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Teure Suche US-Kajakfahrer stellt sich nach vorgetäuschtem Tod

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Der Kajakfahrer war untergetaucht - aber nicht im See.

Der Kajakfahrer war untergetaucht - aber nicht im See.

(Foto: IMAGO/Dreamstime)

Mit einem inszenierten Kajakunfall täuscht ein Familienvater in den USA seinen eigenen Tod vor. Als die Taucher noch nach ihm suchen, hat er sich längst nach Europa abgesetzt. Doch dort kommt ihm die Polizei auf die Schliche.

Ein Kajakfahrer aus dem US-Staat Wisconsin, der seinen eigenen Tod vorgetäuscht hat, ist freiwillig in die USA zurückgekehrt und muss sich nun für seine Tat verantworten. Weil er eine unnötige, aufwendige Suche nach seiner vermeintlichen Leiche verursacht hatte, wurde gegen den Mann Strafanzeige gestellt. Zuvor hatte er sich den Behörden in Green Lake County in Wisconsin gestellt. Nach einer kurzen Anhörung wurde er gegen eine Kaution von 500 Dollar freigelassen, die er allerdings nur zahlen muss, wenn er einen künftigen Gerichtstermin versäumt.

Der Mann aus Wisconsin war am 12. August als vermisst gemeldet worden. Der Ehemann und Vater von drei Kindern hatte seinen eigenen Tod mit einem Kajakunfall vorgetäuscht und war im Anschluss nach Europa ausgereist. Die Polizei kam seiner Inszenierung auf die Schliche und ermutigte den Mann zu einer Rückkehr.

Wie aus den Unterlagen der Strafanzeige hervorgeht, hatte der Mann zuvor recherchiert, wie tief ein Körper sinken muss, damit er nicht wieder auftaucht. Er habe deshalb den Green Lake für seinen vermeintlichen Unfall ausgewählt - Wisconsins tiefsten See. Den Angaben zufolge paddelte er mit seinem Kajak in die Mitte des Sees, kippte es um und gelangte mit einem aufblasbaren Floß zurück ans sichere Ufer. Im See ließ er sein Handy, Ausweispapiere und Anglerutensilien zurück. Der Mann sagte Ermittlern, er habe sein Ertrinken glaubhaft machen müssen.

Polizei war ihm auf den Fersen

Mit einem E-Bike und einem Bus gelangte er zum Flughafen in Toronto und reiste von Kanada zunächst nach Paris und dann nach Asien. In Georgien habe er sich schließlich in Begleitung einer Frau länger aufgehalten. Die Ermittler konnten Kontakt mit dem 45-Jährigen aufnehmen, weil sie Informationen zu der Frau auf einem zurückgelassenen Laptop fanden. Auf dem Laptop hätten sich auch Passfotos und Informationen zu Überweisungen ins Ausland befunden. Die Polizei entdeckte auch eine Lebensversicherung, die der Mann im Januar abgeschlossen hatte. Sie sei für seine zurückgelassene Familie bestimmt gewesen.

Die Suche nach der Leiche des Mannes dauerte nach Angaben der Polizei mehr als einen Monat und habe mindestens 35.000 Dollar gekostet. Der 45-Jährige sagte den Ermittlern, dass er gewusst habe, dass die Polizei ihn finden würde, er habe ihre Bemühungen aber so lange wie möglich hinauszögern wollen. Zu den Beweggründen für seine Rückkehr machte die Polizei keine Angaben.

Quelle: ntv.de, ino/AP

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