Politik

Schulen in L.A. dicht Bombendrohung war wohl schlechter Scherz

Ein Polizist sperrt in Los Angeles die Zufahrt zu einer Schule ab.

Ein Polizist sperrt in Los Angeles die Zufahrt zu einer Schule ab.

(Foto: AP)

Bei der Bombendrohung gegen Schulen in Los Angeles handelt es sich offenbar um einen schlechten Scherz. Eine Droh-E-Mail hatte dazu geführt, dass die Behörden in Kalifornien 640.000 Schüler nach Hause schickten.

Die per E-Mail verschickte Anschlagsdrohung gegen Schulen in Los Angeles war offenbar nicht echt. "Einer vorläufigen Bewertung zufolge war es ein Scherz, um Schulbezirke in großen Städten zu stören", teilte der ranghöchste Demokrat im Geheimdienstausschuss des Abgeordnetenhauses, Adam Schiff, auf Twitter mit. Die Ermittlungen dauerten aber noch an.

Eine per E-Mail versandte Drohung hatte am Morgen zur Schließung aller Schulen in der kalifornischen Metropole Los Angeles geführt. Die Schulbehörden informierten noch vor Schulbeginn mehr als 640.000 Schüler vom Vorschulalter bis zur zwölften Jahrgangsstufe, dass sie nicht zum Unterricht kommen sollen. Wer bereits auf dem Weg war, wurde beim Eintreffen in der Schule wieder nach Hause geschickt. Nach Angaben der Schulbehörde wurde die E-Mail von einem Computer gesendet, dessen IP-Adresse in Frankfurt angesiedelt sein soll.

Leiter der Schulbehörde verteidigt Schließungen

Medien berichteten, dass von Rucksäcken eine Gefahr ausginge. Die vermeintliche Drohung habe sich gegen mehr als eine Schule gerichtet, sagte Ramon Cortines, Leiter des nach New York zweitgrößten Schulbezirks in den USA. "Wir gehen kein Risiko ein", betonte er. Alle rund 900 Schulen sollten zunächst nach möglichen Sprengsätzen oder Waffen durchsucht werden. Auch in New York gab es nach Angaben der Polizei eine fast identische Drohung - ebenfalls "aus dem Ausland" - dort wurde sie aber bereits als nicht glaubwürdig eingestuft.

Mehrere Experten erklärten angesichts der Schließungen, es dürfe nicht zu einer Situation kommen, in der sich die USA von Drohgebärden verunsichern und zu übereilten Maßnahmen verleiten lasse. Der Leiter der Schulbehörde rechtfertigte sein Vorgehen: "Ich glaube, es ist wichtig, diese Vorsichtsmaßnahmen zu treffen, wenn man bedenkt, was kürzlich passiert ist."

Im kalifornischen San Bernardino, nur eine gute Autostunde von Los Angeles entfernt, waren vor zwei Wochen bei einer Attacke auf eine öffentliche Einrichtung 14 Menschen sowie die beiden Angreifer getötet worden. Das FBI hatte den Angriff als Terrorakt gewertet. Der Gebrauch von Schusswaffen auf dem Gelände von Schulen und Universitäten hat sich in den USA in der jüngeren Vergangenheit stark ausgebreitet. Präsident Barack Obama verlangte wiederholt, die umstrittenen Waffengesetze zu verschärfen.

Quelle: ntv.de, kpi/dpa

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