Politik

"Rache für das Blut von Muslimen" Angebliches IS-Video zeigt Amri in Berlin

Das IS-Sprachrohr Amak veröffentlicht ein Video, dass den mutmaßlichen Berlin-Attentäter zeigt. Auf der knapp dreiminütigen Aufnahme schwört Amri dem Anführer der IS-Terrormiliz die Treue.

Es ist ein deutlicher Hinweis darauf, dass Anis Amri in direktem Kontakt mit der Terrormiliz "Islamischen Staat" (IS) stand: Das IS-Sprachrohr Amak hat ein Video veröffentlicht, auf dem der mutmaßliche Berlin-Attentäter zu sehen ist.

Auf der knapp dreiminütigen Aufnahme schwört Amri dem Anführer der Terrormiliz Islamischer Staat (IS), Abu Bakr al-Bagdadi, die Treue und erklärt, er wolle Märtyrer werden. Außerdem ruft er andere IS-Sympathisanten zu weiteren Angriffen auf.

Die Echtheit der Aufnahme konnte zunächst nicht unabhängig bestätigt werden. In dem Video richtet sich Amri an die "Kreuzzügler": "Wir kommen zu Euch, um Euch zu schlachten, Ihr Schweine." Es werde Rache für das Blut von Muslimen geben, das vergossen wurde. "Wir werden Rache üben, Rache üben, Rache üben, so Gott will." Amak gab dem mutmaßlichen Attentäter den Kampfnamen Abu Bara al-Tunisia.

Amri steht augenscheinlich auf einer Brücke, nahe dem Nordhafen in Berlin-Moabit, ganz in der Nähe des Bundeswehr-Krankenhauses, also unweit von dem Ort entfernt, an dem der Sattelschlepper am Montagnachmittag entführt wurde. Hinter Amri ist die Spree zu sehen. Da die Bäume im Hintergrund noch Blätter tragen, scheint das Video schon vor einigen Wochen aufgenommen worden zu sein. Amri trägt weiße Kopfhörer, was darauf hindeuten könnte, dass das Video in einem Livechat mit jemandem aufgenommen wurde, der Amri genaue Anweisungen für das Bekenntnis gab.

Der IS reklamierte die Tat bereits am Dienstagabend für sich. Nach Erkenntnissen der deutschen Ermittler steuerte der als islamistischer Gefährder bekannte Amri bei dem Anschlag den Lastwagen in die Menschenmenge am Breitscheidplatz. In und an dem Fahrzeug wurden die Fingerabdrücke des 24-Jährigen gefunden. Amri war in der Nacht zum Freitag nach mehrtägiger europaweiter Fahndung in Mailand von der italienischen Polizei erschossen worden.

Quelle: ntv.de, dsi/dpa

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