Politik

Anschläge in Nairobi und Daressalam Al-Libi stirbt vor Prozessbeginn

Vor 16 Jahren sterben bei Anschlägen auf US-Botschaften in Afrika über 200 Menschen. Tausende werden verletzt. Für die Behörden ist der mutmaßliche Al-Kaida-Terrorist Al-Libi dafür verantwortlich. Er wird nach New York entführt. Den Prozess erlebt er nicht mehr.

Al-Libi wurde 2013 von einem US-Kommando verschleppt.

Al-Libi wurde 2013 von einem US-Kommando verschleppt.

(Foto: Reuters)

Das mutmaßliche libysche Al-Kaida-Mitglied Abu Anas al-Libi ist kurz vor Beginn des Prozesses um die Anschläge auf zwei US-Botschaften in Afrika im Jahr 1998 gestorben. Der 50-Jährige erlag in einem Krankenhaus bei New York einer schweren Krankheit, wie die "Washington Post" schreibt. Al-Libi litt an Leberkrebs in fortgeschrittenem Stadium und an Hepatitis C. Nach Angaben des Anwalts hatte sich sein Zustand im vergangenen Monat deutlich verschlechtert.

15 Monate nach seiner Entführung in Libyen durch einen US-Kommandotrupp hätte Al-Libi in Kürze wegen Mordverschwörung vor Gericht stehen sollen. In zehn Tagen sollte die Auswahl der Geschworenen beginnen.

Al-Libi, eigentlich Nasi Abdul-Hamed al-Rukai, soll die Sprengstoffanschläge auf die US-Botschaften in Kenia und Tansania koordiniert haben. Damals wurden 224 Menschen getötet, darunter zwei CIA-Mitarbeiter. Mehr als 5000 Menschen wurden verletzt.

Der Libyer war einer der meistgesuchten Terroristen der Welt; die USA hatten fünf Millionen Dollar Kopfgeld ausgesetzt. Ein US-Spezialkommando fasste Al-Libi am 5. Oktober 2013 in der libyschen Hauptstadt Tripolis und brachte ihn nach New York. Dort wurde er in ein Krankenhaus gebracht. Die damalige libysche Regierung verurteilte die Verschleppung als Verletzung der libyschen Souveränität.

Neben Al-Libi sollten sich auch der Saudi Chalid al-Fauas und der Ägypter Adel Abdel Bari vor Gericht verantworten. Im Unterschied zu Al-Libi und Al-Fauas hatte sich der Ägypter im vergangenen Jahr schuldig bekannt.

Quelle: ntv.de, bdk/dpa/AFP

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