Elf Verletzte, drei Festnahmen Wieder Schlägerei in Berliner Freibad
20.07.2022, 13:00 Uhr
Security gehört in einigen Freibädern bereits dazu. Bundesinnenministerin Nancy Faeser hatte zuletzt auch mehr Polizeipräsenz ins Spiel gebracht.
(Foto: picture alliance / dpa)
Statt ausgelassenem Ferienspaß kommt es in Berliner Freibädern zuletzt vermehrt zu Gewalt. Nun eskaliert im Neuköllner Columbiabad ein Streit zwischen Gästen und Angestellten, am Ende gibt es mehrere Verletzte und vorläufige Festnahmen. Es ist nicht der erste Vorfall in dem Bad.
Bei einer Auseinandersetzung zwischen Badegästen und Badangestellten im Sommerbad am Columbiadamm in Berlin-Neukölln sind elf Menschen verletzt worden. Drei von ihnen wurden zur Beobachtung ins Krankenhaus gebracht, wie die Berliner Polizei mitteilte. Drei Männer wurden vorläufig festgenommen.
Zu der Auseinandersetzung am Dienstagabend sei es gekommen, als Gäste wegen ihres Verhaltens des Bades am Columbiadamm verwiesen wurden. Die Betroffenen seien der Aufforderung zwar zunächst nachgekommen, später aber wieder zurückgekehrt, hieß es. Bei der Auseinandersetzung setzten die Beteiligten auch Reizgas ein.
In Berliner Freibädern ist es in diesem Sommer bereits mehrfach zu gewalttätigen Auseinandersetzungen gekommen. So waren etwa Ende Juni an einer Auseinandersetzung im Sommerbad Neukölln 250 Menschen beteiligt. Auslöser soll ein Streit um das Spritzen von Wasserpistolen gewesen sein, ein Mann brach einer 21-Jährigen die Nase. Zuvor hatte ein ähnlicher Vorfall in einem Freibad im Berliner Ortsteil Steglitz zu einer Schlägerei von etwa hundert Menschen geführt.
Bundesinnenministerin Nancy Faeser hatte daraufhin mehr Polizeipräsenz gegen Gewalt in deutschen Freibädern ins Spiel gebracht. "Für mich ist wichtig, dass der Rechtsstaat durchgreift, dass ausreichend Personal vor Ort ist, damit so etwas nicht passiert", sagte Faeser Anfang Juli der "Bild". "Familien mit Kindern oder auch Jugendliche müssen ja unbeschwert ins Schwimmbad gehen können in Deutschland."
Sie wolle auch in der Innenministerkonferenz ansprechen, "dass wir da offensichtlich Polizeipräsenz verstärken müssen", sagte die Ministerin weiter. Denn in einem Rechtsstaat "dürfen wir so etwas nicht zulassen". Wenn solche Vorkommnisse einen migrantischen Hintergrund hätten, wie offenkundig in Berlin, sei es wichtig, das zu benennen, "damit die Menschen sehen, dass wir das ernst nehmen und uns nicht wegducken".
Quelle: ntv.de, hek/dpa/AFP