Flucht nach Schweden Dänemark sperrt Züge aus Deutschland
09.09.2015, 17:26 Uhr
Nichts geht mehr auf den Gleisen zwischen Deutschland und Dänemark.
(Foto: picture alliance / dpa)
Viele der Flüchtlinge, die in Deutschland ankommen, wollen gar nicht hier bleiben. Ihr Ziel ist Schweden. Dafür müssen sie durch Dänemark hindurch - doch die Regierung in Kopenhagen versucht das nun zu verhindern.
Angesichts Hunderter ankommender Flüchtlinge hat die dänische Bahn ihren Zugverkehr zwischen Deutschland und Dänemark auf unbestimmte Zeit eingestellt. Zwischen Flensburg und Padborg in Südjütland sollten auf Anweisung der Polizei keine Züge mehr fahren, sagte ein Sprecher der dänische Bahngesellschaft DSB. Gleiches gelte auch für Züge, die auf der Fähre zwischen Fehmarn und Rødby auf der Insel Lolland transportiert würden.
Die Deutsche Bahn teilte mit, dass Züge der Intercity-Linie zwischen Hamburg und Kopenhagen in beiden Richtungen entfielen. Grund seien "behördliche Maßnahmen". Dies gelte zunächst am Mittwoch und Donnerstag, sagte ein Sprecher der Bahn gegenüber n-tv.de. Zwischen Hamburg und Kopenhagen fahren unter der Woche täglich in beide Richtungen je fünf Fernzüge. Auf der zweiten Verbindung Flensburg-Padborg sind täglich mindestens neun Züge täglich unterwegs.
Eine Fähre aus Fehmarn mit etwa hundert Flüchtlingen an Bord hatte die Polizei im Hafen von Rødby gestoppt. Andere Fähren müssten vor Rødby warten. Seit gestern Nacht waren etwa 330 Flüchtlinge auf Lolland angekommen. Mehrere Hundert waren mit dem Zug nach Padborg bei Flensburg gelangt.
Polizei sperrt auch Autobahn
Die dänische Polizei sperrte außerdem eine Autobahn, nachdem Hunderte aus Deutschland kommender Flüchtlinge über die Straße weiter Richtung Norden marschiert waren. Nach Darstellung der dänischen Polizei liefen rund 300 Menschen, darunter viele Kinder auf der Autobahn.
Vermutlich wollen die Menschen nach Schweden, das bei Asylbewerbern und Flüchtlingen als attraktives Aufnahmeland gilt. "Wir versuchen mit den Leuten zu reden und ihnen zu sagen, dass es eine ziemlich schlechte Idee ist, auf der Autobahn herumzulaufen", sagte die Sprecherin. Es sei zu früh zu sagen, ob man Gewalt anwenden müsse, um die Straße zu räumen.
Die Flüchtlingsgruppe hatten sich von einer Schule in der süddänischen Stadt Padborg aus auf den Weg gemacht. Weitere 200 Menschen kamen aus Deutschland in drei Zügen an. Sie weigerten sich aber, in der Stadt Rodby auszusteigen und sich dort registrieren zu lassen, weil sie nach Schweden gelangen wollten. "Wir wissen, dass viele nach Schweden wollen, aber wir können das natürlich nicht geschehen lassen", sagte der Polizeisprecher Carsten Andersen. Momentan versuche man, mit dieser Gruppe zu reden.
Quelle: ntv.de, vpe/dpa/rts