Menschenhandel über das Internet Deutscher bietet Sex-Sklavinnen des IS an
30.05.2016, 11:19 Uhr
Zwei Jesidinnen, die dem IS entkommen konnten, sitzen in einem Flüchtlingslager im Norden des Iraks.
(Foto: REUTERS)
Ein deutscher IS-Anhänger versucht, Sex-Sklavinnen online zu verkaufen. Bei Facebook postet er Fotos, nennt Preise und stellt sich den Fragen von Interessenten.
In der Bildunterschrift heißt es nur: "Sie ist zu verkaufen." Im dazugehörigen Post geht Abu Assad Almani etwas mehr ins Detail: "An alle, die eine Sex-Sklavin haben wollen, diese kostet 8000 US-Dollar." Für noch mehr Informationen steht Almani im Kommentarfeld zur Verfügung. Ein Interessent will wissen: "Warum ist sie so teuer? Hat sie irgendwelche besonderen Fähigkeiten?" Almanis Antwort: "Nope. Angebot und Nachfrage bestimmen den Preis."
Almani ist ein deutscher Anhänger des sogenannten Islamischen Staates (IS) und versucht einem Bericht der "Washington Post" zufolge, Sex-Sklavinnen online zu verkaufen. Dass der IS Sexsklaven besitzt und mit ihnen handelt, ist an sich nichts Neues. Kurdische Beobachter in Syrien und dem Irak gehen von 1800 Frauen in den Händen des IS aus – und bei dieser Zahl handele es sich nur um die gefangenen Jesidinnen.
Im Internet gibt es zudem diverse Richtlinien zum "angemessenen" Umgang mit Sklavinnen. Dabei geht es um Fragen wie der Zulässigkeit, mit vorpubertären Mädchen Sex zu haben, oder wie hart ein Sklavenhalter zuschlagen darf, wenn er bestrafen will. Nach Angaben der "Washington Post" handelt es sich bei dem beschriebenen Post Almanis allerdings um das erste Kaufangebot dieser Art im Internet.
Sklaven laut IS angeblich mit dem Islam vereinbar
Facebook reagierte bereits. Wenige Stunden nach der Veröffentlichung des Posts am 20 Mai löschte das Unternehmen die Fotos und blockierte Almanis Account. Die "Washington Post" bekam den Hinweis auf den Post über die Sex-Sklavin für 8000 US-Dollar und ein weiteres Angebot Almanis vom Middle East Research Institute (Memri), einer Nonprofit-Organisation, die Social-Media-Accounts von dschihadistischen Gruppen überwacht.
Steven Stalinsky von Memri sagte der Zeitung auch, dass es sich bei Almani um einen Deutschen handele, der in Syrien für den IS kämpfe. Laut Stalinsky nutzte Almani Facebook bisher vor allem, um für Spenden für den IS zu werben.
Als erste Berichte über Sexsklavinnen des IS erschienen, wich die Terrormiliz Stellungnamen dazu noch aus. Später etablierten die Kommunikationsstrategen des IS die Erzählung, dass der Besitz von Sklavinnen mit dem Islam vereinbar sei, solange es sich bei ihnen um Ungläubige handele, die im Dschihad gefangen genommen wurden.
Quelle: ntv.de, ieh