Kritik an Neujahrsansprache AfD verteidigt Pegida gegen Merkel
31.12.2014, 13:16 Uhr
(Foto: picture alliance / dpa)
Die Bundeskanzlerin wendet sich in ihrer letzten Rede 2014 deutlich gegen Pegida. Den Demonstranten gehe es um Ausgrenzung von Menschen mit anderen Hautfarben oder Religionen. Die Grünen loben Merkel, die AfD springt Pegida bei.
Die Alternative für Deutschland (AfD) hat die Anti-Islam-Bewegung "Pegida" gegen Kritik von Angela Merkel in Schutz genommen. "Sie verurteilt Menschen von oben herab, die sie gar nicht kennt", sagte der AfD-Fraktionsvorsitzende im Brandenburger Landtag, Alexander Gauland. Die Kritik der Kanzlerin an den Kundgebungen der "Patriotischen Europäer gegen die Islamisierung des Abendlandes" werde der Protestbewegung noch mehr Zulauf als bisher bescheren. Der AfD-Politiker hatte Mitte Dezember als "Beobachter" an einer "Pegida"-Demonstration in Dresden teilgenommen.
Merkel erinnert in ihrer Neujahrsansprache daran, dass 1989 Hunderttausende für Demokratie und Freiheit demonstrierten. "Heute rufen manche montags wieder 'Wir sind das Volk'", so die Kanzlerin. "Aber tatsächlich meinen Sie: Ihr gehört nicht dazu - wegen Eurer Hautfarbe oder Eurer Religion." Darum solle man dem Aufruf zu diesen Demonstrationen nicht folgen.
Die Grünen loben Merkel für ihre Äußerung. Es sei richtig, dass die Kanzlerin und CDU-Chefin in ihrer Ansprache mit deutlichen Worten vor den Demonstrationen der Anti-Islam-Bewegung Pegida gewarnt und zu mehr Menschlichkeit im Umgang mit Flüchtlingen aufgerufen habe, sagte die Fraktionsvorsitzende Katrin Göring-Eckardt.
Die Grünen wünschen sich von der Bundeskanzlerin im neuen Jahr mehr solcher eindeutigen Aussagen. "Frau Merkel sollte nicht nur in ihrer Neujahrsansprache mal klare Kante zeigen, sondern auch im Parlament und in ihrer täglichen Politik. Regieren statt präsidieren, mehr Klarheit statt Nebel - das wäre für Frau Merkel doch ein guter Vorsatz für 2015", so Göring-Eckardt.
Quelle: ntv.de, che/dpa