Orkanböen bis 140 km/h "Siglinde" sorgt für ruppige Stunden
23.10.2018, 16:00 Uhr
Von dieser Gaststätte auf dem Brocken ist während des Sturmtiefs "Siglinde" im Nebel nur noch wenig zu sehen.
(Foto: dpa)
Landesweit wird es ungemütlich. Schuld daran ist Sturmtief "Siglinde", das heftige Böen mitbringt und nach langer Trockenheit erstmals wieder für Hochwasser sorgt. In Mexiko fürchtet man sich unterdessen vor Tropensturm "Willa".
Das Sturmtief "Siglinde" sorgt besonders im Norden und Osten für einen stürmischen und sehr ungemütlichen Tag. Denn mit dem teils kräftigen Regen überquert die Nordosthälfte Deutschlands das dazugehörige Sturmfeld. Auf dem Brocken kommt es sogar zu Orkanböen von bis 140 Kilometern pro Stunde.
An Nord- und Ostsee bringen es die heftigsten Böen auf 80 bis 120 Kilometer pro Stunde. Damit wird das Wasser von der Nordsee her an die Küsten und bis in den Elbbereich gedrückt, so dass beispielsweise das Mittagshochwasser etwa 1,50 Meter höher als Normal liegt.
Auch im Flach- und Binnenland weht ein ruppiger Nordwestwind mit Windspitzen von 60 bis 80 Kilometern pro Stunde. Gleichzeitig rückt ein Schwall Kaltluft polaren Ursprungs heran. Damit sinkt die Schneefallgrenze in den Mittelgebirgen bis in den Gipfellagen. Darunter regnet es zum Teil ergiebig. Das gilt ebenfalls am Alpenrand. Derweil schneit es dort in den Lagen oberhalb von 1500 Metern mitunter länger anhaltend. 15 bis 40 Zentimeter Neuschnee sorgen im Hochgebirge dadurch für winterliche Verhältnisse.
"Willa" kommt über Nacht
Morgen bleibt es in der Osthälfte zuerst noch windig bis stürmisch, während sich das Wetter von Westen her schrittweise beruhigt. Was uns aber weiterhin erhalten bleibt, das sind die herbstlich kühlen Temperaturen, sodass sich der Schnee im höheren Bergland dauerhaft einnisten könnte. Zumal es auch zum Monatsende eher nach wechselhaftem Schauerwetter aussieht. Selbst frühwinterliche Vorstöße sind bis in die tieferen Lagen nicht ganz auszuschließen. Wer es noch nicht hat: So allmählich könnten also die Winterreifen drauf.
Unterdessen nähert sich über dem Ostpazifik ein Tropensturm der Küste Mexikos. Hurrikan "Willa" liegt derzeit etwa 280 Kilometer südwestlich von Mazatlan (mexikanisches Festland) und wird mit Windböen bis 215 Kilometern pro Stunde mit Kategorie 4 (von 5) eingestuft. Momentan bewegt er sich mit sieben Kilometern pro Stunde auf die Küste zu.
Nach dem Erreichen des Festlandes in der Nacht auf Mittwoch wird sich der Hurrikan zwar rasch abschwächen, doch es droht hoher Wellengang sowie teils sintflutartiger Regen. 150 bis 400 Liter pro Quadratmeter dürften besonders im Westen und Südwesten Mexikos für Überflutungen und Erdrutsche sorgen.