Politik

Königin Rania fordert Gegenwehr "Der IS bedroht die Zukunft des Islam"

"Ein Minderheit areligiöser Extremisten nutzt die sozialen Medien, um unsere Geschichte umzuschreiben und unsere Gemeinschaft zu entern", sagte Rania.

"Ein Minderheit areligiöser Extremisten nutzt die sozialen Medien, um unsere Geschichte umzuschreiben und unsere Gemeinschaft zu entern", sagte Rania.

(Foto: ASSOCIATED PRESS)

Jordaniens Königin Rania appelliert an alle Araber: IS-Terroristen dürften der Welt nicht ihr Bild des Islam aufzwängen. "Das ist ein Kampf, den wir gewinnen müssen", sagt sie - und das sowohl auf dem Schlachtfeld als auch in den Köpfen.

Die jordanische Königin Rania sieht durch die Gräueltaten der Terrormiliz Islamischer Staat (IS) nicht nur die Zukunft des Nahen Ostens, sondern die des gesamten Islam bedroht. Um den Feldzug der IS-Kämpfer zu stoppen, benötige die von den USA geführte Militärallianz noch mehr Partner und Unterstützer als bisher, appellierte die Ehefrau von Abdullah II bei ihrer Eröffnungsrede einer Medienveranstaltung in Abu Dhabi. "Das ist ein Kampf, den wir gewinnen müssen", sagte die 44-Jährige.

Rania und Papst Franziskus im August 2013: "Unser Schweigen ist das größte Geschenk für den IS".

Rania und Papst Franziskus im August 2013: "Unser Schweigen ist das größte Geschenk für den IS".

(Foto: REUTERS)

Die zögerliche internationale Reaktion auf das Vorrücken des IS in den vergangenen Monaten, bei dem die Terroristen in kurzer Zeit große Gebiete in Syrien und dem Irak unter ihre Kontrolle bringen konnten, sei laut Rania ein wichtiger Faktor für die jetzige Stärke der Dschihadisten gewesen.

"Wir sind Komplizen ihres Erfolgs", sagte die Königin, deren Land sich ebenso wie Saudi-Arabien, Katar, Bahrain und die Vereinigten Arabischen Emirate an der internationalen Allianz gegen den IS beteiligt. "Unser Schweigen ist das größte Geschenk", das man dem IS machen könne, sagte sie.

Heranwachsende "müssen eigenen Kopf einschalten"

Wichtig für einen Erfolg über die selbsternannten Gotteskrieger sei vor allem auch, dass die Deutungshoheit über die Auslegung des Koran wieder von ihnen zurückerobert werde. Denn die Frontlinie in diesem Konflikt verlaufe nicht allein auf den Schlachtfeldern zwischen Damaskus und Bagdad, sondern auch zwischen den moderaten und den extremistischen Muslimen auf der ganzen Welt.

"Im Herzen dieses Überfalls steht eine Ideologie", betonte Rania. Um den Nachwuchs vor gewaltbereiten Fundamentalisten zu schützen, müssten das Bildungswesen und der Schulunterricht reformiert werden. Heranwachsende müssten "dazu herausgefordert werden, ihren eigenen Kopf einzuschalten".

Der IS nutze zudem die Medien, um den Islam gewissermaßen ein neues Image zu geben. Sie forderte daher die arabischen Medien dazu auf, gegen den Missbrauch von sozialen Netzwerken wie Facebook oder Twitter durch die Islamisten vorzugehen, berichtete der Sender Al-Arabyia. "Eine Minderheit areligiöser Extremisten nutzt die sozialen Medien, um unsere Geschichte umzuschreiben und unsere Gemeinschaft zu entern", sagte Rania. "Das ist es, was der IS der gesamten arabischen Welt und auch allen anderen von uns antut."

Quelle: ntv.de, bwe/AFP

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