Panorama

Angriff auf Palästinenser Zwei jüdische Siedler wegen Terrorverdachts angeklagt

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Palästinenser inspizieren ein in Brand gesetztes Fahrzeug.

Palästinenser inspizieren ein in Brand gesetztes Fahrzeug.

(Foto: picture alliance / AA)

Im Dorf Huwara werden zwei Israelis getötet. Als Reaktion darauf attackiert eine Gruppe jüdischer Siedler eine palästinensische Familie. Zwei der Männer werden nun wegen "Terrorismus" mit "rassistischem Motiv" angeklagt.

Nach einem Angriff auf eine palästinensische Familie im Westjordanland hat ein israelisches Gericht zwei jüdische Siedler wegen des Vorwurfs des "Terrorismus" angeklagt. Die Staatsanwaltschaft warf den beiden Männern in ihrer Anklageschrift einen "schweren Terrorakt" und einen "rassistisch motivierten" Angriff mit "ideologischem oder nationalistischem Motiv" vor.

Laut Gericht gehörten die beiden jungen Männer zu einer Gruppe von acht bis zehn Siedlern, die Anfang März auf dem Parkplatz eines Supermarkts in dem Dorf Huwara eine palästinensische Familie angegriffen hatte. Nachdem in der Gegend wenige Tage zuvor zwei Israelis getötet worden waren, war es in dem Dorf zu Ausschreitungen gekommen, bei denen jüdische Siedler Häuser und Autos in Brand setzten; hunderte Palästinenser wurden nach palästinensischen Angaben verletzt.

Die mit einer Axt, Steinen und Pfefferspray bewaffneten Angeklagten demolierten laut Gericht das Auto eines palästinensischen Ehepaares und seiner kleinen Tochter, wobei der Vater Verletzungen an Kopf, Arm und Schulter erlitt. Der Familie gelang schließlich die Flucht. Ein von einer Überwachungskamera gefilmtes Video des Vorfalls verbreitete sich im Internet.

Laut dem israelischen Inlandsgeheimdienst Schin Bet gehören die Angeklagten "einer gewalttätigen Gruppe an, die darauf abzielt, Palästinensern Schaden zuzufügen und die Aktionen der Sicherheitskräfte im Umgang mit dem palästinensischen Terror zu untergraben". Solche nationalistischen Verbrechen seien "eine Gefahr" für Israels Sicherheit, stifteten Unruhe und schadeten "dem Alltag der Bewohner im Westjordanland".

Quelle: ntv.de, als/AFP

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