Ferienwetter extrem in Europa Sommer macht Spagat zwischen Unwettern und 40-Grad-Hitze
09.07.2024, 06:47 Uhr Artikel anhören
Wenn es nach der Siebenschläfer-Regel ginge, stünde der weitere Verlauf des Sommers 2024 in Deutschland nun fest. Heißes, trockenes Badewetter wäre keine Option. Das sehen die Langfristprognosen genauso. Für das Urlaubswetter sieht es trotzdem nicht schlecht aus. Wo ist die Hitze denn hin?
Der Siebenschläfer hat seine Prognose über den deutschen Sommer 2024 abgegeben - und kann weiterschlafen. Da tut er auch gut daran, wenn er ein Hitze- und Badewetter-Typ ist. Denn es sieht so aus, dass die kommenden Wochen kein beständiges Sommer-Hoch für uns übrig haben, sondern sich der Schlingerkurs mit gemäßigten Temperaturen, kurzen Hitze-Spitzen, Schauern und Gewittern samt Unwettergefahr fortsetzt.
Der entscheidende Unterschied zum Wetter im Siebenschläfer-Zeitraum (27. Juni bis 8. Juli) ist das höhere Temperaturniveau, auf dem das anstrengende wechselhafte Wetter stattfindet. Damit steigt die Unwettergefahr durch Starkregen, Hagel und Sturmböen, denn warme Luft kann mehr Feuchtigkeit aufnehmen und hat dadurch auch mehr Energie für Hagelstürme. Das sind brisante Aussichten, schließlich hat Deutschland in der letzten Zeit schon einige Unwetterlagen über sich ergehen lassen müssen.
Der Juli könnte der wetter.de -Monatsprognose zufolge am Ende deutlich zu nass ausfallen. Und auch die Aussichten auf einen trockenen und eher zu warmen August schwinden in den experimentellen Langfristmodellen.
Die berechneten durchschnittlichen Temperaturen und Niederschläge sprechen für wechselhaftes Wetter und keinen sonnigen Hitzemonat. Hitzespitzen von über 30 Grad und sogar darüber hinaus sind dabei möglich, würden dann aber von Temperaturrückgängen oder -stürzen wieder ausgeglichen. Beständigkeit ist anders.
Hitze von Spanien bis zum Balkan und Schwarzen Meer
Das unbeständige Sommerwetter hierzulande bedeutet gleichzeitig, dass es am zentralen und vor allem östlichen Mittelmeer weiterhin sehr heiß bleibt, eventuell noch heißer wird und kaum ein Tropfen Regen fällt. Das hört sich für viele Ferienreisende sicher gut an. Aktuell tobt sich die Hitze vom Osten Österreichs über Ungarn und die südlich gelegenen Balkan-Länder aus. Die Lage ist in den Wettermodellen noch etwas unsicher, aber es sind Spitzenwerte zwischen 35 und knapp 40 Grad beispielsweise in Wien möglich. Ebenfalls erfasst von der Mega-Hitze sind Griechenland, die Türkei, Süditalien und Südspanien.
Ein Ende der sehr heißen Phase ist nicht in Sicht. Ähnlich wie im vergangenen Jahr könnte sich über weiten Teilen des Mittelmeers bis zum Schwarzen Meer eine Hitzeglocke bilden. Niederschläge sind kaum in Sicht - wenn, dann in Form von einzelnen Gewittern, die hinsichtlich Trockenheit wenig Linderung bringen. Außerdem können sie durch Blitzschläge sogar Brände auslösen, die sich bei der anhaltenden Hitze und Dürre schnell ausbreiten können.
Am Ende kann sich Deutschland über die vielen Tiefs sogar freuen, die Regen und zwischenzeitlich tiefere Temperaturen bringen. Denn diese Tiefs halten die extreme Hitze auf Abstand.
Der Siebenschläfertag verdankt den Namen nicht dem kleinen Nagetier Siebenschläfer. Vielmehr geht der Name auf eine Legende über sieben schlafende Brüder zurück. Die wegen ihres christlichen Glaubens verfolgten Männer sollen im Jahr 251 in eine Höhle bei Ephesus in der heutigen Türkei geflohen und dort eingemauert worden sein. Nach fast 200 Jahren Schlaf sollen sie lebend entdeckt worden sein. Der Gedenktag für sie ist in Deutschland am 27. Juni. Das ursprüngliche Datum hat sich allerdings nach der gregorianischen Kalenderreform im Jahr 1582 um einige Tage verschoben, sodass der Siebenschläfertag tatsächlich erst am 7. oder 8. Juli wäre.
Quelle: ntv.de