Vier Frauen im Irak gefasst Deutsche waren wohl bei IS-Sittenpolizei
28.07.2017, 13:23 Uhr
Linda W. ist eine der in Mossul festgenommenen Frauen. Sie gab zu, sich dem IS angeschlossen zu haben.
(Foto: Facebook)
Vier mutmaßliche IS-Anhängerinnen aus Deutschland sitzen im Irak in Haft. Nun wird mehr darüber bekannt, was ihre Rolle bei der Terrormiliz gewesen sein soll. Die Todesstrafe droht den Frauen anscheinend nicht.
Die vier im Irak festgenommenen deutschen Frauen sollen bei der Sittenpolizei der Dschihadistenmiliz Islamischer Staat (IS) gearbeitet haben. Das berichtete der "Spiegel" vorab aus seiner neuen Ausgabe unter Berufung auf deutsche Sicherheitsbehörden. Die sogenannte Khansa-Brigade war demnach in den IS-Hochburgen Rakka und Mossul aktiv. Sie sorgte dafür, dass sich Frauen an die Kleiderregeln der Dschihadisten hielten. Wer sich nicht verhüllte oder Make-up unter dem Gesichtsschleier trug, wurde ausgepeitscht.
Die vier mutmaßlichen deutschen Dschihadistinnen, darunter eine 16-Jährige aus Sachsen, waren von irakischen Streitkräften im Zuge der Rückeroberung Mossuls gefasst worden.
Zwei der Frauen sollen dem Bericht zufolge zudem bei der IS-Propaganda im Internet aktiv gewesen sein und womöglich auch neue Mitglieder für die Dschihadistenmiliz rekrutiert haben.
Die Bundesregierung gehe nach ersten Gesprächen mit irakischen Behörden davon aus, dass keiner der Frauen die Todesstrafe droht, hieß es weiter. Deutschen Diplomaten sei signalisiert worden, dass es keine Hinweise auf eine Beteiligung an Morden oder Kampfhandlungen gebe.
Quelle: ntv.de, hul/AFP