Panorama

Bastian im Krieg Soldatenpuppe sieht aus wie Schweinsteiger

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Wie sieht ein typischer Deutscher aus? Für eine Firma in Hongkong ist die Antwort vollkommen klar. Deshalb sieht eine ihrer neuen Puppen aus wie ein deutscher Fußballer. Das ist aber nur Zufall.

Die DiD Corporation mit Sitz in Hongkong ist auf Sammlerfiguren spezialisiert, die sie in alle Welt verschickt. Das Unternehmen legt seiner Eigenbeschreibung zufolge Wert auf seine perfekte Qualitätskontrolle und Produktionskompetenz und natürlich auf das Talent seiner Designer. Für die "Military Action"-Figurserie zum Zweiten Weltkrieg suchten diese nach besonders aussagekräftigen deutschen Gesichtern - und landeten offenbar bei Bastian Schweinsteiger.

Die Figur heißt passenderweise auch "Bastian". Auf den Werbeaufnahmen, die das Unternehmen auf seiner Webseite zeigt, ist der 30 Zentimeter große und zwei Kilogramm schwere "Bastian" in wehrmachtsähnlicher Uniform mit Stahlhelm und Winterausrüstung zu sehen. An der Mütze prangt ein Hakenkreuz. Um das Ganze etwas lebensechter zu gestalten, hält er auf einigen Bildern zwei Kastenbrote unter dem Arm oder isst aus einem Kochgeschirr.

Auf Nachfrage der "Bild"-Zeitung konnte die Firma jedoch keinen Bezug zu dem deutschen Fußballer feststellen. "Wir bieten keine Figuren an, die auf einem Fußballspieler basieren. Es ist reiner Zufall, dass die Figur 'Bastian' wie Schweinsteiger aussieht", sagte DiD-Mitarbeiter Patrick Chan dem Boulevard-Blatt.

Alle sehen so aus

Die Figur basiere vielmehr auf dem typischen Deutschen. "Wir glauben, dass alle Deutschen so aussehen". Auch der identische Vorname sei nichts Ungewöhnliches. "Bastian ist ein sehr häufiger Name in Deutschland", zeigte sich der Mitarbeiter überzeugt. Die Figur soll in Europa demnächst über einen holländischen Partner erhältlich sein.

Möglicherweise kommt es dazu jedoch nicht mehr. Schweinsteiger hat nach Angaben seines Managements bereits rechtliche Schritte gegen den Verkauf der Nazi-Bastians eingeleitet. Es geht um die Verletzung von Persönlichkeitsrechten sowie wegen der Nazi-Symbole um Verunglimpfung und Beleidigung.

Quelle: ntv.de, sba

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