Einbruch in Manchinger Museum Vier Verdächtige nach Gold-Diebstahl gefasst
19.07.2023, 17:05 Uhr Artikel anhören
Im vergangenen Jahr wurden aus dem Manchinger Museum 483 historische Münzen gestohlen. "Der Diebstahl wirkt bis heute nach", sagt der Bürgermeister des Ortes. In Schwerin gelingt der Polizei nun die Festnahme von vier Verdächtigen.
Nach dem Diebstahl eines bedeutenden Goldschatzes aus einem Museum im oberbayerischen Manching haben Ermittler vier Verdächtige festgenommen. Die Festnahmen erfolgten demnach bei einer Durchsuchungsaktion im Großraum Schwerin in Mecklenburg-Vorpommern. Aus Ermittlerkreisen hieß es, es gebe in dem Fall eine "erdrückende Beweislast". Bei den Ermittlungen sei mutmaßlich auch ein Teil des Goldschatzes sichergestellt worden.
In der Nacht zum 22. November waren bislang unbekannte Täter in das Manchinger Kelten Römer Museum eingebrochen und hatten einen Schatz mit 483 keltischen Goldmünzen aus der Zeit um 100 vor Christus sowie drei weitere Münzen gestohlen. Der reine Materialwert des 3,7 Kilogramm schweren Schatzes wurde auf rund eine Viertelmillion Euro geschätzt, der Handelswert für die historischen Münzen geht allerdings in die Millionen.
Die 1999 in Manching ausgegrabene Münzsammlung war der größte keltische Goldfund des vergangenen Jahrhunderts und das Prunkstück des Hauses. Das bayerische Landeskriminalamt ermittelte mit einer Sonderkommission namens "Oppidum". Deren Spur führte nun offenbar nach Mecklenburg-Vorpommern.
Nach dem Einbruch hatte das Museum im Dezember nur die aktuelle Sonderausstellung wieder geöffnet, die Dauerausstellung blieb bis Ende April geschlossen. "Der Diebstahl hat uns schwer getroffen und wirkt bis heute nach", sagte Manchings Bürgermeister Herbert Nerb bei der Wiedereröffnung.
Kunstminister Markus Blume hatte den Diebstahl zuletzt als einen Angriff auf das kulturelle Erbe Bayerns bezeichnet. Der Keltenschatz sei "von kulturhistorisch unschätzbarem Wert", sagte der CSU-Politiker. Ende der 90er Jahre sei er ein "Sensationsfund" gewesen, der einen Blick in das Leben der Menschen in Bayern vor mehr als 2000 Jahren möglich gemacht habe. "Es ist insofern auch eine Attacke auf unser kulturelles Erbe und auch auf den Kulturstaat", sagte Blume.
Quelle: ntv.de, lno/dpa