Karambolage im Allgäuer Nebel Sechs Menschen sterben auf der A7
01.01.2017, 05:35 Uhr
Es herrscht dichter Nebel auf der Autobahn 7. Das neue Jahr ist grade einmal eine Stunde alt, da kommt es nahe im Unterallgäu zu einer tödlichen Karambolage. Sechs Menschen sterben, darunter vier Teenager.
Bei einer Massenkarambolage im dichten Nebel auf der Autobahn 7 im Allgäu sind in der Silvesternacht sechs Menschen gestorben, darunter mehrere Teenager. Zehn Menschen wurden verletzt, wie die Polizei Schwaben Süd/West mitteilte.
Etwa gegen 1.00 Uhr kollidierten nahe Bad Grönenbach drei Sattelzüge und neun Autos. Zunächst waren nach bisherigen Erkenntnissen die Lastwagen und mehrere Autos in den Unfall verwickelt, wie ein Polizeisprecher sagte. "Das ging wohl relativ glimpflich aus." Doch dann krachte ein Pkw mit fünf Menschen in die Unfallstelle. Später folgte noch der Wagen eines 23-Jährigen, der alleine im Auto unterwegs war. Diese sechs Menschen kamen bei dem Unglück ums Leben.
Verkehr komplett gesperrt
Das mit fünf Leuten besetzte Auto hatte den Angaben zufolge ein 22-Jähriger gesteuert. Bei ihm im Wagen saßen vier junge Frauen im Alter zwischen 15 und 19 Jahren. Die Opfer stammen aus den Landkreisen Unterallgäu und Neu-Ulm sowie aus der Stadt Memmingen. Feuerwehr und Rettungsdienst waren mit einem Großaufgebot im Einsatz, ebenso Kriseninterventionsteams.
Die Polizei stoppte den Verkehr auf der A7 zunächst komplett. In Fahrtrichtung Ulm blieb sie wegen der aufwendigen Rettungsarbeiten bis in den Nachmittag gesperrt. Den Sachschaden schätzt die Polizei auf mehrere Hunderttausend Euro.
Mehr Unfalltote in Bayern
Am Donnerstag hatte der ADAC seine Prognose veröffentlicht, wonach die Zahl der Verkehrstoten auf deutschen Straßen 2016 auf einen Tiefststand gesunken sein dürfte. Der Berechnung des Autoclubs zufolge starben rund 3280 Menschen auf den Straßen in der Bundesrepublik, 5,2 Prozent weniger als im Vorjahr.
Diesem Trend entgegengesetzt war die Entwicklung zuletzt in Bayern. Nach jüngsten Zahlen des Statistischen Landesamts kamen in den ersten zehn Monaten des vergangenen Jahres 531 Menschen bei Verkehrsunfällen im Freistaat ums Leben. Das war im Vergleich zum Vorjahreszeitraum mit 528 Todesopfer ein leichter Anstieg. Insgesamt gab es nach Angaben der Statistiker in dem Zeitraum fast 330.000 Unfälle auf Bayerns Straßen. Von Januar bis Oktober 2015 waren es rund 323.000.
Falschfahrer verursacht Unfall
Einen weiteren tödlichen Unfall gab es am Neujahrsmorgen auf der Autobahn 61. Bei Rheinböllen in Rheinland-Pfalz verursachte ein Falschfahrer einen Unfall mit zwei Toten.
Der 19-jährige Falschfahrer fuhr kurz vor sechs Uhr aus noch ungeklärter Ursache falsch in Richtung Mainz, als er mit seinem Wagen bei Rheinböllen auf ein anderes Fahrzeug prallte. Darin starb eine 33-jährige Frau aus der Region Koblenz, die mit Mann und zwei Kindern auf dem Weg in den Winterurlaub war. Der Falschfahrer, der allein unterwegs war, kam nach Angaben der Polizei ebenfalls ums Leben.
Die weiteren Insassen im zweiten Fahrzeug - der Vater mit den beiden Kindern im Alter von zwei und elf Jahren - wurden ins Krankenhaus gebracht. Ihre Verletzungen seien nicht lebensgefährlich, sagte ein Polizeisprecher. Die A61 war stundenlang voll gesperrt.
Quelle: ntv.de, mli/rpe/hul/dpa