe oder anteilig mehr Todesfälle verursachten als die Sublinien BA.1 und BA.2, schrieb das Institut. Diese hatten die vergangenen Wellen verursacht.

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BA.2 war kürzlich noch in annähernd jeder positiven Probe gefunden worden, die in die Untersuchung einfloss - mittlerweile ist der Wert auf 87,5 Prozent abgesunken. Die bundesweite Sieben-Tage-Inzidenz sei vergangene Woche im Vergleich zur Vorwoche erstmals seit Mitte März wieder angestiegen (29 Prozent), hielt das RKI fest. Es sprach von einem Anstieg der Zahl der übermittelten Ansteckungen in der vergangenen Woche um etwa 50.000 Fälle im Vergleich zur Vorwoche. Bei der Lage in den Krankenhäusern ist bisher allerdings nicht von einer Trendumkehr die Rede: Die Belastung der Kapazitäten des Gesundheitsversorgungssystems geht laut RKI weiter zurück. Die Daten im Bericht beziehen sich größtenteils auf vergangene Woche.

Quelle: ntv.de, mba/dpa

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