Niederlage vor Bundestagswahl AfD-Basis gegen Solokandidatur Petrys
08.02.2017, 15:14 Uhr
Angesichts der Umfragergebnisse muss sich Frauke Petry damit begnügen, möglicherweise in einem Team von Kandidaten anzutreten.
(Foto: dpa)
Frauke Petry ist das populärste Gesicht der AfD. Doch Spitzenkandidatin bei der Bundestagswahl wird sie wohl nicht - die Basis der Partei stimmt dagegen.
Frauke Petry wird bei der kommenden Bundestagswahl wohl nicht als Spitzenkandidatin der AfD antreten. Die Partei hat ihre Mitglieder befragt, und 54 Prozent sprachen sich gegen einen Einzelkandidaten aus und wünschen ein Team von Kandidaten. 46 Prozent bevorzugen die Kandidatur eines einzelnen Kandidaten. Darüber hinaus wünschen sich 80 Prozent der befragten Mitglieder eine weitere Abstimmung, in der festgelegt werden soll, wer in das Kandidatenteam aufrückt. "Spiegel Online" und die "Welt" berichten unter Berufung auf AfD-Kreise über den Ausgang der Abstimmungen. Nach diesen Informationen nahm ein Drittel der rund 26.000 Mitglieder an der Umfrage teil.
Seit Monaten wird in der AfD ein parteiinterner Kampf zwischen den Befürwortern einer Spitzenkandidatur und denen einer Teamlösung ausgefochten. Vorstandssprecherin sowie Landes- und Fraktionsvorsitzende der Sachsen-AfD Frauke Petry gilt als Anhängerin einer Einzelkandidatur. Zwar hatte sie kürzlich dem "Focus" gesagt, sie halte sich in der Frage, ob sie für eine Kandidatur bereitstünde, zurück.
Doch sagte sie auch: "Die Partei muss sich nur darüber klar sein, dass wir eine funktionale Lösung brauchen. Mehrfachspitzen à la SPD-Troika sind dem Wahlkampf wenig förderlich, wenn tatsächlich dabei verdeckt der Kampf um die zukünftige Fraktionsspitze ausgetragen wird." Welche Lösung ihr lieber ist, ließ sie recht unverblümt mit dem Satz durchscheinen: "Ich bin mir sicher, dass die Partei das im Hinterkopf hat. Und manchmal ist die Basis ja vernünftiger als mancher Spitzenrepräsentant."
Für eine Teamlösung hingegen plädieren hingegen Alexander Gauland und Sachsen-Anhalts Vorsitzender André Poggenburg. Letzterer brachte den Antrag für eine Teamlösung in den Vorstand ein. Gauland hatte damals erklärt: "Mir geht es darum, ein möglichst breites Spektrum der Strömungen, die in unserer Partei vorhanden sind, abzubilden. Die AfD wird nicht wegen eines Gesichts gewählt, sondern weil sie eine Marke ist, für Protest und für eine alternative Politik".
Quelle: ntv.de, bdk