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"Das ist absolut nicht normal" US-Luftfahrtbehörde untersucht Beinahe-Crash mit Bomber

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Ein Kampfbomber vom Typ B-52 über dem Flughafen von Minot, wo sich auch ein Militärstützpunkt befindet. (Archivbild)

Ein Kampfbomber vom Typ B-52 über dem Flughafen von Minot, wo sich auch ein Militärstützpunkt befindet. (Archivbild)

(Foto: AP)

Mit einer scharfen Kurve in der Luft weicht ein Delta-Airlines-Pilot einem plötzlich auftauchenden Kampfbomber aus. Der Lotse gibt ihm seltsame Anweisungen, weil der Flughafen in North Dakota kein Radar besitzt. Das ruft nun die Aufsichtsbehörde FAA auf den Plan.

Nach einem Beinahe-Zusammenstoß zwischen einer Passagiermaschine und einem Kampfbomber über den USA ermittelt die US-Luftfahrtbehörde: Sie gehe dem Vorfall nahe der kanadischen Grenze nach, erklärte die nationale Luftfahrtbehörde FAA. Ein Kampfbomber vom Typ B-52 hatte dabei am Freitag ein Passagierflugzeug nach Aussage des Piloten zu einem abrupten Manöver gezwungen. Nur die Umsicht des Flugkapitäns verhinderte offenbar eine Katastrophe.

"Entschuldigung für das aggressive Manöver. Das hat mich überrascht, das ist absolut nicht normal", kommentierte der Pilot des Delta-Airlines-Fluges 3788 von Minneapolis nach Minot in einer Borddurchsage an die Passagiere, nachdem er eine Kehre geflogen hatte.

Das Unternehmen SkyWest, das den Flug für Delta Airlines betrieb, erklärte, der Tower habe der Passagiermaschine Landegenehmigung in der Stadt Minot in North Dakota erteilt, als plötzlich "eine andere Maschine in ihrer Flugbahn auftauchte". Daraufhin habe der Passagierjet eine scharfe Kurve geflogen.

"Mir wurde speiübel"

In seiner Borddurchsage schilderte der Pilot, ein Fluglotse in Minot habe ihm Anweisungen erteilt, die das Flugzeug in Gefahr gebracht hätten: "Er sagte 'Fliege nach rechts'. Ich sagte, dass da ein Flugzeug ist, und er sagte, 'Fliege nach links'", sagte der Pilot laut einem auf Instagram veröffentlichten Video.

Der Passagierflughafen der Stadt rund 80 Kilometer vor der kanadischen Grenze verfügt nicht über ein Radarsystem; die Fluglotsen und Piloten müssen daher auf Sicht arbeiten. Das ist bei einer Reihe abgelegener US-Flughäfen der Fall. Das Video von dem Vorfall hatte eine Passagierin namens Monica Green aufgenommen. Der Sender NBC News zitierte Green mit den Worten, ihr sei bei dem Vorfall "speiübel" geworden. Das Flugzeug sei eine scharfe Kurve geflogen, und sie habe aus dem Kabinenfenster "nur noch Gras gesehen".

Die US-Luftwaffe bestätigte laut einem Bericht der "Washington Post" lediglich, dass ein B-52-Bomber einen Überflug über einem Jahrmarkt in Minot vorgenommen habe. In Minot gibt es neben dem Passagierflughafen auch einen US-Luftwaffenstützpunkt. Der Vorfall ereignete sich weniger als sechs Monate, nachdem ein Armeehubschrauber und ein Passagierflugzeug beim Landeanflug auf die US-Hauptstadt Washington kollidiert und abgestürzt waren. Alle 67 Insassen beider Maschinen kamen bei dem Unglück ums Leben.

Quelle: ntv.de, mau/AFP

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