Ukraine-Krieg im Liveticker +++ 23:18 Ukraine meldet russischen Raketenbeschuss im Grenzgebiet zu Polen +++
In Nähe der ukrainischen Westgrenze werden am Abend zwei Explosionen gemeldet. Eine russische Rakete sei in eine ukrainische Militäreinrichtung im Kreis Tscherwonohrad unweit der Grenze zu Polen eingeschlagen, teilt die Verwaltung des Gebietes Lwiw mit. Noch gebe es keine Angaben zum angerichteten Schaden. Die russische Armee habe von Langstreckenbombern über dem Kaspischen Meer acht Raketen auf die Ukraine abgefeuert, meldet das Oberkommando der ukrainischen Luftwaffe. Sieben von ihnen seien abgefangen worden. Im Gebiet Lwiw sei eine Flugabwehrstellung getroffen worden.
+++ 22:44 Bericht: Russisches Freiwilligenbataillon wartet auf Bezahlung +++
Ein Freiwilligenbataillon aus der autonomen russischen Republik Tschuwaschien wartet einem Bericht zufolge auf seine zugesagte Entlohnung. Die 40 Mitglieder des "Atal"-Bataillons hätten eine Beschwerde an einen örtlichen Abgeordneten der Kommunistischen Partei geschickt, berichtet die US-Denkfabrik "Institute for the Study of War" unter Berufung auf den unabhängigen russischen Fernsehkanal Doschd. Demnach hatte die Region den Männer 200.000 Rubel (etwa 3100 Euro) versprochen, wenn sie sich freiwillig für den Einsatz in der Ukraine melden. Außerdem sollten sie 2000 Rubel (etwa 30 Euro) für jeden Tag der täglich für jeden Tag der Ausbildung und des Einsatz erhalten. Den Angaben zufolge sollen die Männer in den kommenden Tag in den Krieg geschickt werden.
+++ 21:52 Moskau nennt nordmazedonische Panzerlieferung "riesigen Fehler" +++
Die russische Regierung kritisiert die nordmazedonische Militärunterstützung für die Ukraine. "Wir erachten das als riesigen Fehler vonseiten Nordmazedoniens", erklärt Maria Sacharowa, Sprecherin des russischen Außenministeriums, laut der staatlichen russischen Nachrichtenagentur TASS. Die Regierung in Skopje unterstütze damit die kriminellen Aktivitäten der Ukraine gegen die Zivilisten im Donbass. Das jüngste NATO-Mitglied Nordmazedonien hatte am Samstag erklärt, dass es seine Streitkräfte modernisieren wolle und der Ukraine daher eine nicht näher genannte Anzahl von T-72-Kampfpanzern überlassen werde.
+++ 21:33 Bürgermeister: Bis zu 100 Menschen täglich verlassen Mariupol +++
Aus der von Russland besetzten Stadt Mariupol flüchten ukrainischen Angaben zufolge nach wie vor etliche Menschen. "Wir verzeichnen jeden Tag etwa 50 bis 100 Menschen, die die Stadt verlassen", zitiert das Portal Ukrajinska Prawda Petro Andrjuschtschenkoeinen, einen Berater des Bürgermeisters. In vielen Fällen soll es demnach zuvor Streit mit den russischen Besatzern gegeben haben. Diese hatten am Montag erste Wiederaufbaupläne für die beinahe komplett zerstörte Stadt präsentiert. Mariupol war vor seiner Einnahme wochenlang von russischen Truppen belagert und bombardiert worden. Von einst 530.000 Bewohnern sollen noch etwa 120.000 bis 130.000 übrig sein.
+++ 21:08 Ukraine wirft Deutschland Blockade von Finanzhilfen vor +++
Die wegen des Kriegs kurz vor der Staatspleite stehende Ukraine wirft der Bundesregierung vor, die Auszahlung von EU-Finanzhilfen zu blockieren. "Wir erwarten acht Milliarden Euro. Leider blockieren einige EU-Staaten, darunter Deutschland, die Prüfung dieser Frage", sagte der stellvertretende Leiter des Präsidentenbüros, Ihor Schowka, örtlichen Medien zufolge. Präsident Wolodymyr Selenskyj führe deswegen "aktive Gespräche". Im Mai waren der Ukraine Finanzhilfen von neun Milliarden Euro zugesagt worden. Eine Milliarde davon habe das Land bereits erhalten, erklärte Schowka.
+++ 20:47 Erster Getreidefrachter bereit zur Inspektion +++
Der erste ukrainische Getreidefrachter ist bereit zur Inspektion in der Türkei. Der Frachter "Razoni" mit rund 26.000 Tonnen Mais an Bord sei am Bosporus angekommen und habe an der zugewiesenen Stelle geankert, teilt das türkische Verteidigungsministerium mit. Morgen früh sollen Vertreter der Ukraine, Russlands, der Türkei und der Vereinten Nationen an Bord gehen und das Schiff inspizieren. Damit soll unter anderem sichergestellt werden, dass keine Waffen geladen sind. Anschließend darf der Frachter den Bosporus passieren und den Libanon ansteuern.
+++ 20:01 Gouverneur: 53 Siedlungen in Cherson zurückerobert +++
Die ukrainische Gegenoffensive auf die von Russland besetzte Region Cherson macht nach Angaben des Gouverneurs Fortschritte. Das ukrainische Militär habe seit Beginn der russischen Invasion vor rund fünf Monaten 53 Ortschaften in der Region zurückerobert, sagt Gouverneur Dmitri Butri im staatlichen Fernsehen. Das sind neun Ortschaften mehr, als am Montag bekannt gegeben wurde. Russland hatte in der ersten Phase des Krieges weite Teile der Südukraine erobert. Mithilfe von Langstreckenwaffen aus westlicher Produktion hat die Ukraine eine Gegenoffensive gestartet.
+++ 19:32 US-Regierung sanktioniert Putins mutmaßliche Geliebte +++
Die US-Regierung bestraft weitere Kreml-nahe Oligarchen für den russischen Angriffskrieg gegen die Ukraine. Die Strafmaßnahmen verursachten "hohe Kosten für diejenigen, die den Krieg von Präsident Wladimir Putin unterstützen", teilt das US-Finanzministerium mit. "Während unschuldige Menschen unter dem illegalen Angriffskrieg Russlands leiden, haben sich Putins Verbündete bereichert und einen opulenten Lebensstil finanziert", erklärt Finanzministerin Janet Yellen. Betroffen ist unter anderem auch Alina Kabajewa, die Medienberichten zufolge eine Geliebte von Putin sein soll.
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+++ 19:09 Belgien friert 50 Milliarden Euro russisches Vermögen ein +++
Die belgische Regierung hat seit Kriegsbeginn nach eigenen Angaben gut 50 Milliarden Euro an russischen Vermögenswerten eingefroren. Das Geld gehöre Privatpersonen, Rechtspersonen oder Unternehmen aus Russland, die nach dem russischen Angriff auf die Ukraine mit Sanktionen belegt wurden, erklärte ein Sprecher des belgischen Finanzministeriums im Wirtschaftsblatt "De Tijd". Die Summe ist deutlich größer als angenommen: Noch im April hatte Belgien nur 3,5 Milliarden Euro an russischem Vermögen beschlagnahmt.
+++ 18:27 Getreidefrachter "Razoni" erreicht türkische Küste +++
Der erste Schiffstransport von Getreide aus der Ukraine nach monatelanger Blockade durch die russischen Streitkräfte ist einem Reuters-Mitarbeiter zufolge vor der türkischen Küste gesichtet worden. Der Frachter "Razoni" verließ den ukrainischen Hafen Odessa am Montag und sollte nach Angaben des türkischen Verteidigungsministeriums gegen 21.00 Uhr lokaler Zeit Istanbul erreichen. Für Mittwochmorgen ist nach Angaben des Insiders eine Inspektion des Schiffes geplant. Dies ist Teil der Vereinbarung, um russische Bedenken zu zerstreuen.
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+++ 18:01 Bericht: Separatisten stellen fünf ausländische Kämpfer vor Gericht +++
Fünf ausländische Kämpfer, die die ukrainische Armee bei der Verteidigung von Mariupol unterstützt haben, sollen in der selbsternannten Volksrepublik Donezk (DNR) vor Gericht gestellt werden. Laut CNN handelt es sich um drei Briten, einen Kroaten und einen Schweden. Ihnen wird demnach Söldnertum vorgeworfen. Ein Datum für Prozessbeginn wurde noch nicht festgelegt. Am 9. Juni wurden zwei Briten und ein Marokkaner, die ebenfalls für die Ukraine gekämpft hatten, in der DNR zum Tode verurteilt. Die britische Regierung sprach von einem Schauprozess.
+++ 17:47 Nord-Stream-Turbine noch immer Deutschland +++
Die Turbine für die Gaspipeline Nord Stream 1 befindet sich nach wie vor in Deutschland. Bundeskanzler Olaf Scholz werde sie am morgigen Mittwoch bei Siemens Energy in Mülheim an der Ruhr besichtigen, teilt das Unternehmen mit. Russland liefert seit längerer Zeit deutlich weniger Gas als technisch möglich wäre. Zur Begründung wird auf Probleme mit der Turbine verwiesen, deren Rückgabe sich nach der Wartung in Kanada seit Wochen verzögert.
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+++ 17:37 Selenskyj spricht mit NATO-Chef Stoltenberg über Militärhilfe +++
Die Ukraine erhält womöglich weitere Unterstützung von der NATO. Der Generalsekretär des nordatlantischen Verteidigungsbündnisses, Jens Stoltenberg, teilt auf Twitter mit, dass er mit dem ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj über Militärhilfen und die Getreidetransporte gesprochen habe. "Gutes Telefonat", schreibt Stoltenberg. "Es ist entscheidend, dass die NATO und ihre Verbündeten die Ukraine noch schneller und noch mehr unterstützen."
+++ 17:12 Putin spricht mit Erdogan über Getreide-Exporte +++
Der russische Präsident Wladimir Putin wird bei seinem Gespräch mit dem türkischen Präsidenten Recep Tayyip Erdogan am Freitag auch das Abkommen mit der Ukraine über Getreide-Exporte thematisieren. Es werde darum gehen, wie effektiv die Vereinbarung sei, sagt der russische Präsidialamtssprecher Dmitri Peskow vor der Presse. Das Abkommen muss nach 120 Tagen erneuert werden.
+++ 16:44 Russland: USA direkt in Ukraine-Krieg involviert +++
Russland wirft den USA eine direkte Verwicklung in Ukraine-Ukraine vor. US-Spione würden ukrainische Raketenangriffe auf russische Streitkräfte genehmigen und koordinieren, wie das Verteidigungsministerium in Moskau mitteilt. Das habe der stellvertretende Leiter des ukrainischen Militärgeheimdienstes, Wadim Skibizki, gegenüber dem britischen "Telegraph" zugegeben. "All dies beweist unbestreitbar, dass Washington entgegen den Behauptungen des Weißen Hauses und des Pentagons direkt in den Konflikt in der Ukraine verwickelt ist", so das Ministerium.
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+++ 16:24 Ukraine: Drei Tote bei russischem Angriff auf Evakuierungsbus in Cherson +++
Bei einem russischen Angriff auf einen Evakuierungsbus sind nach Angaben einer ukrainischen Militärsprecherin drei Menschen getötet und fünf Menschen verletzt worden. Russische Streitkräfte hätten den Bus am Montag in der südlichen Region Cherson mit Mörsergranaten beschossen, sagt Natalia Humeniuk. Das Fahrzeug sei auf dem Weg von dem russisch besetzten Dorf Starosilja zu der von der Ukraine kontrollierten Stadt Krywyj Rih gewesen.
+++ 15:52 Madrid: Ausrangierte Leopard-Panzer zu "desolat" für Ukraine +++
Spanien hält seine aussortierten Panzer Leopard 2A4 nicht für einsatzfähig. Deshalb könnten sie nicht an die Ukraine abgegeben werden, sagt Verteidigungsministerin Margarita Robles. "Wir schauen uns alle Möglichkeiten an, aber ich kann bereits sagen, dass die Leopard in Saragossa, die schon seit Jahren nicht genutzt wurden, nicht weitergegeben werden können, da sie in einem desolaten Zustand sind." Sie seien sogar eine Gefahr für diejenigen, die sie bedienen würden. Im Juni hatte Robles in einem Zeitungsinterview gesagt, es werde geprüft, die 40 in Deutschland hergestellten Leopard an die Ukraine abzugeben.
+++ 15:20 Medwedew nennt Georgien und Kasachstan künstliche Staaten +++
Der frühere russische Präsident und Ministerpräsident Dmitri Medwedew deutet die russische Annexion von Georgien und Kasachstan an. Das osteuropäische Medienprojekt Nexta berichtet, dass er die beiden Länder in einem Telegram-Beitrag als künstliche Staaten bezeichnet habe und, dass "alle Menschen, die in der einst großartigen und mächtigen UdSSR gelebt haben bald wieder in Freundschaft zusammenleben werden". Nach Angaben von Nexta hat Medwedew den Beitrag wenig später gelöscht und behauptet, sein Telegram-Account sei gehackt worden.
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+++ 14:51 Melnyk bittet vor Abschied um Gespräch mit Scholz +++
Kurz vor seinem Abschied aus Deutschland versucht der bisherige ukrainische Botschafter Andrij Melnyk die Wogen mit Bundeskanzler Olaf Scholz zu glätten. Er habe im Kanzleramt um ein Gespräch mit Scholz wegen seines baldigen Abschieds aus Deutschland gebeten, sagte Melnyk der "Bild"-Zeitung. "Wenn der Kanzler mich empfangen würde vor dem Abschied, würde ich mich bei ihm entschuldigen." Melnyk hatte Scholz als "beleidigte Leberwurst" bezeichnet, nachdem dieser eine Reise nach Kiew abgelehnt hatte.
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+++ 14:26 Moskau: Regionen Mykolajiw und Charkiw angegriffen +++
Russland führt nach eigenen Angaben Angriffe auf ukrainische Streitkräfte in den Regionen Mykolajiw und Charkiw aus. Dabei habe es auch Tote gegeben, teilt das russische Verteidigungsministerium mit. Eine Bestätigung für diese Angaben gibt es nicht.
+++ 14:00 Schoigu sieht Russland trotz stockender Offensive im Donbass im Plan +++
Trotz fehlender größerer Erfolge in den vergangenen Wochen läuft für Russlands Armee im Osten der Ukraine nach eigener Darstellung alles nach Plan. "Nach der Übernahme der Kontrolle auf dem Gebiet der Volksrepublik Luhansk wird die Volksrepublik Donezk planmäßig befreit", sagt Russlands Verteidigungsminister Sergej Schoigu der Agentur Interfax zufolge. Russland verkündet Anfang Juli die Eroberung der ostukrainischen Region Luhansk - verzeichnet im benachbarten Donezk seitdem allerdings nur geringe Geländegewinne. Immer wieder rechtfertigt Moskau seinen schon mehr als fünf Monate dauernden Angriffskrieg mit einer angeblichen "Befreiung" des Nachbarlands von Nationalisten.
+++ 13:46 Ukrainischer Geheimdienst geht gegen Verräter vor: 752 Fälle untersucht +++
Der ukrainische Geheimdienst untersucht nach eigenen Angaben 752 Fälle von Verrat und Kollaboration mit Russland. Demnach sollen die meisten Fälle in den Regionen Luhansk, Donezk, Cherson und Saporischschja aufgetreten sein.
+++ 13:32 Türkei rechnet mit einem Getreidetransport per Schiff pro Tag +++
Die Türkei rechnet damit, dass in nächster Zeit in etwa ein Getreide-Exportschiff pro Tag die ukrainischen Häfen am Schwarzen Meer verlassen kann. Das sagt ein hochrangiger türkischer Regierungsvertreter, der nicht namentlich genannt werden will, der Nachrichtenagentur Reuters. "Wenn nichts schiefgeht, sollten Ausfuhren mit einem Schiff pro Tag für eine Weile möglich sein." Millionen Tonnen Getreide hängen seit dem russischen Angriff auf die Ukraine Ende Februar in Schwarzmeerhäfen fest. Unter der Schirmherrschaft der Türkei und der Vereinten Nationen (UN) hatten die Kriegsparteien ein Abkommen unterzeichnet, das die Wiederaufnahme der Exporte vorsieht. Über sichere Routen sollen aus drei Häfen Ausfuhren möglich werden.
+++ 13:18 Oberster russischer Gerichtshof stuft Asow-Regiment als Terrorgruppe ein +++
Der Oberste Gerichtshof in Russland stuft das ukrainische Asow-Regiment als Terrorgruppe ein. Die Freiwilligen-Einheit hat ultranationalistische und rechtsextreme Wurzeln, trennt sich aber vor geraumer Zeit von seinem rechtsradikalen Gründer. Die russische Führung verweist immer wieder auf das Asow-Regiment, um ihre Behauptung zu untermauern, sie bekämpfe Neonazis in der Ukraine. Dort ist das Asow-Regiment eine der bekanntesten militärischen Formationen, die gegen russische Truppen im Osten der Ukraine kämpfen.
+++ 12:52 Russland will bereits Hälfte aller HIMARS-Systeme zerstört haben +++
Russland zerstört laut Verteidigungsminister Sergej Schoigu in der Ukraine inzwischen sechs von den USA gelieferte HIMARS-Raketenwerfer. Zudem wären fünf Anti-Schiff-Raketensysteme vom Typ Harpoon und 33 M777-Haubitzen zerstört, zitiert die russische Nachrichtenagentur Interfax Schoigu. Ukrainische Vertreter hatten zuletzt erklärt, bis zu einem Dutzend HIMARS-Mehrfachraketenwerfer im Einsatz zu haben. Diese Waffensysteme haben eine größere Reichweite und sind präziser als die noch aus Sowjetzeiten stammende Artillerie der Ukraine.
+++ 12:39 140.000 Wohngebäude zerstört - 3,5 Millionen Ukrainer sollen obdachlos sein +++
Nach Angaben des ukrainischen Verteidigungsministeriums werden seit Kriegsbeginn mindestens 140.000 Wohngebäude in der Ukraine zerstört oder beschädigt. Die Zahl obdachlos gewordener Ukrainer übersteige mittlerweile 3,5 Millionen.
+++ 12:18 Evakuierung läuft: Erster Zug mit Geretteten aus Donezk eingetroffen +++
Die durch die ukrainische Regierung angeordnete Evakuierung der Region Donezk läuft an. Nach Angaben der Ministerin für die Reintegration der besetzten Gebiete, Irina Wereschtschuk, erreicht der erste Zug mit Geretteten die Stadt Kropywnyzkyj in der Region Kirowohrad, etwa 220 Kilometer westlich der Großstadt Dnipro. Aufgrund der Konzentration der Kampfhandlungen im Donbass ruft die ukrainische Regierung zuletzt alle Zivilisten auf, die Region Donezk zu verlassen.
+++ 11:58 Heeresinspekteur rechnet mit langem Krieg - Unterstützung durch Bundeswehr begrenzt +++
Der Inspekteur des Heeres, Alfons Mais, glaubt nicht an ein schnelles Kriegsende in der Ukraine. "Militärisch fürchte ich, wird der Krieg noch lange dauern - gegebenenfalls zwischenzeitlich einfrieren", sagt Mais zu "Zeit Online". Die Möglichkeiten weiterer Waffenlieferungen aus Bundeswehr-Beständen schätzte Mais als begrenzt ein. "Ich frage mich ganz persönlich oft, wie soll ein Frieden mit dem System Putin überhaupt aussehen", sagt Mais. Für ihn könne es jedenfalls nur die Perspektive einer "vollständig wiederhergestellten territorialen Integrität des UN-Mitglieds Ukraine" geben. "Bei der militärischen Unterstützung halte ich es für entscheidend, dass wir eine gewisse Balance halten", so der Heeresinspekteur zu möglichen Waffenlieferungen. "Wo wir noch Luft hatten und haben, konnten wir an die Ukraine abgeben", sagte Mais. "Eine Grenze ist aber in meinen Augen erreicht, wenn Bereiche betroffen sind, wo wir selbst keinen Überschuss an Material haben."
+++ 11:50 Masala im Podcast: Russen stellen sich auf Gegenoffensive der Ukraine ein +++
Die russischen Streitkräfte stellen sich nach Einschätzung des Militärexperten Carlo Masala auf einen größeren Gegenangriff der Ukrainer ein. "Die Tatsache, dass die Russen Truppen aus dem Donbass in den Süden verlegen, ist ein Zeichen dafür, dass sie mit einer relativ starken Offensive der Ukrainer in bestimmten Gegenden rechnen", sagt Masala. Zugleich sei die Verlagerung der Einheiten "ein Sieg der ukrainischen Strategie". Denn ein Ziel des erwarteten Angriffs in der Südukraine sei es, die Russen dazu zu zwingen, ihre Stellungen im Donbass auszudünnen.
+++ 11:39 Russische Schwarzmeerflotte laut Briten geschwächt +++
Die russische Schwarzmeerflotte ist nach Ansicht Großbritanniens in einer schwachen Position. Der gemeldete ukrainische Angriff auf das Hauptquartier in Sewastopol auf der annektierten ukrainischen Halbinsel Krim sei "der jüngste Rückschlag" für die Flotte, teilt das Verteidigungsministerium in London mit und erinnerte an den Verlust des Flaggschiffs "Moskwa" im April. Mit Verweis auf den angeblichen ukrainischen Drohnen-Angriff auf Sewastopol hatte Russland seine Feierlichkeiten zum "Tag der Marine" auf der Krim abgesagt. Das britische Verteidigungsministerium kommentiert: "Nach den Berichten über abgesagte Paraden ist es unwahrscheinlich, dass die Schwarzmeerflotte neben ihren Kriegsaktivitäten noch hochkarätige öffentliche Veranstaltungen durchführen kann." Die ukrainische Marine hatte den Angriff dementiert und mitgeteilt, Russland habe den Vorfall "erfunden".
+++ 11:21 Frachtschiff "Razoni" kommt laut Türkei planmäßig voran +++
Das Frachtschiff "Razoni" mit Getreide aus der Ukraine soll in der Nacht von Dienstag auf Mittwoch vor Istanbul ankern. Das sagt der türkische General Özcan Altunbudak bei einer Pressekonferenz der Gemeinsamen Koordinierungsstelle für die Getreide-Exporte aus der Ukraine. Das Schiff komme wie geplant voran.
+++ 11:00 Rudert Putin nach nuklearem Säbelrasseln zurück? +++
Seit Beginn des Ukrainekriegs scheut sich der russische Präsident nicht, mal mehr, mal weniger offen mit einer atomaren Eskalation zu drohen. Putins jüngste Worte zu den Gefahren eines Atomkrieges seien vor diesem Hintergrund "bemerkenswert", sagt Moskau-Korrespondent Dirk Emmerich.
+++ 10:39 Ukraine meldet schwere Kämpfe um Bachmut und Soledar +++
Im ostukrainischen Gebiet Donezk halten die Kämpfe um die Stadt Bachmut zwischen russischen und ukrainischen Truppen an. Auch in Richtung des acht Kilometer nördlich gelegenen Soledars gibt es russische Vorstöße, teilt der ukrainische Generalstab mit. Russische Angriffe an mehreren Orten südlich von Bachmut würden hingegen größtenteils abgewehrt, heißt es. Unabhängig überprüfen lassen sich diese Angaben nicht. Der ukrainische Generalstab berichtet darüber hinaus von einem russischen Angriff im Norden des Chersoner Gebiets an der Grenze zur benachbarten Region Dnipropetrowsk.
+++ 10:18 US-Studie belegt Wirksamkeit der Sanktionen: "russische Wirtschaft lahmgelegt" +++
Die Sanktionen westlicher Staaten gegen Russland schaden einer Studie zufolge der Wirtschaft im Land massiv. Die Sanktionen hätten "nicht nur funktioniert", sondern "die russische Wirtschaft auf allen Ebenen gründlich lahmgelegt", heißt es im Report der Yale School of Management. Zudem sinken Russlands Einnahmen durch Öl- und Gasexporte zuletzt deutlich. Die US-Forscher sehen Russland für den Fall, dass europäische Staaten sich von russischem Erdgas unabhängig machen, vor einem "unlösbaren" Problem, da bisher 83 Prozent der russischen Energieexporte nach Europa gingen. "Russland hängt viel stärker von Europa ab als Europa von Russland", heißt es in dem Bericht. Durch die Strafmaßnahmen westlicher Staaten und den Exodus internationaler Firmen infolge des russischen Angriffskriegs gegen die Ukraine sei ein erheblicher Teil der wirtschaftlichen Aktivität im Land zum Erliegen gekommen. Die Inlandsproduktion in Russland sei "vollständig zum Stillstand gekommen", es gebe "keine Kapazitäten, um die nötigen Unternehmen, Produkte und Talente zu ersetzen", heißt es in der 118-seitigen Studie.
+++ 09:41 Özdemir fordert Ausbau von Alternativrouten für ukrainisches Getreide +++
Bundeslandwirtschaftsminister Cem Özdemir fordert nach dem Auslaufen des ersten Getreidefrachtschiffs aus der ukrainischen Hafenstadt Odessa eine permanente Alternativroute für die Lieferungen. "Die Erpressbarkeit durch (Russlands Präsident Wladimir) Putin bleibt", warnt Özdemir im ARD-"Morgenmagazin" mit Blick auf die monatelange Blockade des Seewegs durch Russland. Um ausreichend Getreide aus der Ukraine zu exportieren, sei deshalb eine sichere Alternativroute unerlässlich. Im vergangenen Monat sei es gelungen, rund zwei Millionen Tonnen Getreide über Alternativstrecken auf der Straße oder der Schiene abzutransportieren, sagt Özdemir weiter. "Das sind alles keine Routen, die dafür ausgelegt sind". Um ausreichend Getreide zu transportieren, müssten diese Wege deutlich ausgebaut werden.
+++ 09:12 Ukraine meldet rund 41.170 getötete russische Soldaten seit Kriegsbeginn +++
Das ukrainische Militär meldet rund 41.170 getötete russische Soldaten seit Kriegsbeginn. Dazu kommen knapp 1800 Panzer, mehr als 4000 gepanzerte Schützenfahrzeuge und hunderte Artilleriesysteme unterschiedlichen Typs. Die Angaben lassen sich nicht unabhängig überprüfen, gelten aber laut anderen Beobachtern als deutlich zu hoch. Die USA gehen etwa von 15.000 getöteten russischen Soldaten aus. Das Team um den Militärgerätexperten Stijn Mitzer geht zudem insgesamt von etwas mehr als 5000 für Russland verlorene – also zerstörte, beschädigte oder durch die Ukraine eroberte – Fahr- und Flugzeuge aus.
+++ 08:40 SPD-Fraktionsvize Miersch: Stresstest abwarten, dann AKW-Laufzeit debattieren +++
Der stellvertretende SPD-Fraktionsvorsitzende Matthias Miersch fordert die Koalitionspartner auf, die Ergebnisse der Prüfung der Sicherheit der Stromversorgung abzuwarten, bevor über Laufzeitverlängerung von Atomkraftwerken diskutiert wird. "Es geht erst einmal darum, Disziplin zu wahren und wirklich mal diesen Stresstest abzuwarten", sagt er im ARD Morgenmagazin. Sollte vor dem Hintergrund, dass in Frankreich ein großer Teil der AKW vom Netz ist, eine Lücke in der Stromversorgung festgestellt werden, könne man darüber beraten, ob etwa in Bayern das AKW Isar II diese Lücke schließen könne oder andere Maßnahmen sinnvoller seien. "Wir sehen jetzt gerade, Frankreich hat das Problem, und dort müssen wir gegebenenfalls die Lücke auch mit deutscher Energie schließen. Hier jetzt einfach einen Weiterbetrieb als die Lösung zu nehmen, halte ich für fahrlässig."
+++ 08:07 Nur Ablenkung? Russland baut doch keine Pontonbrücke neben Antoniwkabrücke +++
Ein Bericht der US-Website "The Drive" legt nahe, dass das russische Militär nahe der beschädigten Antoniwkabrücke doch keine Pontonbrücke errichtet hat. Die Antoniwkabrücke ist wichtig für den russischen Nachschub in der Region Cherson. Nachdem die Ukraine diese und weitere Brücken beschießt und schwer beschädigt, ist das russische Militär bemüht, den Nachschub zu sichern. Zum einen wird die Antoniwkabrücke behelfsmäßig mit großen Betonblöcken "geflickt", um sie wieder nutzen zu können, zum anderen wird auf Satellitenbildern eine Pontonbrücke parallel zur beschädigten Flussüberquerung ausgemacht. Neue Bilder belegen nun jedoch, dass an der vermuteten Stelle keine Pontonbrücke existiert, sondern lediglich zahlreiche dreieckige Radarreflektoren installiert wurden. Die Idee dahinter erscheint unklar. Der Autor des Berichts vermutet, dass Russland so versucht, radargestützte Raketen vom eigentlichen Ziel, der Antoniwkabrücke, abzulenken und stattdessen andernorts einschlagen zu lassen. Eine zweifelhafte Methode, wie der Autor findet, da etwa das HIMARS-Raketensystem auf Radarsteuerung nicht zwingend angewiesen ist und überhaupt nur zwei Raketensysteme der Ukraine mit diesen Reflektoren erfolgreich abgelenkt werden könnten - die aus den USA gelieferten Harpoon und die eigens entwickelten Neptun Anti-Schiffs-Raketen.
+++ 07:30 Ukraine leitet knapp 1500 Strafverfahren wegen Verbrechen gegen Kinder ein +++
Die Ukraine leitet 1451 Strafverfahren aufgrund von Gewalt gegen Kinder ein. Laut stellvertretendem Generalstaatsanwalt Ihor Mutetsa behandeln 668 Strafverfahren demnach direkte Gewalt gegen Kinder – Verletzung, Sexualstraftaten und Mord – 777 Verfahren behandeln Fälle, in denen Einrichtungen für Kinder attackiert wurden sowie Zwangsumsiedlungen von Kindern.
+++ 07:05 UN dokumentieren 5237 getötete Zivilisten seit Kriegsbeginn +++
Laut eines Berichts des Menschenrechtsbeauftragten bei den Vereinten Nationen (UN) kommen seit Beginn der russischen Invasion der Ukraine 12.272 Zivilisten zu Schaden. 5237 Menschen sterben, darunter 348 Kinder. 7035 Zivilisten werden demnach verletzt, darunter 560 Kinder. Die meisten Opfer stammen dem Bericht zufolge aus dem März. Dort werden allein 3120 Todesopfer und 2399 Verletzte registriert. Der Großteil der Opfer kommt nach Angaben der UN bei Angriffen mit Raketen zu Schaden.
+++ 06:43 ISW: Truppenverlegung Russlands ermöglicht Ukraine im Donbass Gegenoffensive +++
Das "Institute for the Study of War" geht davon aus, dass die Truppenverlegungen Russlands vom Donbass in die Regionen Saporischschja und Cherson die Offensive in der Region Slowjansk ausbremsen könnte. Die Experten gehen davon aus, dass die Situation ähnlich ist wie zuvor, als Russland seine Truppen im Osten der Ukraine konzentrierte und die genannten Regionen "vernachlässigte". Nun könnten durch das Fehlen von Truppen im Donbass nicht nur die dortigen Angriffe in Richtung der Großstadt Slowjansk ausbleiben, es böte sich nach Einschätzung des Instituts auch die Möglichkeit einer Gegenoffensive für die ukrainischen Truppen.
+++ 06:22 Russland nutzt AKW Saporischschja laut Blinken als "atomaren Schutzschild" +++
US-Außenminister Antony Blinken wirft Russland vor, das besetzte Atomkraftwerk Saporischschja als atomaren Schutzschild zu missbrauchen. Er erklärt, russische Truppen hätten Stellungen in unmittelbarer Nachbarschaft des größten Atomkraftwerkes in Europa eingerichtet und würden von dort aus das Feuer auf ukrainische Truppen eröffnen. "Natürlich können die Ukrainer nicht zurückschießen, damit es nicht zu einem fürchterlichen Unfall in dem Atomkraftwerk kommt."
+++ 06:04 Ukraine berichtet von Beschuss eines Evakuierungsbusses - drei Tote +++
Das ukrainische Operationskommando Süd berichtet, dass ein Bus, der Menschen aus der Region Cherson retten sollte, beschossen wurde. Bei dem angeblich von russischen Truppen durchgeführten Angriff sollen drei der sieben Fahrzeuginsassen ums Leben gekommen sein. Die vier Überlebenden seien in ein Krankenhaus in Krywyj Rih gebracht worden. Unabhängig überprüfen lassen sich die Angaben nicht.
+++ 05:40 USA kündigen weitere Militärhilfe für die Ukraine an +++
Die USA geben weitere Militärhilfen für die Ukraine im Wert von 550 Millionen Dollar frei. Geliefert werden soll unter anderem mehr Munition für Raketenwerfer vom Typ HIMARS und für andere Waffen. Die Mehrfachraketenwerfer HIMARS, die auf bis zu 80 Kilometer entfernte Ziele schießen können, sind aus ukrainischer Sicht entscheidend im Kampf gegen Russland.
+++ 04:35 Kiew fordert Flugverbotszone über ukrainischen Kernkraftwerken +++
Kiew fordert "robuste gemeinsame Maßnahmen", um eine durch Russland ausgelöste nukleare Katastrophe zu verhindern. Über ukrainischen Kernkraftwerken müssten Flugverbotszonen eingerichtet werden, sagt der stellvertretende Außenminister Mykola Totschyzkyj beim Start der Überprüfungskonferenz zum Atomwaffensperrvertrag (NVV) in New York. "Die Welt wird Zeuge, wie nuklearer Terrorismus, gesponsert von einem Atomwaffenstaat, Wirklichkeit wird", so Totschyzkyj. Der Aggressor Russland dürfe nicht ungestraft mit dem Einmarsch in die Ukraine davonkommen, nur weil er Atomwaffen besitzt.
+++ 03:14 Özdemir will mehr Exportwege für Getreide aus Ukraine +++
Bundesagrarminister Cem Özdemir betont die Notwendigkeit für den Ausbau alternativer Transportwege für Getreide aus der Ukraine. "Es geht um permanente Alternativen, nicht um temporäre", sagt der Grünen-Politiker der "Rheinischen Post". Die Ukraine dürfe in der Frage nicht weiter auf Russland angewiesen sein. "Ich will die EU-Kommission dafür gewinnen, den Ausbau alternativer Exportrouten zu forcieren", so Özdemir. Ein Sprecher des Auswärtigen Amtes hatte sich nach dem Auslaufen eines ersten Frachtschiffs aus dem Schwarzmeerhafen Odessa seit Kriegsbeginn ähnlich wie Özdemir geäußert und gesagt, dass die Bundesregierung mit Hochdruck an der Schaffung alternativer Routen arbeite.
+++ 02:20 "Unfreundliche" Staaten: Russische Abgeordnete planen Adoptionsverbot +++
Russische Abgeordnete wollen Bürgern aus "unfreundlichen" Staaten die Adoption russischer Kinder untersagen. Ein Gesetzentwurf dazu wurde auf der Website der Staatsduma, des Parlaments, veröffentlicht. Ein entsprechendes Gesetz für US-Bürger ist bereits seit 2012 in Kraft. Es wurde damals als Reaktion auf US-Sanktionen gegen russische Beamte beschlossen. Laut der staatlichen Nachrichtenagentur Tass wurden 2019 nur noch 240 russische Kinder von Ausländern adoptiert, 2012 waren es noch mehr als 2600 gewesen.
+++ 01:16 Spanien macht Energiesparmaßnahmen zur Pflicht +++
Die spanische Regierung beschließt wegen des russischen Angriffskriegs gegen die Ukraine "dringende Maßnahmen" zur Einsparung und zur effizienteren Nutzung von Energie. Alle Gebäude des öffentlichen Sektors, aber auch Kaufhäuser, Kinos, Arbeitsstätten, Hotels, Bahnhöfe und Flughäfen werden künftig ihre Räumlichkeiten im Sommer auf nicht weniger als 27 Grad abkühlen und im Winter auf höchstens 19 Grad beheizen dürfen. Die Maßnahmen sollen bis zum 1. November 2023 in Kraft bleiben. Außerdem müssen Läden und Betriebe automatische Systeme installieren, die ihre Türen geschlossen halten, um je nach Jahreszeit das Entweichen von Wärme oder kühler Luft zu vermeiden. Die Beleuchtung von nicht benutzten Büros, von Schaufenstern und Denkmälern muss außerdem nach 22 Uhr ausgeschaltet werden.
+++ 00:32 Selenskyj sieht ersten Getreidefrachter als positives Signal +++
Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj zeigt sich nach der Wiederaufnahme der Getreideexporte vorsichtig optimistisch, die globale Versorgungskrise lösen und die eigene Wirtschaft ankurbeln zu können. "Der Hafen hat begonnen zu arbeiten und dies ist ein positives Signal dafür, dass es eine Chance gibt, die Entwicklung der Nahrungsmittelkrise in der Welt zu stoppen", sagt Selenskyj in seiner täglichen Videobotschaft. Seinen Angaben nach warten 16 weitere Schiffe in den ukrainischen Häfen darauf, für den Export abgefertigt zu werden. Die Umsetzung des Getreideabkommens sei auch für die Ukraine von enormer Bedeutung. Es gehe nicht nur um Milliarden an Deviseneinnahmen. "Ungefähr eine halbe Million Ukrainer sind am Anbau der landwirtschaftlichen Exporterzeugnisse beteiligt, und wenn wir verwandte Industrien hinzufügen, dann sind das noch eine Million Arbeitsplätze zusätzlich", so Selenskyj.
+++ 23:52 Kiew meldet Lieferung des ersten MARS-II-Raketenwerfers aus Deutschland +++
Die Ukraine hat das erste Mehrfachraketenwerfersystem vom Typ MARS-II aus Deutschland erhalten. Dies teilt Verteidigungsminister Oleksij Resnikow via Twitter mit. Zudem hätten die USA vier weitere Mehrfachraketenwerfer vom Typ HIMARS geliefert. Deutschland hat der Ukraine insgesamt drei MARS-II-Systeme in Aussicht gestellt. Die Mehrfachraketenwerfer sind aus Sicht Kiews entscheidend im Kampf gegen die russischen Angreifer.
+++ 23:12 Baerbock: Nukleare Teilhabe innerhalb der NATO nötig +++
Bundesaußenministerin Annalena Baerbock verteidigt, dass weiterhin US-Atomsprengköpfe in Deutschland lagern. Im Bundestagswahlkampf hatten die Grünen gefordert, sie zu entfernen. "Wir haben damals auch in der Opposition nicht gesagt, dass man so tut als gäbe es keine Atomwaffen", so Baerbock bei RTL Direkt. Man habe sich für gemeinsame Abrüstungsschritte eingesetzt. "Leider ist die brutale Realität seit dem 24.Februar eine andere." Russland sei nicht an den Verhandlungstisch zur nuklearen Abrüstung gekommen und habe die europäische Friedensordnung "im wahrsten Sinne des Wortes in die Luft gesprengt". Deshalb gehöre in diesen Tagen nukleare Abrüstung zusammen mit nuklearer Teilhabe innerhalb der NATO. "Weil wir leider erleben müssen, dass wir uns auf die Versprechen, die das russische Regime einmal gegeben hat, alleine nicht verlassen können", so Baerbock.
+++ 22:08 Bericht: USA schließen ukrainischen Angriff auf Kriegsgefangenenlager aus +++
Die USA schließen einem Bericht zufolge aus, dass die Ukraine für den Tod etlicher ukrainischer Kriegsgefangener in Oleniwka im Donbass verantwortlich ist. "Wir wissen, dass die Ukraine den Komplex nicht mit HIMARS-Raketensystemen angegriffen hat, weil es auf dem Geländer keinerlei Anzeichen eines HIMARS-Angriffs gibt", zitiert das US-Nachrichtenportal Politico zwei amerikanische Regierungsbeamte, die mit der Untersuchung des Vorfalls vertraut sind. Russen und Ukrainer beschuldigen sich gegenseitig, für den Tod der ukrainischen Kriegsgefangenen verantwortlich zu sein.
+++ 21:41 Heineken will Russlandgeschäft vor Jahresende abstoßen +++
Die niederländische Brauerei Heineken will in der zweiten Jahreshälfte einen Käufer für ihr Russlandgeschäft finden. "Wir haben am 28. März erklärt, dass wie Russland verlassen werden", teilt das Unternehmen mit. "Wir machen Fortschritte bei der Suche nach einem neuen Eigentümer, dem wir das Geschäft in Einklang mit internationalen und lokalen Gesetzen überlassen können." Heineken gibt den Wert seines Russlandgeschäfts mit 475 Millionen Euro an.
Frühere Entwicklungen des Ukraine-Krieges können Sie hier nachlesen.
Quelle: ntv.de, chr/als/ino/dpa/rts/AFP