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Mutter kämpft mit Raubvogel Steinadler greift Kleinkind in Norwegen an

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Der Adler ist aus dem Nichts aufgetaucht, berichtet die Familie nach dem Angriff. (Symbolbild)

Der Adler ist aus dem Nichts aufgetaucht, berichtet die Familie nach dem Angriff. (Symbolbild)

(Foto: picture alliance / imageBROKER)

Ein kleines Mädchen in der norwegischen Region Tröndelag wird beinahe Opfer eines Steinadlers. Der Raubvogel verletzt das Kind am Kopf, bis seine Mutter es ihm aus den Krallen reißt. Es ist bereits der vierte Vorfall dieser Art innerhalb weniger Tage.

Ein Steinadler hat in Norwegen ein Kleinkind aus der Luft angegriffen und am Kopf verletzt. Wie der Vater des Kindes dem öffentlich-rechtlichen Sender NRK sagte, spielte seine 20 Monate alte Tochter auf dem Bauernhof der Familie in Tröndelag, als der Raubvogel auf sie herabstürzte. Der Mutter des Mädchens gelang es demnach nur mit Mühe und Not, das Kind aus den Fängen des Adlers zu befreien.

"Der Adler ist aus dem Nichts aufgetaucht und hat sich unsere jüngste Tochter gekrallt", sagte der Vater auf NRK. Die Mutter habe sich auf den Vogel gestürzt und ihn festgehalten, "aber sie musste kämpfen, damit er los ließ". Ein Nachbar habe ebenfalls einschreiten müssen. Das kleine Mädchen musste nach seiner Rettung am Hinterkopf genäht werden, außerdem erinnerten Kratzer in seinem Gesicht an die Attacke des Steinadlers.

Der Raubvogel wurde nach dem Vorfall abgeschossen. Der Jagdaufseher Per Kare Vinterdal begründete seine Maßnahme auf NRK damit, dass der Adler das Mädchen wie "ein Beutetier" behandelt habe. Der Mutter und dem Nachbarn war es demnach gelungen, den Steinadler mit Stöcken auf Abstand zu halten, der Greifvogel sei aber "immer wieder zurückgekommen".

Ornithologe: "Abnormes Verhalten"

Der Sender berichtet von drei weiteren Angriffen von Steinadlern auf Menschen in unterschiedlichen Regionen Norwegens innerhalb der vergangenen fünf Tage. Ein von NRK befragter Ornithologe nannte die Vorfälle äußerst rätselhaft, besonders der Angriff auf das Kind sei seltsam. Der Steinadler sei ein Jungtier gewesen und habe noch gar nicht mit der Jagd begonnen, sagte Alv Ottar Folkestad. Der Experte nannte den Angriff ein "abnormes Verhalten". Das sei pure Aggressivität und habe nichts mit der Jagd zu tun. Im Gespräch mit dem Sender empfahl er eine Untersuchung, ob der getötete Steinadler an einer Krankheit gelitten habe, die das Verhalten erkläre.

Die vorangehenden Steinadler-Angriffe fanden demnach in Tyin am Dienstag, Glittertind am Donnerstag und Holtalen am Freitag statt. Hier waren jeweils Erwachsene die Opfer, die die Angriffe teils filmten und die Wunden an Hals und Gesicht fotografisch dokumentierten.

Quelle: ntv.de, mau/AFP

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