Politik

Ermittlungen im Fall Khashoggi Beamte wollen Mordbeweise gefunden haben

Die Ermittlungen im Fall Khashoggi gehen mittlerweile über die saudi-arabische Botschaft in Istanbul hinaus.

Die Ermittlungen im Fall Khashoggi gehen mittlerweile über die saudi-arabische Botschaft in Istanbul hinaus.

(Foto: AP)

Im Fall um den verschwundenen Jamal Khashoggi gibt es viele offene Fragen. Türkische Behörden sind sich nun sicher: Der Journalist wurde im saudischen Konsulat in Istanbul ermordet. Auch die Anzeichen für eine Vertuschung der Tat erhärten sich.

Bei der angeordneten Durchsuchung des saudi-arabischen Konsulats in Istanbul sollen "sichere Beweise" für den Mord an Jamal Khashoggi gefunden worden sein. Das sagte ein hochrangiger Beamter der Nachrichtenagentur AP. CNN berichtete, dass der Körper des Journalisten nach dessen Ermordung in Stücke geschnitten wurde. Der Sender berief sich dabei auf Aussagen eines türkischen Beamten. Im Bemühen um Aufklärung im Fall des seit zwei Wochen verschwundenen Journalisten hatten die USA und die Türkei den Druck auf die Führung in Riad zuletzt erhöht.

Die Polizei in Istanbul weitete derweil ihre Ermittlungen aus und begann mit der Durchsuchung der Residenz des Konsuls. Der war türkischen Medien zufolge kurz zuvor nach Saudi-Arabien abgereist. Nach Angaben von Präsident Recep Tayyip Erdogan prüften die Ermittler unter anderem, ob in dem Fall Gift eine Rolle gespielt haben könnte. Die türkischen Behörden gehen nach Medienberichten davon aus, dass Khashoggi im Konsulat von einem aus Saudi-Arabien angereisten 15-köpfigen Spezialkommando getötet wurde. Sie sollen auch im Besitz kompromittierender Ton- und Videoaufnahmen sein.

US-Medien berichteten allerdings, das Königreich bereite eine Erklärung vor, mit der es einräume, dass der Regierungskritiker bei einem schief gelaufenen Verhör ums Leben gekommen sei. US-Außenminister Mike Pompeo versuchte derweil im Auftrag von Präsident Donald Trump, sich in Riad ein Bild von der Lage zu machen. Er traf unter anderem König Salman und nach Medienberichten den Kronprinzen Mohammed bin Salman, der wiederholt Regierungskritiker festnehmen ließ.

Trump hat dem engen US-Verbündeten Saudi-Arabien mit ernsten Konsequenzen gedroht, zugleich aber nach einem Gespräch mit König Salman spekuliert, "schurkische Killer" könnten verantwortlich sein. Der Fall sorgte zunehmend für Verunsicherung an den Märkten. Sowohl die saudiarabische Börse als auch die Landeswährung gaben zwischenzeitlich deutlich nach, bevor sie sich wieder etwas erholten. Mehrere Bankenchefs sagten ihre Teilnahme an einer großangelegten internationalen Investorenkonferenz in Saudi-Arabien in der kommenden Woche ab.

Quelle: ntv.de, mba/rts

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