Politik

Verletzt im Polizeigewahrsam? Bremer Salafist klagt über Misshandlungen

Die Polizei hat vergangenen Dienstag mehrere Wohnungen und Geschäfte von Salafisten in Bremen durchsucht.

Die Polizei hat vergangenen Dienstag mehrere Wohnungen und Geschäfte von Salafisten in Bremen durchsucht.

(Foto: picture alliance / dpa)

Nach einer Razzia in Bremen wirft ein Terror-Helfer der Polizei vor, von Beamten misshandelt worden zu sein. Blutüberströmt, mit einem Loch im Kopf und Prellungen soll er das Polizeigewahrsam verlassen haben. Die Polizei beschreibt den Vorfall anders.

Ein Bremer Salafist ist nach einer Razzia am vergangenen Dienstag im Polizeigewahrsam verletzt worden. "Der Betroffene hat sich von Beginn an den polizeilichen Maßnahmen widersetzt, war renitent und aggressiv", sagte Polizeisprecherin Ines Roddewieg. "Er hat im Zuge des Gewahrsams eine Verletzung erlitten." Zunächst hatte der "Spiegel" darüber berichtet. Die Verletzung wurde nach Angaben der Polizei ärztlich begutachtet, der Arzt stellte die Arrestfähigkeit des Mannes fest. Die Polizei prüfe die Einleitung eines Strafverfahrens wegen Widerstands gegen Vollstreckungsbeamte.

Außerdem habe man den Fall an die Abteilung für interne Ermittlungen der Innenbehörde weitergeleitet. Der Anwalt des bereits verurteilten Terror-Helfers wirft den Ermittlern dagegen vor, seinen Mandanten misshandelt zu haben. "Er kam blutüberströmt mit einem Loch im Kopf und mehreren Prellungen aus dem Polizeigewahrsam", sagte Rechtsanwalt Helmut Pollähne.

Sein Mandant beabsichtige, eine Strafanzeige "wegen des Verdachts der gefährlichen Körperverletzung im Amt und Freiheitsberaubung" zu erstatten. Nach der Schilderung des Mannes, der erst im Februar aus dem Gefängnis gekommen war, hätten ihn die Beamten auf eine Pritsche gefesselt. Als es ihm gelungen sei, die Fesseln zu lösen, hätten sie die Zelle gestürmt und ihn verprügelt.

Quelle: ntv.de, jki/dpa

Newsletter
Ich möchte gerne Nachrichten und redaktionelle Artikel von der n-tv Nachrichtenfernsehen GmbH per E-Mail erhalten.
Nicht mehr anzeigen