Panorama

Umfrage zeichnet düsteres Bild Vielen Kliniken geht es wirtschaftlich miserabel

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Durch die Corona-Pandemie werden viele planbare Operationen aufgeschoben.

(Foto: picture alliance/dpa)

Durch die Corona-Pandemie sind viele Krankenhäuser nicht vollständig ausgelastet. So wurden planbare OPs abgesagt, um Kapazitäten für Covid-Erkrankte freizuhalten. Die geringere Anzahl an Patienten macht den Häusern wirtschaftlich zu schaffen. Viele Kliniken rechnen für 2021 mit roten Zahlen.

Trotz staatlicher Hilfen zur Bewältigung der Corona-Pandemie geht es den Krankenhäusern einem Medienbericht zufolge wirtschaftlich so schlecht wie seit über 20 Jahren nicht. Das berichtet das Redaktionsnetzwerk Deutschland (RND) unter Berufung auf das aktuelle Krankenhaus-Barometer des Deutschen Krankenhausinstituts (DKI).

Demnach rechnen 60 Prozent der deutschen Krankenhäuser für das abgelaufene Jahr mit wirtschaftlichen Verlusten. Gegenüber dem Vorjahr dürfte sich damit der Anteil der Kliniken, die rote Zahlen schreiben, verdoppeln, erklärte die Deutsche Krankenhausgesellschaft (DKG). Eine so düstere Lage habe es seit der erstmaligen Erhebung des Krankenhaus-Barometers im Jahre 2000 noch nicht gegeben, warnte DKG-Chef Gerald Gaß.

Aktuell stufen der Umfrage zufolge nur noch 11 Prozent der Krankenhäuser ihre wirtschaftliche Situation als gut ein. Für 2022 erwarten lediglich 22 Prozent der Kliniken eine wirtschaftliche Verbesserung.

Ein maßgeblicher Grund für die wirtschaftlichen Probleme sei die geringere Auslastung der Kliniken durch die Pandemie. Jedes zweite Krankenhaus beklagt der Erhebung zufolge eine geringere Belegung als im Vorjahr. So wurden planbare Operationen abgesagt, um Behandlungskapazitäten für Corona-Erkrankte freizuhalten. Zudem seien die Behandlungszahlen insgesamt gesunken, weil Patienten aus Sorge vor einer Ansteckung nicht zum Arzt oder in die Klinik gehen würden.

Zugespitzt hat sich der Umfrage zufolge auch die Personalsituation in der Pflege. Vier von fünf Krankenhäusern haben demnach Probleme, offene Pflegestellen auf ihren Allgemein- und Intensivstationen zu besetzen. Bundesweit seien rund 22.300 Pflegestellen vakant. Seit 2016 entspricht dies laut DKG einer Verdreifachung der offenen Stellen.

Auch die Zukunftsaussichten für die Besetzung von Stellen seien düster. Jedes zweite Krankenhaus erwartet laut Umfrage in den nächsten drei Jahren eine Verschlechterung der Personalsituation in der Pflege. "Der Pflegepersonalmangel ist das drängendste Problem der Gesundheitspolitik. Er muss nach ganz oben auf die politische Tagesordnung", sagte Gaß dem RND.

Quelle: ntv.de, jpe

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