Nach Anschlag in Afghanistan Bundeswehr erschießt Motorradfahrer
11.11.2016, 11:36 Uhr
Die Außenmauer des Konsulats wurde teilweise zerstört. Die schlimmsten Schäden verursachte die Bombe außerhalb des Geländes.
(Foto: AP)
Mit einer Lkw-Bombe greifen die Taliban in der Nacht das deutsche Konsulat in Masar-i-Scharif an. Am Morgen kommt es schon zum nächsten Zwischenfall. Bundesaußenminister Steinmeier dankt den deutschen und den afghanischen Soldaten für ihren Einsatz.
Nach einem Anschlag der Taliban auf das deutsche Generalkonsulat in der nordafghanischen Stadt Masar-i-Scharif haben Bundeswehrsoldaten dort zwei Motorradfahrer erschossen. Das bestätigte der Sprecher des Gouverneurs der Provinz, Munir Farhad. Der Vorfall ereignete sich am frühen Morgen.
Die Motorradfahrer fuhren Berichten zufolge mit hoher Geschwindigkeit auf den abgesperrten Tatort zu. Trotz Aufforderung hielten sie offenbar nicht an, sodass die Soldaten das Feuer eröffneten. "Spiegel online" berichtet, dass ein weiterer Motorradfahrer schwer verletzt worden sei.
Bundesaußenminister Frank-Walter Steinmeier bestätigte, dass bei dem Anschlag auf das Konsulat sechs Menschen getötet worden sein. Alle deutschen und afghanischen Mitarbeiter des Vertretung seien unverletzt geblieben, sagte er in Berlin. Wer die Bilder von den Zerstörungen durch den Sprengstoffanschlag gesehen habe, den könne es kaum verwundern, dass Menschen getötet und "sehr sehr viele" verletzt worden seien.
Steinmeier sagte, die "schwer bewaffnete Terroristen" hätten erst nach Kämpfen auf dem Gelände sowie im Gebäude des Generalkonsulats zurückgeschlagen werden können. Daran seien das Sicherheitspersonal sowie deutsche, georgische, belgische und lettische Sondereinsatzkräfte der Mission "Resolute Support" beteiligt gewesen. Ihnen gelte Dank, dass sie so schnell zur Hilfe geeilt seien und den Angriff "mit großem Mut, hoher Professionalität und dem Einsatz eigenen Lebens" erfolgreich zurückgeschlagen hätten.
Quelle: ntv.de, mbo/dpa