Ukraine-Krieg im Liveticker +++ 00:58 Russland greift die Ukraine zuletzt mit Rekordzahl an Drohnen an +++
Russland hat zwischen August und Oktober 2024 mindestens 4300 Angriffsdrohnen des Typs Shahed und ähnliche Flugobjekte gegen die Ukraine eingesetzt. Das teilt die ukrainische Luftwaffe mit. Diese Zahl stellt einen starken Anstieg im Vergleich zu den Vormonaten dar, als von Mai bis Juli 1133 Drohnen des Typs Shahed gegen die Ukraine ins Feld geführt wurden. Alleine im Oktober setzten die Putin-Truppen 2000 Shaheds ein.
+++ 23:32 Ukrainischer Verteidigungsminister bestätigt Kämpfe mit nordkoreanischen Truppen +++
Die ersten Zusammenstöße zwischen den ukrainischen Streitkräften und nordkoreanischen Soldaten haben bereits in der russischen Oblast Kursk stattgefunden. Das bestätigt der ukrainische Verteidigungsminister Rustem Umerow gegenüber dem südkoreanischen Fernsehsender KBS. "Wir stellen Zusammenstöße mit nordkoreanischen Streitkräften fest, aber wir gehen davon aus, dass es in den nächsten Wochen zu weiteren Kämpfen kommen wird, und wir werden unsere Analysen fortsetzen und entsprechend anpassen", so der ukrainische Regierungsvertreter.
+++ 22:10 Russische Barrieren der Krim-Brücke an Land gespült +++
Von russischen Truppen installierte Barrieren zum Schutz der Krim-Brücke sind einem Bericht zufolge an Land gespült worden. Wie der Telegram-Kanal Krym.Realii, ein Projekt des US-finanzierten Senders Radio Liberty, meldet, türmen sich die Objekte entlang der Promenande von Kertsch. Demnach bestehen die Sperren aus leeren Tanks, die mit Metallrahmen verstärkt wurden. Offenbar dienen die Sperren dazu, Angriffe von Seedrohnen zu verhindern. Die Krim-Brücke bei Kertsch ist eine wichtige Versorgungslinie für die russischen Verbände im Süden der Ukraine.
+++ 21:23 Kiew soll erste Radhaubitzen vom Typ RCH 155 im April erhalten +++
Panzerbauer KNDS will die Ukraine im kommenden April mit den ersten automatisierten Radhaubitzen vom Typ RCH 155 beliefern. Das sagt der Geschäftsführer des Rüstungsherstellers, Ralf Ketzel, im Gespräch mit dem Fachportal Hartpunkt. "Ja, wir fertigen die Radhaubitze für die Ukraine und für einen anderen internationalen Kunden. Und wir hoffen, dass wir in Kürze den Vertrag für die Bundeswehr erhalten. Der wird zunächst ca. die 80 Fahrzeuge umfassen." Weiter sagt Ketzel: "Für die Ukraine werden wir im April nächsten Jahres die ersten Systeme ausliefern." Kiews Absichten, die RCH 155 für ihr Artilleriearsenal zu erwerben, waren im September 2022 bekannt geworden. Damals wurde berichtet, dass die Ukraine den Kauf von 18 Exemplaren anstrebt.
+++ 20:29 Putin befördert Mutter eines gefallenen Soldaten zur Gouverneurin +++
Russlands Präsident Wladimir Putin befördert eine Beamtin, deren Sohn in der Ukraine getötet wurde, zur Regionalgouverneurin. "Ich möchte Ihnen dafür danken, dass Sie einen echten russischen Krieger großgezogen haben", sagt Putin zu Maria Kostjuk, als er sie bei einem Treffen mit Müttern getöteter Soldaten im Kreml bittet, die Leitung des Jüdischen Autonomen Gebiets Birobidschan zu übernehmen. Kostjuk hatte zuvor bereits eine wichtig Position in der an China grenzenden Region bekleidet. Sie ist die einzige Frau an der Spitze einer der 83 russischen Regionen, nachdem eine Gouverneurin in Sibirien in diesem Jahr zurückgetreten war.
+++ 19:20 Baerbock besucht Gefechtsstand ukrainischer Grenzschutztruppen +++
Außenministerin Annalena Baerbock informiert sich im Länderdreieck zwischen der Ukraine, Russland und Belarus über den Kampf der ukrainischen Grenzschutztruppen gegen Russland. Zum Abschluss ihres zweitägigen Solidaritätsbesuches in der Ukraine lässt sie sich vom Leiter des Nationalen Grenzschutzdienstes, Generalleutnant Serhij Dejneko, einen Gefechtsstand zeigen. Die Grenzsoldatinnen und Soldaten sind dafür zuständig, den 224 Kilometer langen Grenzabschnitt zu Russland und die 235 Kilometer lange Grenze zu Belarus zu kontrollieren. In der vergangenen Nacht hatte es während des Baerbock-Besuches stundenlangen Alarm wegen russischer Drohnen gegeben.
+++ 19:20 Ukraine: Russland ermordet Kriegsgefangene bei Pokrowsk +++
Russische Truppen haben ukrainischen Angaben zufolge sechs Kriegsgefangene an der Front bei Pokrowsk ermordet. "Berichten zufolge nahmen russische Streitkräfte am 23. Oktober 2024 um 17:17 Uhr drei ukrainische Soldaten bei einer Offensive gegen Stellungen der ukrainischen Streitkräfte nahe der Stadt Selydove in der Oblast Donezk gefangen. Kurz darauf exekutierten die Besatzer die unbewaffneten Kriegsgefangenen", teilt das Büro des Generalstaatsanwalts auf Telegram mit. "Am 1. November 2024 um 14:00 Uhr nahmen russische Streitkräfte bei einem Angriff auf ukrainische Befestigungen, ebenfalls an der Pokrowsk-Front, drei weitere ukrainische Soldaten gefangen, die anschließend mit automatischen Waffen getötet wurden." Die Staatsanwaltschaft betont, dass die Ermordung von Kriegsgefangenen ein Verstoß gegen die Genfer Konventionen darstelle und als schweres Völkerrechtsverbrechen einzustufen sei. In beiden Fällen seien Ermittlungen eingeleitet worden.
+++ 18:32 Australien liefert Schnellboote an die Ukraine +++
Australien will der Ukraine 14 Festrumpfschlauchboote liefern. Das gibt der Pressedienst der australischen Regierung auf seiner Webseite bekannt. Demnach sollen die Boote dazu beitragen, "die See- und Küstenverteidigung der Ukraine zu stärken". Um welche Boote es sich genau handelt, geht aus der Mitteilung nicht hervor. Im Frühjahr berichtete das Portal Militarnyi, dass Australien Schnellboote vom Typ Sentinel 830R RHIBs ausgewählt habe, um sie an die Ukraine zu liefern.
+++ 17:48 Experte: Explosion von Paketen in Europa zielte auf US-Flüge +++
Eine Explosion von Paketen in Logistikdepots in Europa zielte nach Angaben aus Litauen auf Frachtflüge in die USA. "Ich kann sagen, dass dies Teil unkonventioneller kinetischer Operationen gegen NATO-Länder ist, die vom russischen Militärgeheimdienst ausgeführt werden", sagt Kestutis Budrys, ein nationaler Sicherheitsberater des litauischen Präsidenten Gitanas Nauseda, zu Reuters. "Wir stellen fest, dass diese Operationen eskalieren: Ihr Schwerpunkt verlagert sich (...) auf die Schädigung der Infrastruktur und auf Aktionen, die mit dem Tod von Menschen enden könnten." Westliche Regierungen und Geheimdienste in Europa haben bisher Russland als Urheber von Bränden und Sabotageakten genannt, die darauf abzielten, die Verbündeten der Ukraine zu destabilisieren.
+++ 16:59 Ukrainische Brigade wirbt um Fahnenflüchtige +++
Die 47 mechanisierte Brigade der ukrainischen Streitkräfte richtet ihre Rekrutierungsbemühungen nun auch an Fahnenflüchtige. Man verstehe, dass es unterschiedliche Gründe gebe, seine Einheit ohne Erlaubnis zu verlassen, schreibt die Brigade auf Facebook. "Einige von Ihnen sind müde und vermissen ihre Familien, während andere in ihrer Brigade keinen Platz für ihr Spezialgebiet gefunden haben, für das sie ausgebildet worden sind." Man sei bereit, diesen Personen "anständige Bedingungen" und "moderne Lösungsansätze" zu bieten. "Unser Ziel ist es, jedem Soldaten die Möglichkeit zu geben, in die Truppe zurückzukehren und sich selbst zu verwirklichen." Die 47. Brigade wurde 2022 aufgestellt und kämpft derzeit nahe der Stadt Pokrowsk in der Region Donezk.
+++ 16:16 Putin will russische Sprache in besetzten Gebieten "popularisieren" +++
Kremlchef Wladimir Putin fordert einem Bericht zufolge die Verbreitung der russischen Sprache in den von Moskaus Truppen besetzten Gebieten in den ukrainischen Regionen Donezk, Luhansk, Cherson und Saporischschja. Das meldet das Portal Ukrainska Prawda unter Berufung auf eine Sitzung des Präsidialrats für Staatspolitik zur Förderung der russischen Sprache. Demnach sagte Putin während der Sitzung: "Es wäre angebracht, Zentren für die Popularisierung der russischen Sprache und der Werke unserer berühmten Schriftsteller auf der Grundlage der öffentlichen Bibliotheken der Volksrepubliken Donezk und Luhansk und Oblaste Cherson und Saporischschja einzurichten."
+++ 15:38 London: Russlands Militär konzentriert sich auf Region Donezk +++
Russlands Streitkräfte konzentrieren britischen Geheimdiensten zufolge erhebliche Kräfte in der Region Donezk, um den Druck auf die Frontlinie aufrechtzuerhalten. Im Süden der Region habe Moskau kürzlich Fortschritte erzielt und mehrere Kleinstädte wie Hirnyk besetzt, heißt es im aktuellen Ukraine-Bericht des britischen Verteidigungsministeriums auf X. "Russland räumt der südlichen Frontlinie in Donezk weiterhin Priorität ein und hält in diesem Sektor ein günstiges Kräfteverhältnis aufrecht, was teilweise das erhöhte Tempo der russischen Vorstöße erklärt." Trotz hoher Verluste rekrutiere Russland weiterhin eine große Zahl an Soldaten zur Unterstützung seiner Operationen.
+++ 14:58 Ukraine: Russland bildet Nordkoreaner zu Drohnenpiloten aus +++
Das russische Militär bildet laut ukrainischen Angaben nordkoreanische Soldaten zu Drohnenpiloten aus. Das schreibt der Leiter der Abteilung für Desinformationsbekämpfung beim Nationalen Sicherheits- und Verteidigungsrat der Ukraine, Andrii Kovalenko, auf Telegram. "Die Russen bilden nordkoreanische Soldaten und Offiziere in moderner Kriegsführung aus. Sie werden sie im Kampf einsetzen", schreibt Kovalenko. "Nordkoreanische Soldaten in russischen Militäruniformen, in russischen Einheiten in der Oblast Kursk. Sie lernen den Einsatz von FPV- und Aufklärungsdrohnen sowie die Grundsätze zum Einsatz von Lancet-Drohnen."
+++ 14:32 G7: Besorgt über nordkoreanische Soldaten in Russland +++
Die G7 und drei wichtige Verbündete warnen Russland vor dem Einsatz nordkoreanischer Soldaten. "Die direkte Unterstützung Nordkoreas für den russischen Angriffskrieg gegen die Ukraine wäre nicht nur ein Zeichen für die verzweifelten Bemühungen Russlands, seine Verluste zu kompensieren, sondern würde auch eine gefährliche Ausweitung des Konflikts bedeuten", erklären die Außenminister der G7-Staaten USA, Japan, Italien, Großbritannien, Deutschland, Frankreich und Kanada sowie von Südkorea, Australien und Neuseeland.
+++ 13:55 Estland will Russen und Belarussen durch Verfassungsänderung von Wahl ausschließen +++
Estland plant, russische und belarussische Staatsbürger von den Kommunalwahlen auszuschließen, um russischem Einfluss entgegenzuwirken. Dies erklärte der estnische Ministerpräsident Kristen Michal beim staatlichen Rundfunksender ERR. "Heute haben wir uns im Koalitionsrat darauf geeinigt, dass wir eine möglichst rasche Änderung der Verfassung empfehlen, damit Bürger von Aggressorstaaten nicht länger die Entscheidungsträger bei Kommunalwahlen sind", erklärte Michal gegenüber ERR. In Estland leben etwa 80.000 Menschen, die die russische und 30.000 Menschen, die die belarussische Staatsbürgerschaft besitzen. Im Oktober 2025 stehen in Estland Kommunalwahlen an. Die vorgeschlagenen Änderungen würden das Wahlrecht für Menschen mit doppelter Staatsangehörigkeit auf Bürger der NATO, der EU und mehrerer anderer Länder beschränken, wobei Russland und Belarus ausgeschlossen wären.
+++ 13:25 Baerbock: Jahidne "macht deutlich, was russische Besatzung bedeutet" +++
Außenministerin Annalena Baerbock hat das Dorf Jahidne nordöstlich der Hauptstadt Kiew besucht. "Dieser Ort macht deutlich, ... was russische Besatzung bedeutet: Unmenschlichkeit, Terror, Dinge, die niemand auf dieser Welt erleben möchte." Während der russischen Besatzung des Dorfes 2022 hielten die Soldaten 350 Bewohnerinnen und Bewohner im Keller einer Schule fest, darunter auch fünf Säuglinge. In der Gefangenschaft starben zehn ältere Menschen, sieben wurden erschossen. Baerbock sagte: "Und wenn wir uns erinnern an dieses Leid, das hier passiert ist, dann ist es in diesen Tagen Auftrag für uns, kontinuierlich daran zu arbeiten, dass die Menschen in der Ukraine überall eines Tages wieder in Frieden leben können." Die Ukraine brauche "Unterstützung zur Verteidigung und zur Selbstverteidigung und zur Befreiung der Orte, die weiter unter Besatzung stehen."
+++ 12:54 Putin wirbt für "gerechte Weltordnung" +++
Russland will nach Worten seines Präsidenten Wladimir Putin an einer für alle vorteilhaften internationalen Zusammenarbeit festhalten. Wichtig sei aber eine gerechte Weltordnung, sagt Putin in Moskau beim Treffen mit neu ernannten Botschaftern aus aller Welt, darunter aus Japan, Kanada und Israel. Russland sei gegen "illegale" Sanktionen und Beschränkungen, betont der Präsident.
+++ 12:45 Ukraine meldet Beschuss von Nordkoreanern in Kursk +++
Die Ukraine hat nach eigenen Angaben nach Russland entsandte nordkoreanische Truppen unter Beschuss genommen. "Die ersten nordkoreanischen Truppen wurden bereits beschossen, und zwar in der Region Kursk", schreibt Andrij Kowalneko vom Sicherheitsrat auf Telegram. Sie seien getroffen worden. Nach Einschätzungen amerikanischer, südkoreanischer und ukrainischer Geheimdienste schickt Nordkorea bis zu 12.000 Soldaten in den Krieg.
+++ 12:21 Kreml erkennt Wahlsiegerin Sandu in Moldau nicht als Präsidentin an +++
Der Kreml hat die Präsidentenwahlen in der früheren Sowjetrepublik Moldau zwischen der Ukraine und dem EU-Land Rumänien als unfair und undemokratisch kritisiert. "Sie waren voller Wahlmanipulationen", sagte Kremlsprecher Dmitri Peskow. Hunderttausenden Moldauern, die in Russland lebten, sei die Möglichkeit genommen worden, abzustimmen, klagte er. Im Gegensatz dazu hätte die moldauische Diaspora im Westen wählen können, was Auswirkungen auf das Resultat gehabt habe. "Was Frau Sandu betrifft - Sie wissen, dass sie nach unserem Verständnis nicht die Präsidentin ihres Landes ist - denn im Land selbst hat die Mehrheit der Bevölkerung nicht für sie gestimmt, und wir sprechen von einer sehr, sehr gespaltenen Gesellschaft", erklärte der Kremlsprecher.
+++ 11:53 ntv-Reporterin: "Harris wird von Ukrainern nicht unkritisch gesehen" +++
Für die Ukraine könnte die Wahl in den USA von existenzieller Bedeutung sein. Doch auch wenn die Siegerin am Ende Harris heißt, wird es für die Ukrainer kaum ein Grund zum Jubeln sein, wie ntv-Reporterin Kavita Sharma aus Kiew berichtet.
+++ 11:20 Polen rüstet auf - mit fast 700 Millionen Euro +++
Polen will seine Munitionsproduktion mit Investitionen in Höhe von drei Milliarden Zloty (rund 688 Millionen Euro) ankurbeln. Das Gesetz für die dafür notwendige Finanzierung solle bis Ende des Jahres verabschiedet werden, erklärt die Regierung. Vor allem die Produktion großkalibriger Munition solle angeschoben werden. Seit Russlands Invasion der Ukraine im Februar 2022 hat Polen seine Verteidigungsausgaben deutlich erhöht. Inzwischen gibt das Land im Verhältnis zu seiner Wirtschaftskraft so viel aus wie kein anderer NATO-Staat. Die Quote beträgt 4,7 Prozent des Bruttoinlandsprodukts.
+++ 10:48 Russischer Raketenangriff auf Saporischschja - sechs Tote +++
Russland hat nach Angaben der ukrainischen Behörden die Stadt Saporischschja angegriffen. Dabei wurden sechs Menschen getötet und neun weitere verletzt, teilt Regionalgouverneur Ivan Fedorow auf Telegram mit. Zudem wurde laut Medienberichten eine Einrichtung getroffen, in der ein Feuer ausbrach. Gegen 9 Uhr hatten die Behörden vor einem Angriff mit ballistischen Raketen gewarnt, woraufhin mehrere Explosionen in der Stadt gemeldeten wurden.
+++ 10:20 Ukraine: 48 von 79 Drohnen abgeschossen - eine kehrte nach Russland zurück +++
Eigenen Angaben zufolge haben die ukrainischen Streitkräfte in der Nacht 48 von 79 russische Drohnen sowie zwei Raketen abgeschossen. Bei der Verfolgung von 30 weiteren Drohnen habe man den Standort verloren, heißt es von der ukrainischen Luftwaffe weiter. Eine Drohne sei nach Russland zurückgekehrt. Bei dem Angriff auf Charkiw seien zwei Menschen verletzt worden (Eintrag von 9.20 Uhr). Eine Drohne, die auf den Nordosten von Sumy abgefeuert wurde, beschädigte eine Tankstelle, fügten regionale Behörden hinzu.
+++ 09:45 Polens Vize-Premier: Selenskyj will uns mit in den Krieg ziehen +++
Polens stellvertretender Premier Krzysztof Gawkowski wirft dem ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj vor, Polen mit in den Krieg ziehen zu wollen. "Selenskyj will, dass Polen Raketen über der Ukraine abfeuert, was bedeutet, dass er will, dass Polen in den Krieg eintritt", behauptete Gawkowski in einem Interview mit Radio ZET. Selenskyj wolle, dass "Polen mit Russland Krieg führt". "Kyiv Independent" zufolge bat Selenskyj Polen kürzlich erneut, russische Raketen abzuschießen, vor allem um ein Gaslager in Lwiw nahe Polen zu schützen. "Ich finde, dass die letzten Worte von Präsident Selenskyj - ein Politiker, der Polen viel zu verdanken hat - eines Präsidenten unwürdig sind", sagte Gawkowski.
+++ 09:20 Ukraine meldet Lenkbomben-Angriff auf Charkiw - Verletzte +++
Russland hat die Stadt Charkiw im Nordosten der Ukraine nach Angaben der örtlichen Behörden erneut mit Lenkbomben angegriffen. Dabei seien zwei Menschen verletzt worden, teilt Regionalgouverneur Oleh Synjehubow bei Telegram mit. In drei Häusern seien Fensterscheiben zerstört worden. Erst am Sonntag war die Stadt unweit der Grenze zu Russland zum Ziel von Lenkbombenangriffen unter anderem auf Wohnhäuser und Geschäfte geworden. Dabei wurden mehrere Menschen verletzt.
+++ 08:48 Russisches Außenministerium hat nun "Abteilung für europäische Probleme" +++
Das russische Außenministerium hat seine ehemalige Abteilung für gesamteuropäische Zusammenarbeit in "Abteilung für europäische Probleme" umbenannt. Dies berichtet die Nachrichtenagentur Kommersant. "Veränderungen in den geopolitischen Realitäten" seien der Grund für die Umbenennung, sagte die Sprecherin des Außenministeriums, Maria Sacharowa, zu der Nachrichtenagentur RBK. Als Beispiel nannte sie die "offensichtliche Verschlechterung der multilateralen Kooperationsstrukturen in Europa."
+++ 08:17 Ukraine startet Milliardenprojekt mit Unterstützung von Weltbank +++
Die Ukraine hat im Rahmen des Projekts "Resilient, Inclusive and Sustainable Enterprise" (RISE) Vereinbarungen mit der Weltbank über insgesamt fast 600 Millionen US-Dollar unterzeichnet. Dies gibt der ukrainische Regierungschef Denys Shmyhal auf Telegram bekannt. Das Projekt ziele darauf ab, kleine und mittlere Unternehmen, grüne Initiativen und die Digitalisierung zu fördern, schreibt er auf Telegram. Shmyhal kündigte zudem an, dass das Projekt bis 2027 laufen und mit einer Gesamtfinanzierung von voraussichtlich über 1 Milliarde US-Dollar rechnen wird. Er dankte der Weltbank und betonte, dass RISE dazu beitragen werde, die Wirtschaft der Ukraine zu stärken. Unternehmen würde es so möglich gemacht, sich an die aktuellen Herausforderungen anzupassen.
+++ 07:45 Kiew äußert sich zu angeblichen Verhandlungen mit Moskau +++
Der Chef des ukrainischen Präsidentenbüros, Andrij Jermak, hat Berichte über angebliche Verhandlungen zwischen Moskau und Kiew zurückgewiesen. Medienberichten zufolge ging es in den Gesprächen um einen möglichen Verzicht auf gegenseitige Angriffe auf die Energieinfrastruktur. Es gebe keine solchen Gespräche zwischen beiden Seiten, sagte Jermak in einem Interview des Senders 1+1. Es gebe lediglich die von Kiew organisierten Videokonferenzen zum Punkt Energiesicherheit, der in der 2022 von Selenskyj vorgestellten "Friedensformel" aufgeführt ist, sagte Jermak. Zugleich räumte Selenskyjs Kanzleichef ein, dass Kiew bereit sei, über Mittelsmänner eine Vereinbarung mit Moskau zu treffen. "Wenn heute Katar oder ein anderes Land bereit ist, diese Vereinbarungen über gesonderte Verträge mit der Ukraine und Russland zu implementieren: Bitte sehr." Auch Russland hatte die Berichte dementiert.
+++ 07:18 Klitschko: Russen nehmen zwei Bezirke in Kiew ins Visier +++
Die ukrainische Hauptstadt Kiew ist erneut Ziel russischer Drohnenangriffe. Die ukrainische Luftwaffe versuche, eine zweite Angriffswelle abzuwehren, schreibt Bürgermeister Vitali Klitschko auf Telegram. Russland habe zwei verschiedene Bezirke der Stadt ins Visier genommen. "Bleiben Sie in den Schutzräumen!", schreibt Klitschko erneut.
+++ 06:50 Slowakischer Präsident lehnt alle Anträge von Bürgern ab, die für die Ukraine kämpfen wollen +++
Der slowakische Präsident Peter Pellegrini hat kürzlich Anträge von vier slowakischen Staatsbürgern abgelehnt, die den Streitkräften der Ukraine beitreten wollten. Dies berichtet die slowakische Nachrichtenagentur TASR. Pellegrini betonte, dass ein nicht genehmigter Militärdienst im Ausland ein Verbrechen darstellt, das in der Slowakei strafrechtlich verfolgt wird. Im Gegensatz zu Pellegrini hatte seine Vorgängerin Zuzana Caputova ähnliche Anträge genehmigt. Die Internationale Legion der Ukraine wurde zu Beginn der groß angelegten Invasion Russlands in die Ukraine ins Leben gerufen.
+++ 06:15 Gouverneur von Rostow tritt überraschend zurück +++
Der Gouverneur der an die Ukraine grenzenden russischen Oblast Rostow reicht überraschend seinen Rücktritt ein. Präsident Wladimir Putin nahm das Gesuch von Wjatscheslaw Golubew an, wie der Kreml mitteilt. Golubew, der seit 2010 im Amt war, begründet seinen Schritt mit einem Wechsel in eine andere Position, ohne nähere Angaben zu machen. Putin ernannte umgehend den 50-jährigen Juri Sljussar zum Interimsgouverneur. Sljussar stammt aus Rostow und leitete bislang den staatlichen Luft- und Raumfahrtkonzern OAK. Die Region Rostow, rund 1000 Kilometer südlich von Moskau, war in den vergangenen Monaten wiederholt Ziel ukrainischer Drohnenangriffe.
+++ 05:41 Russische Sojus-Rakete trägt 55 Satelliten +++
Russland hat eine Sojus-Rakete mit insgesamt 55 Satelliten ins All gebracht. Wie die russische Raumfahrtbehörde Roskosmos mitteilt, sind darunter zwei Ionosfera-M-Satelliten zur Überwachung des Weltraumwetters sowie 53 Kleinsatelliten aus verschiedenen Ländern, darunter der erste russisch-chinesische Studentensatellit. Auch zwei iranische Satelliten, ein hochauflösender Bildsatellit und ein kleiner Kommunikationssatellit, sind den Angaben zufolge an Bord. Der Start erfolgte vom russischen Weltraumbahnhof Wostotschny. Die Kooperation zeigt eine wachsende strategische Partnerschaft zwischen Russland und dem Iran vor dem Hintergrund gemeinsamer Isolation und Sanktionen.
+++ 04:38 Russischer Geheimdienst soll Sprengung von Passagier-Flugzeugen geplant haben +++
Westliche Sicherheitsbeamte gehen davon aus, dass zwei über DHL verschickte Brandsätze Teil einer geheimen russischen Operation waren, deren Ziel darin bestand, Brände an Bord von Fracht- und Passagierflugzeugen in Richtung USA und Kanada zu legen. Damit verstärkt Moskau seine Sabotagekampagne gegen Washington und seine Verbündeten. Wie das "Wall Street Journal" berichtet, explodierten im Juli in DHL-Logistikzentren in Leipzig und in Birmingham. Die Explosionen lösten eine multinationale Suche nach den Tätern aus, die im Umfeld des russischen Geheimdienstes vermutet werden. Kremlsprecher Dmitri Peskow erklärt auf Anfrage: "Das sind die üblichen unbewiesenen Unterstellungen der Medien."
+++ 03:31 NATO: Rheinmetall stellt zweite Munitionsfabrik in der Ukraine fertig +++
Der deutsche Rüstungskonzern Rheinmetall steht kurz davor, den Bau einer zweiten Rüstungsfabrik in der Ukraine abzuschließen. Das erklärt NATO-Generalsekretär Mark Rutte auf einer Pressekonferenz mit Bundeskanzler Olaf Scholz in Berlin. "Der deutsche Waffenhersteller Rheinmetall hat gerade die erste Fabrik in der Ukraine eingeweiht, eine zweite Anlage steht kurz vor der Fertigstellung. Und Rheinmetall hat die Munitionsproduktion seit 2022 deutlich gesteigert", sagt Rutte laut der "European Pravda". Rheinmetall-Chef Armin Papperger hatte jüngst Pläne geäußert, insgesamt vier Fabriken in der Ukraine zu eröffnen.
+++ 02:21 Pentagon: Nordkoreaner bislang nicht in Kämpfe verstrickt +++
Das US-Verteidigungsministerium kann Berichte nicht bestätigen, wonach nordkoreanische Soldaten im russischen Kursk bereits in Kampfhandlungen verwickelt seien. Pentagonsprecher Generalmajor Patrick Ryder sagt, es gebe Hinweise darauf, dass die nordkoreanischen Truppen Kampf- oder Kampfunterstützungsfähigkeiten zur Verfügung stellen würden. Er fügte hinzu, dass sich insgesamt zwischen 11.000 und 12.000 nordkoreanische Soldaten in Russland befänden.
+++ 01:18 Russen fliegen Luftangriff auf Kiew +++
Die ukrainischen Luftabwehreinheiten versuchen derzeit, einen russischen Luftangriff auf Kiew abzuwehren. Das erklärt der Bürgermeister der ukrainischen Hauptstadt. "Bleiben Sie in den Notunterkünften!", schreibt Bürgermeister Vitali Klitschko auf seinem Telegram-Nachrichtenkanal.
+++ 00:15 Scholz erleichtert über pro-europäischen Wahlsieg in Moldau +++
Der Wahlsieg der pro-europäischen Amtsinhaberin Maia Sandu bei der Präsidentschaftswahl in Moldau ist im Westen mit Erleichterung aufgenommen worden. Sandu habe das Land "sicher durch schwere Zeiten gesteuert und den europäischen Kurs ihres Landes gesetzt", erklärt Bundeskanzler Olaf Scholz im Onlinedienst X und bekräftigte die Unterstützung Deutschlands. Moskau prangert indessen eine "unverhohlene Einmischung" des Westens in die Wahl an. Die 52-jährige Präsidentin Sandu hatte sich laut offiziellem Endergebnis mit mehr als 55 Prozent der Stimmen gegen den russlandfreundlichen Kandidaten Alexandr Stoianoglu durchgesetzt.
+++ 23:12 USA: Noch 2000 weitere Nordkoreaner nach Kursk verlegt +++
In der russischen Region Kursk sind nach US-Angaben mittlerweile rund 2000 weitere nordkoreanische Soldaten. Die USA gingen davon aus, dass die Zahl nordkoreanischer Streitkräfte in Russland insgesamt bei 11.000 bis 12.000 liegen könne, sagt US-Verteidigungsministeriumssprecher Pat Ryder. "Mindestens 10.000" seien derzeit in der Region Kursk. Auf eine ähnliche Schätzung kam zuvor der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj (siehe Eintrag von 21:34 Uhr).
+++ 22:11 Kanada schickt Ukraine erstes NASAM-Flugabwehrsystem +++
Kanada schickt ein in den USA hergestellte National Advanced Surface-to-Air Missile System (NASAMS) in die Ukraine. Das teilt der kanadische Premier Justin Trudeau dem ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj in einem Telefongespräch mit. "Wir gehen davon aus, dass wir es bis Ende des Jahres erhalten werden", so Selenskyj. Die NASAMS-Systeme sind seit November 2022 bei den ukrainischen Streitkräften im Einsatz. Damals lieferten die USA die ersten Batterien inmitten der eskalierenden russischen Luftangriffe.
+++ 21:34 Selenskyj: 11.000 Nordkoreaner im russischen Gebiet Kursk +++
Im russischen Grenzgebiet Kursk sind nach ukrainischen Angaben bereits 11.000 nordkoreanische Soldaten eingetroffen. "Wir sehen eine Zunahme der Nordkoreaner, aber wir sehen keine Zunahme der Reaktion unserer Partner. Leider", sagt der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj in seiner abendlichen Videobotschaft. Seine Angaben beruhen demnach auf Erkenntnissen ukrainischer Geheimdienste. Kiew geht davon aus, dass die nordkoreanischen Soldaten bereits in Kürze aufseiten Russlands im Krieg gegen die Ukraine eingesetzt werden. Selenskyj bezeichnet den im August begonnenen ukrainischen Vorstoß nach Kursk trotzdem als Erfolg. So sei eine "Schutzzone" entlang der russisch-ukrainischen Grenze angelegt worden, und es seien neue russische Gefangene genommen worden für einen möglichen künftigen Austausch. "Das hat sehr bei der Befreiung unserer Leute aus russischer Gefangenenschaft geholfen", unterstrich der Präsident.
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Quelle: ntv.de, jpe/spl/mau/dpa/AP/rts/AFP