Ergebnis überzeugt nicht Berliner SPD wählt Müller zum Landeschef
30.04.2016, 18:26 Uhr
(Foto: dpa)
Berlins Regierender Bürgermeister Michael Müller geht nicht nur als Spitzenkandidat der SPD in die Wahl zum Abgeordnetenhaus. Er lässt sich auch zum Landeschef seiner Partei wählen - das kommt nicht überall gut an.
Einer für alles - aber nicht alle für Einen: Berlins Regierender Bürgermeister Michael Müller ist neuer Landesvorsitzender und Spitzenkandidat der Berliner SPD. Bei der Wahl zum Parteichef erhielt Müller allerdings nur 81,7 Prozent der Stimmen - ein solides, doch nicht gerade überwältigendes Ergebnis. Zum Spitzenkandidaten wurde er auf dem Parteitag dagegen fast einstimmig nominiert.
Rund vier Monate vor der Abgeordnetenhauswahl müsse die SPD Geschlossenheit zeigen, forderten alle. Fraktionschef Raed Saleh sprach von einem "ehrlichen und guten Ergebnis" für Müller. Vorangegangen war ein Coup, mit dem sich der 51-Jährige in der Partei nicht nur Freunde gemacht haben dürfte. Überraschend und erst zwei Wochen vor dem Parteitag gab er seine Kandidatur für den Landesvorsitz bekannt. Der bisherige SPD-Chef Jan Stöß, der wieder antreten wollte, zog daraufhin zurück.
"Kämpfen gegen diese Spalter"
Es sei dabei nicht um Personalspielchen gegangen, beteuerte Müller nun. Für den Wahlkampf und die Zeit danach habe er klare Strukturen schaffen wollen. "Die Kräfte zu bündeln und Politik aus einem Guss zu machen, ist in diesen Zeiten wichtiger denn je." Auch die SPD-Generalsekretärin im Bund, Katarina Barley, mahnte zur Geschlossenheit.
In seiner Rede gab sich Müller kämpferisch mit Blick auf die Wahl am 18. September: "Wir wollen und wir werden führen in dieser Stadt", versprach er. "Hauptsache Berlin", darum müsse es gehen. "Darum lasst uns kämpfen und streiten, wofür sonst, wenn nicht für Berlin?"
Müller schwor seine Partei auch auf einen Kampf gegen die AfD ein. "Ich will sie nicht in den Parlamenten und nicht in den Bezirksämtern", betonte er. Von den Rechtspopulisten gehe derzeit die größte Gefahr für Demokratie und Freiheit aus. "Ich will nicht hysterisch sein, aber in aller Klarheit sagen: Wir müssen kämpfen gegen diese Spalter in unserer Gesellschaft", forderte Müller.
Quelle: ntv.de, mli/dpa